Die bekannteste Unbekannte - Rosa Enskat

Shownotes

Nach einem Leben als Panzerzeichnerin, Kranführerin und vielleicht Lieblingsbürgerin der DDR wurde Rosa Enskat erst recht spät mit der Wende in Cordhose und Blouson auf die große Bühne gespült. Doch bis auf die Wollsocken ihrer Mutter gibt es wahrscheinlich wenig Herausforderungen, die diese Frau in die Knie zwingen könnten. Sicherlich eine der Eigenschaften, die sie zu der begnadeten Sängerin, Film- und Theaterschauspielerin gemacht haben, die sie heute ist. Freut euch auf einen der wahrscheinlich wildesten Lebensläufe der Kunstszene! Bis gleich, Ihr Lieben!

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Transkript anzeigen

00:00:00: Wir konnten alle gar nichts gucken.

00:00:01: DDR-Eins, DDR-Zwei.

00:00:03: Es

00:00:03: gab gar keine Idee.

00:00:04: Die Welt außen war, gab's

00:00:06: nicht.

00:00:06: Mein Vater hat gesagt, mit Radio hätte man das haben können.

00:00:09: Aber da mein Vater einmal gesagt hat, der Klassenfeind lockt uns übers Radio, also der Klassenfeind würde so Nachrichten verschlüsseln durchs Radio.

00:00:16: Ich hab da wirklich dran geglaubt.

00:00:18: Und dann würden wir alle nur noch Banane, Banane sagen.

00:00:24: Habe ich mich nicht getrauten, Westradio anzumachen?

00:00:27: Du durftest nur nach Berlin einreisen.

00:00:30: Es war auch komisch, ne?

00:00:31: Also nicht irgendwie hier, ich kann hinziehen, wo ich will.

00:00:34: Und in Berlin brauchtest du zwei Gründe.

00:00:35: Du heiratest, du studierst oder du arbeitest für den Sozialismus.

00:00:40: Und Panzerzeichner brauchten sie nicht, aber Kranführer.

00:00:43: Und dann hab ich einen Kranführer.

00:00:44: Ja, kannst du Kranführersführer sein?

00:00:45: Ja, ich kann da oben in ... Nein.

00:00:48: Was du alles ganz mit dir kann.

00:00:49: Und das

00:00:49: hab ich aber nur ganz kurz im Azzahn mit aufgebaut.

00:00:52: Ich hab diese ... Ich hab diese scheiß Platten für die ...

00:00:55: Das schöne Matzahn.

00:00:56: Das schöne

00:00:57: Matzahn ist auf meinen Mist gewachsen.

00:01:00: Also ich lese generell eigentlich fast gar keine Kritiken.

00:01:02: Ich hab auch das Glück, dass ich Wenden dann immer ganz gute habe.

00:01:06: Aber meine allererste Kritik, die ich jemals gekriegt habe, die hieß eine stimmlich total überforderte Frau.

00:01:14: Dann dachte ich, okay.

00:01:15: Böse, ne?

00:01:16: Ja.

00:01:24: Ich freue mich heute auf eine Frau, die ihrem Möglichkeiten genutzt hat.

00:01:27: Die weiß, wie schwierig Leben ist, wenn man startet in einem Land, das es heute gar nicht mehr gibt.

00:01:32: Als die Mauer fiel, wusste sie nicht wohin, aber sie hatte einen Plan, hat vieles erlebt und er zielt in einer wunderschönen Art und Weise, wie sie zu einer gefeierten Theater- und Filmschauspielerin wurde.

00:01:43: Rosa Enskert ist mein Gast heute bei Feinstoff und ich bin so glücklich und ich weiß ganz genau, Ihr werdet sie liebend nach diesem wunderschönen Gespräch.

00:01:51: Da bin ich mir ganz, ganz sicher.

00:01:52: Ich freue mich auf Rosa.

00:01:55: Meine Lieben, ich sage herzlich willkommen zu Feinstoff.

00:01:57: Ich freue mich, dass ihr da seid, dieser wunderbare Podcast.

00:02:00: Und heute habe ich das große, große Glück, mit jemandem zu sprechen, den ich sehr, sehr liebe.

00:02:05: Die ich feiere schon viele, viele, viele Jahre und will uns viel zu selten sehen.

00:02:09: Aber immer, wenn ich von ihr höre, bin ich begeistert und ... Ich wüsste, sie könnte beim je alten Teil verbringen, wenn sie möchte.

00:02:15: Sie könnte immer da sein und sie ist ja noch immer da.

00:02:17: Sie ist nicht nur eine großartige Schauspielerin, sie ist eine Sängerin, sie ist voller Geschichten und sie ist ein wirklicher Theaterstar.

00:02:24: Mir ist sie, herzlich willkommen, wie begrüßert Enzgaard.

00:02:27: Die Rosa, ja, das hat sich gut angefühlt, Rosa.

00:02:29: Oder sag mal, ich hätte auch sagen können, noch großzügiger Mensch und vieles andere.

00:02:34: Ja,

00:02:35: es hat sich gut angefühlt.

00:02:37: Also vor allen Dingen, dass du sagst, ich könnte hier meinen alten Teil verbringen.

00:02:41: Und das wäre eigentlich schon der Frankfurt auf jeden Fall mitmachen.

00:02:44: Man muss dazu sagen, wir sind befreundet.

00:02:45: Das hilft natürlich sehr.

00:02:47: Wir

00:02:48: sehen uns wirklich selten.

00:02:49: Aber

00:02:49: wir können sofort ansetzen und es ist nie verloren gegangen.

00:02:53: Ein Grunde vom ersten Moment, möchte ich sagen.

00:02:56: Es war wirklich Sekunden, Blitz, Freundschaft.

00:02:58: Kannst du dich noch an unseren ersten Moment erinnern?

00:03:00: Ich

00:03:00: weiß es noch genau.

00:03:01: Ich habe dich gesehen, dass du mich aber nicht gesehen hast.

00:03:03: Ich war nämlich, ich wusste, die Endcard macht mit in einem Film, den ich ausstatten sollte.

00:03:06: Ein sehr schöner Film in unserer... Der

00:03:08: ist gut geworden.

00:03:09: Ein toller Film.

00:03:09: Und

00:03:10: viel zu selten gezeigt.

00:03:11: Ich finde,

00:03:11: es läuft doch.

00:03:12: Ich habe ihn oft gesehen.

00:03:13: Wirklich?

00:03:13: Du nicht.

00:03:14: Ich finde, dann müsste

00:03:15: so wie der kleine Lord jedes Jahr Weihnachten, müsste der kommen.

00:03:19: Es

00:03:19: ist ein Weihnachtsfilm gewesen.

00:03:20: Das war von der wunderbaren Vanessa Job, die wir beide sehr geliebt haben.

00:03:23: Und es war toll, weil sie dich verehrt hat und hat mir gesagt, die Rolle ist besetzt, auf jeden Fall.

00:03:28: Die heißt Rosa Enskard.

00:03:29: Und ich hätte keine Idee, es ist auch viele, viele Jahre her.

00:03:31: Wie viele Jahre ist das her, Rosa?

00:03:33: Ich glaube, es war zwei acht, ne?

00:03:35: Zwei tausend acht oder sieben.

00:03:36: Ich

00:03:36: bin so schlecht beim Gestern, vermutlich auch.

00:03:39: Aber da haben wir uns zum ersten Mal gesehen und da dachte ich, da ist sie.

00:03:43: Hurra, da steht sie.

00:03:45: Aber ich hatte dich vorher kurz gesehen, an einem Abend vorher.

00:03:48: Da warst du aufgetreten, bist du glaube ich im BKA.

00:03:51: BKA,

00:03:51: glaube ich, aufgetreten mit einem Doppelprogramm mit einer guten Freundin, sehr süße.

00:03:55: Und da habt ihr einen schönen Abend gegeben.

00:03:59: Und da war ich mit unserem Freund Vinti, dem wir auch beide sehr lieben, und der hat mich mitgenommen.

00:04:02: Und da habe ich dich zum ersten Mal auf der Bühne gesehen und da dachte ich, das ist also die Enska, so geht's.

00:04:07: Ja, genau.

00:04:08: Da fing es eigentlich sofort an.

00:04:09: Oder bin ich da falsch gewesen?

00:04:10: Nee.

00:04:11: Das

00:04:11: war

00:04:12: so.

00:04:12: Da weiß ich noch, kam Vinti da und hatte dich vorgestellt und ich dachte, ah, er macht die Kostüme interessant.

00:04:17: Er macht das genau.

00:04:18: Und ich machte die Kostüme für den Film und du hast ja wenig an einer großen Tragenden-Hauptrollen gespielt.

00:04:22: Ich weiß noch, wie ich Haino Ferry sagen musste.

00:04:24: Wer ist noch dabei?

00:04:24: Ich sage, Rosa Enzgaard hatte keine Idee.

00:04:26: Aber nach drei Tagen war der so high, hat er gesagt, ich will dir anzeigen, du, der wirkliche Star ist hier, die Enzgaard, das nicht die G-Deck.

00:04:32: Das ist die Enzgaard, hat er gesagt, weil er dich so geist hat gefeiert hat auch.

00:04:35: Das war ein sehr schönes Ensemble.

00:04:36: Das

00:04:37: war ein tolles Roland Wiesenecker, Rainer Selin.

00:04:40: Bjarne Mädel hat mitgemacht.

00:04:42: Die Dolg, die Ursula Dolg.

00:04:44: Ursula Dolg hat mitgemacht.

00:04:46: Und dann...

00:04:47: Matschke, was haben wir uns mitgemacht?

00:04:49: Wir haben uns ein Polar dran.

00:04:51: Aber wir haben natürlich viel erlebt.

00:04:52: Wir möchten gar nicht mehr filmen pro Sprechen.

00:04:54: Und das war meine... Peret Becker war dabei.

00:04:56: Und das war meine erste Filmrolle, wo ich dann irgendwann, glaub ich, ne... Erst ne Kompassenrolle, dann bekam ich den Sprechroll.

00:05:02: Und irgendwann hieß das, bitte spann den Mann von Peret Becker aus.

00:05:04: Das war dann meine Rolle.

00:05:06: Dann hab ich da meine erste Rolle, war gleich eine, ja... Schön war's nicht.

00:05:09: Aber gut, ich hab's getan.

00:05:11: Und da war noch diese wunderbare ... Wacht doch mal, wie ist die noch mal?

00:05:14: Diese tolle Schauspielerin, die jetzt auch im Tatort macht.

00:05:18: Die kleine, etwas kompakt.

00:05:20: Ah,

00:05:20: ja!

00:05:21: Die wunderbare ... Du weißt, wie ich meine.

00:05:22: Ich weiß

00:05:23: genau, wie ich meine.

00:05:24: Aber ich seh gar nicht.

00:05:25: Ich auch leider ganz leicht.

00:05:27: Aber mein Schatz, bevor wir starten, wir sind ja schon im Thema, direkt fangen wir hier an mit Film und Funk und Fernsehen.

00:05:33: Das ist ja auch viele, viele Jahre her.

00:05:36: Möchte ich dich noch mal begrüßen und mich ganz besonders, weil ich auch weiß, dass du auch ein textiles Mädchen bist.

00:05:42: Das bist du.

00:05:43: Ja, du weißt ja, was Kostüm kann, weil du oft noch was angabst.

00:05:46: Ich glaub, auch für Elend könnte ich mir vorstellen.

00:05:47: Ich hab viel

00:05:48: Elend angabt, ja.

00:05:49: Hast

00:05:49: du oft zu mir gesagt, Gido, ich spiel oft auch die, die man, die wo keiner richtig wollte.

00:05:53: Deine ersten Fernsehrollen waren ja oft auch mit schlechtem Textil bedacht.

00:05:57: Könnte ich dir das vorstellen?

00:05:58: Ja, also es war fast wie ein Fluch.

00:06:00: Also wenn es darum ging, ich sag mal, Unglückliche.

00:06:04: Und, kann ich das hier sagen, ist das bei Jugendfrei Ungefickte von ihren Ehemännern betrogener Ehefrauen zu spielen, dann war ich praktisch das Gesicht.

00:06:13: Und was man da gerne gab, war beige in beige.

00:06:17: Also schlechtes beige, so braun, was mir so gar nicht steht, damit ich so in der Couchgarnitur praktisch.

00:06:23: Und auch findbar wäre, dass ich mich mit der Couch-Garnitur mensche.

00:06:27: Aber du hast dir oft gesagt, mein Gott, ich habe so viel Elend getragen.

00:06:30: Auch Klamotten, weil die oft dachten, guck mal, die machen wir so ein bisschen das Ostenmädchen aus dir.

00:06:33: Du hast dir oft auch so Furpo-Sachen getragen.

00:06:35: Viel Uniform auch,

00:06:36: ne?

00:06:36: Ja, viel Uniform.

00:06:37: Viel Uniform,

00:06:38: aber nicht so schön.

00:06:40: Und auch viel, wo du schreist.

00:06:43: Eigentlich wo du schreist.

00:06:44: Du

00:06:45: hast dich wirklich richtig nach oben arbeiten müssen.

00:06:47: Ich wollte gerade sagen.

00:06:50: Aber das hast du leider nicht

00:06:51: gemacht.

00:06:52: Leider nicht.

00:06:53: immer noch unten geschlafen, ehrlich gesagt.

00:06:55: Immer mit den Falschern eingelassen.

00:06:57: Sagen wir auch einig.

00:06:58: Sieht ihr Schauspielerinnen oder auch Schauspieler, die machen es ja immer den richtigen.

00:07:01: Da gibt es ja auch die, die genau mit dem Falschern vom Catering abhauen.

00:07:04: Häufiger Baubühne muss man ja sagen,

00:07:05: die kommen ja gut an.

00:07:06: Ja, die sind auch leider die Leckersten,

00:07:07: ne?

00:07:07: Ja, sie sehen gut aus, die können da tragen.

00:07:09: Auch Ton ist gerne mal, weil die Angeln dann sehen alle, oh, der Bauch ist aber auch gut trainiert.

00:07:13: Dann gibt es ja so die nächste.

00:07:14: Ich glaube, was ist das Ende beim Set?

00:07:15: so, wo man denkt, ach, gut, dann... Ich

00:07:17: glaube, der Setrunner, der so... Der

00:07:18: Setrunner oder Catering?

00:07:20: Ja, beim Drehen habe ich noch nie einen abgeschleppt, ehrlich gesagt.

00:07:23: Ich kenne es von vielen, die sagten auch, ach, guck mal, wenn nichts mehr geht, dann irgendwo.

00:07:27: Man ist ja lange unterwegs, darf man ja nicht vergessen, da entstehen ja auch Beziehungen.

00:07:31: Was habe ich schon in meinem Leben auch gelacht, wenn ich ehrlich bin, so oft hinter der Bühne.

00:07:35: Aber es geht natürlich auch ein bisschen um Klamotto und Feinstoff, ist ja nicht umsonst Feinstoff, weil ich glaube, es hat ja zu tun mit den... Freundlichkeiten des Lebens, aber auch den schönen Momenten.

00:07:43: Aber eben auch ein bisschen mit Klamottern.

00:07:45: Ich hab mir gedacht, es ist immer schön, es gibt ja jeder Herr, das ja.

00:07:48: Irgendein Kleidungstück, wo man sagt, so, jetzt hab ich's geschafft oder dem verdank ich alles oder da ist irgendwie was Neues passiert, eine neue Tür ging auf, hat das Gefühl, so, seitdem ich das Ding trage, läuft's.

00:08:00: Und du hast auch was mitgebracht.

00:08:07: Ich habe was mitgebracht.

00:08:08: Und

00:08:08: du trägst es sogar?

00:08:09: Ich trage es.

00:08:10: Es ist mein Vivien Westwood.

00:08:12: Ich hatte ein richtiges Ensemble, also Jackett und Hose.

00:08:16: Eine Kombination.

00:08:17: Eine

00:08:17: Kombination?

00:08:19: Von Vivien Westwood.

00:08:22: Wie nennt man das?

00:08:23: Das ist

00:08:24: ein Gabadin, würde ich sagen.

00:08:25: Ein Wall ist das reine Wall.

00:08:27: Darf ich mal fassen?

00:08:27: Ich muss einmal rüber.

00:08:28: Das ist das schwierigste Mikro.

00:08:29: Wir müssen es trotzdem tun.

00:08:30: Das ist ein Gabadin.

00:08:31: Hochgedreht, aber den.

00:08:33: Fünfundvierzig, fünffünfzig, würde ich jetzt mal sagen.

00:08:34: Fünfundvierzig,

00:08:35: Wolle, Fünfundvierzig,

00:08:36: Polis.

00:08:36: Das hört

00:08:37: sich an meinen Hinten zu, aber

00:08:38: es sieht aber sehr gut aus.

00:08:39: Und es ist im Nadelstreifen gearbeitet, was sie ja gerne getan hat.

00:08:42: Ah, und ich sage eher, ich habe ja von Mode wirklich keine Ahnung.

00:08:47: Ich kaufe leider, leider, leider sehr oft am Bahnhof bei Chibo.

00:08:52: Aber dieses Wunderwerk hier hat mir einen ... Ein

00:08:56: Wunderwerk?

00:08:57: Von

00:08:57: oben und unten.

00:08:57: Die hat mir ein Bühnenbildner aufgeschwatzt für mein allererstes Konzert.

00:09:00: Ich bin gar nicht sicher, ob du mich dann schon im BKA mit dem Teil gesehen hast.

00:09:04: Ich hatte das Gefühl, du warst sehr gut angezogen.

00:09:06: Ich dachte, oh, die Enska hat aber Geschmack, dachte ich damals.

00:09:08: Dann war das der weltte Anzug.

00:09:09: Ja, ich glaube, die Enska hat eher weniger Geschmack.

00:09:12: Aber man

00:09:12: saß am ersten Abend gar nicht, weil ich glaube eher deine Partnerin.

00:09:15: Hatte ich das Gefühl, oh, das fand ich ganz gut gelungen, das Kleid.

00:09:18: Aber du saßt top aus, da warst du.

00:09:20: Dann hatte ich das die jemals

00:09:21: an.

00:09:22: Guck mal.

00:09:22: Das war, ist gekauft, also seit dem Jahr zwei Tausend Sieben habe ich das für meinen ersten Liederabend.

00:09:26: Unser

00:09:27: erstes

00:09:28: Mal war ich gut gekleidet.

00:09:30: Das erste Mal ist ja bitte oft erinnert, muss man sagen.

00:09:33: Oder erinnert man das erste Mal, denkst du so?

00:09:35: Ich weiß es noch.

00:09:37: Ich weiß es noch.

00:09:37: Gott

00:09:37: sei Dank, möchte man sagen.

00:09:39: Es geht ja auch mal zu sagen, wo

00:09:40: war es.

00:09:40: Ich weiß es noch, weil es eben nicht so war, wie es in den Büchern steht, dass der Himmel einstürzt und die Geigen singen, sondern eher so.

00:09:48: Na ja, schön, danke.

00:09:48: Aber da

00:09:48: kommen wir mal dieses Teil.

00:09:49: Jetzt kommen wir mal zurück.

00:09:51: War das wichtig, dass das ein Designertal war oder war das gar nicht wichtig?

00:09:55: Da hat der Kostümbild, dann war vermutlich ein junger Mann.

00:09:58: die auch nicht schwanger gemacht hat, hat dann gesagt, so Frau Enskarth.

00:10:01: Und wirklich ein sehr guter Bühnenbildner.

00:10:05: Und der hat gesagt, du brauchst was, da sah ich noch ein bisschen männlicher aus, als ich heute aussehe.

00:10:13: Und der hat gesagt, du brauchst so was Marlene-Style, du brauchst Marlene-Style auf der Bühne.

00:10:17: Weil meine Kollegin war eher Rubens, die war eher Gina Lolo-Bridge da, die hatte... Und da hat er gesagt, und du siehst eher so ein bisschen aus wie so ein spürgeliger Kerl, wir müssen dir was Männliches anziehen.

00:10:27: Und deswegen hat er sich das rausgesucht.

00:10:29: Ich weiß sogar noch, wo er es gekauft hat, irgendwo am hackischen Markt.

00:10:31: Und was teuer?

00:10:32: Ja.

00:10:33: Ja,

00:10:33: es war teuer.

00:10:33: Also für mich, äh, für mich unerschwinglich eigentlich irgendwas über tausend, siebenhundert oder so, ich weiß nicht.

00:10:40: In der Kombination.

00:10:40: Aber man muss sagen, wer weiß, wo das natürlich etwas, was jetzt theoretisch noch verkaufen können hat.

00:10:45: Das ist ja etwas, was könnte immer wieder, könntest du das im Second Hand?

00:10:48: Das bleibt ja, ist ja irgendwie in der Tasche.

00:10:50: Das sieht

00:10:51: ja noch super aus, weil es ein Gabberdienst ist.

00:10:53: Und was wird zu sagen?

00:10:53: Was ist das, was das mit dir gemacht hat?

00:10:55: Warum du gesagt hast, ich nehme das mit, als darum ging, irgendwas hier anzuschleppen?

00:10:59: Also das hat mir auf der Bühne oder ich habe sehr privat dann relativ wenig getragen.

00:11:05: Aber auf der Bühne hat es mir wirklich so eine Art Schutz gegeben, wirklich eine Figur gegeben.

00:11:09: Und das hat das eingelöst, was er behauptet hat.

00:11:11: Du siehst dann.

00:11:13: oder andere Gühne, andere Gühne aus, nicht männlich, andere Gühne.

00:11:16: Und das mochte ich sehr.

00:11:18: Das mag ich auch noch heute, wenn ich es manchmal so trage, weil ich die Hose gar nicht mehr hab.

00:11:21: Wo ist denn die Hose hin?

00:11:22: Ich glaube,

00:11:23: jetzt bitte, Achtung, ich glaub, ich hab sie weggeschmessen.

00:11:27: Bei irgendeinem Umzug, ja, wirklich.

00:11:28: Weil

00:11:29: du dachtest, jetzt reicht ein Tag was.

00:11:30: Ja, ich kann

00:11:30: ganz rigoros sein.

00:11:31: Ja, das kannst du, ne?

00:11:32: Ja, ich, ja, Offizierschochter.

00:11:35: Und manchmal auch, ich bin dann richtig gnadenlos.

00:11:37: Zu Sachen, zu Pflanzen, die schreihe ich auch an, wenn die nicht blühen wollen.

00:11:41: Dann schneidst

00:11:42: du auch schon mal, was sagst du denn auch?

00:11:44: Jetzt ist es aber Feierabend.

00:11:45: Ja, dann sag ich jetzt Feierabend, kannst dir überlegen, ob du blüßst, sonst bist du raus.

00:11:48: Weißt

00:11:49: du, wer das auch macht?

00:11:49: Das habe ich bei unseren Aliptenfreunden Kati Talbach.

00:11:52: Nein!

00:11:52: Die hatten ja, ja, pass auf, wir sind zusammen, die hatten ja unseren Bauernhöfe nebeneinander.

00:11:55: Und wir hatten beide so ein runzelbettiges Klebblattel, oder wie das heißt, also irgendwie so, dann finden wir so eine Pflanze.

00:12:01: Die sah sehr schön aus, aber ... Ihre hat gar nicht funktioniert.

00:12:04: Also, die hat die eingepflanzt, die hat die groß gekauft.

00:12:06: Meine hat relativ gut geblüht und war stabil.

00:12:09: Und irgendwann hat die gesagt, was ist denn da los?

00:12:11: Dann bin ich bei der Hände gegangen und dann hatte ich mit ihrer Stimme, hat die sich der Hängenstelle gesagt, du Dreckstöcke.

00:12:18: Hat die gesagt, was soll das?

00:12:20: Der Kito ist da, die blüht.

00:12:22: Und bei dir, was soll das?

00:12:24: Hat die gesagt, du weißt, was dir passiert hier.

00:12:26: Es wird gar nicht gut für dich enden.

00:12:27: Hat die gesagt, ich gebe dir die letzte Chance.

00:12:29: Dann hat die so einen Ast genommen, so ganz ... festgedrückt, hat gesagt.

00:12:33: Und das kann noch viel gemeiner werden.

00:12:36: Der Hauptstamm geht raus und so.

00:12:38: Und dann hat die Pflanze, ich dachte, Gati ist zu ernst gemeint.

00:12:40: Sagt sie mir, die Blätter so hängen zu lassen, ist da lächerlich und so.

00:12:44: Reist dich zusammen, hat sie das so richtig angeschrien.

00:12:47: Dann hat sie unbedingt, schau mal, reist dich zusammen.

00:12:50: Und Wasser gibt es jetzt hier auch nur noch in Portionen.

00:12:53: Und ich sag, Gati, sagt sie, Gito, sagt nichts.

00:12:55: Es fällt mir auch schwer.

00:12:57: Und was soll ich euch sagen?

00:12:58: Das Ding hat sich entwickelt.

00:13:00: Das war der größte Strauch.

00:13:01: Und die kann ich mir vorstellen, dass Drogen funktionieren.

00:13:04: Das

00:13:04: funktioniert.

00:13:05: Aber der Hose zu drohen war nicht möglich.

00:13:07: Aber die hat gekratzt.

00:13:08: Die hat gekratzt, weil die kein Futter haben.

00:13:10: Doch, die hatte es, ich glaube, nur bis hier.

00:13:12: Zum

00:13:12: Knie, das ihr immer bis zum Knie

00:13:13: gemacht.

00:13:14: Und dann hast du gedacht.

00:13:15: Nichts soll mehr

00:13:17: kratzen.

00:13:17: Ich kann ja auch gar nichts mit Wolle.

00:13:19: Ein Prozent Moher und ich kriege nervenzusammenbruch.

00:13:21: Jetzt

00:13:21: hast du natürlich auf Schauspielerin ständig irgendwas an, was ja irgendwie Kostüm ist.

00:13:24: Da sagen die hier, die Endskart, ziehen Sie das mal an.

00:13:26: Das ist schön, der O-Mang.

00:13:27: Ja, meine Agentin soll schon immer sagen, bitte keine Wolle, was sie meistens vergisst.

00:13:31: Und die schönsten Sachen natürlich sind irgendwie mit Wolle.

00:13:33: Seide.

00:13:34: Seide und Moher

00:13:36: und Trifft.

00:13:36: Ah, das sagt eine Agentin, dann will die Endskart kommen, bitte keine Endskart.

00:13:39: Bitte

00:13:39: nicht griech und keine

00:13:40: Wolle.

00:13:40: Dann denk ich, oh, super.

00:13:41: Ja, ein Star kommt.

00:13:42: Star, denk die dann.

00:13:43: Und tatsächlich bringen die ganz oft zur Kostümproben ganz tolle Wolle-Sachen mit.

00:13:48: Und dann muss ich gleich sagen... Tut

00:13:50: mir leid, sein Sie mir nicht böse.

00:13:51: Tut

00:13:51: mir leid, und dann müssen die schon mal... Ja,

00:13:52: die gefüttert wird's gehen.

00:13:53: Ich hab die Hose weggeschmissen selbst vom Wifi-Festboot.

00:13:55: Das kannst du dann so einstreuen, dann denken die alle... Oh Gott, die Enzga hat die ganze Zeit aber auch was.

00:14:00: Die hat's ja so dicke wie kein Anna.

00:14:01: Dann lieber so schön die... die... Grizzutänen, siebzig, dreißig, wie wir an der DDR gesagt haben aus von Schimo.

00:14:08: Was war denn das Schönste, was als du in der Kindheit anhattest?

00:14:10: Man muss ja sagen, du bist ja... Ja, weißt

00:14:13: du, weil meine Mutter hat gestrickt.

00:14:15: Meine Mutter liebte es zu stricken.

00:14:16: Und zwar mit der Wolle, also ich glaube vom Schaf rausgerupft und gestrickt.

00:14:21: Also unbearbeitet.

00:14:22: Es hat gekratzt, ich bin fast unmächtig geworden.

00:14:25: Und wenn ich nach Hause kam nach der Schule und durfte so eine, ja, im VWB Boonau-Skopau, im petrolchemischen Kombinat hergestellte, Kittelschürze anziehen, weißt du, wie sie so alte Frauen haben?

00:14:36: Oh

00:14:37: Gott.

00:14:37: So aus, aus, so, Dralon oder so.

00:14:39: Dralon.

00:14:40: War das früher, damit es einfach nicht bei uns Australien, damit es einfach keinen Schmutz im

00:14:43: Namen.

00:14:44: Und das hat einfach, das war ein schönes Gefühl.

00:14:46: Das war das schönste Gefühl meiner Kindheit.

00:14:47: Also du dachtest, dann arbeitest du am Bau am Start, hast du gedacht, ich arbeite mit.

00:14:51: Du bist ja groß geworden, auch richtig sozialistisch groß geworden.

00:14:53: Sehr sozialistisch.

00:14:54: Da

00:14:54: war auf jeden Fall klar, ihr macht auch mit,

00:14:56: oder?

00:14:56: Wir hatten doch klar.

00:14:57: Da war doch gar keine Frage.

00:14:58: Das heißt, das Kind trägt die Kittelstürzen.

00:14:59: Hast du auch das Gefühl gehabt, du warst eine Wegtätige als Kind?

00:15:02: Ja, also einem Kollektiv innewohnend, das habe ich immer gedacht.

00:15:07: Also Hausgemeinschaft, jeden Samstag oder Sonntag zu Botnik.

00:15:11: Also mochte man dann alles schön.

00:15:13: Ravotti, Ravotti, ne?

00:15:14: Ravotti,

00:15:14: die ganze Hausgemeinschaft hat sich getroffen und die Ravatte irgendwie schön gehakt.

00:15:19: Man war sehr immer eingebunden, ja.

00:15:21: Aber das heißt, der Textil, du bist ja groß geworden mit vielen Einflüssen und so, aber... Da war noch nicht die Idee Schauspielerin werden.

00:15:28: Oder hast du noch nie beim Leben dran gedacht, oder?

00:15:30: Nein, weder Sängerin noch Schauspielerin.

00:15:32: Gar

00:15:32: nichts.

00:15:33: Ich wusste gar nicht, dass man das werden kann.

00:15:35: Und deswegen, deine Mutter hat hier für dich irgendwas vorbereitet gehabt.

00:15:37: Meine

00:15:37: Mutter hat gesagt, mach bitte Maschinenbauzeichen.

00:15:40: Warum ist es im Osten immer so gewesen, dass alle gern was gemacht haben mit Technik?

00:15:44: Es waren viele Menschen kennengelernt,

00:15:45: was gar nicht erwarten

00:15:45: würde.

00:15:46: Ja,

00:15:46: viele haben Schimie zum Beispiel gemacht.

00:15:47: Schimie?

00:15:47: Sehr viele.

00:15:48: Ich wollte eigentlich auch Schimielaborantin werden.

00:15:50: Aber dann, meine Mutter hat gesagt, nee, mach doch was, wo du so einen weißen Kittel anhasst, da haben wir es wieder, die Kittelschürze.

00:15:56: Und dann ist sechzehn Uhr Schluss.

00:15:58: Ach so.

00:15:59: Weil ich wollte Krankenschwester werden.

00:16:01: Aber meine Mutter hat gesagt, oh nee, bei aller Liebe, dann hast du dann ja vier Kinder und drei Schichtstests.

00:16:04: Du hättest

00:16:05: dich einlassen können mit so einem Chef, als ob man es für dich gelaufen wäre, aber... Ich muss

00:16:08: dir ehrlich sagen, ich wäre ne richtig geile... Also das ist eigentlich mein Traumberuf gewesen, Krankenschwester.

00:16:12: Und

00:16:12: weißt du, dass ich das hier auch bin?

00:16:15: Ja, ich hab ja am Anfang eine Krankenpflegeausbildung gemacht.

00:16:17: Und weißt du, wer das noch gemacht hat hier?

00:16:19: Der Max, unser wunderbarer Max, der ja auch in den Folgen immer wieder auftritt, unser Redakteur hier, der ist auch Krankenpfleger gewesen.

00:16:25: Nein.

00:16:25: Und jetzt musst du sehr stabil sein.

00:16:27: Der Mann, der dich gerade, die Maske gemacht hat, der Tobi ist auch Krankenschwester.

00:16:31: Nein.

00:16:31: Ja?

00:16:32: Du bist die im Grunde einer Pflegevorstellung.

00:16:33: Ihr wisst, wer in der Pflege einsteht.

00:16:34: Absolut.

00:16:35: Und

00:16:35: du wärst der Top-Kollegen gewesen.

00:16:36: Ja.

00:16:36: Ich hab mir das gut vorgestellt.

00:16:38: Und warum, das hast du nie gemacht?

00:16:39: Nein, meine Mutter hat gesagt, das fällt aus.

00:16:41: Das machst du nicht.

00:16:42: Aber warum?

00:16:42: Weil ... weil du ja dein Schichtsystem hast und du willst ja vier Kinder kriegen.

00:16:47: Und außerdem war meine Mutter krank, die Schwester hat gesagt, no way.

00:16:52: Und dann hat sie gesagt, aber so was, wie die Volkswirtschaft retten, in denen du mit so einem weißen Kittel irgendwas zeichnest, das Atomkraftwerk, was gleich explodiert oder so, das war alles Quatsch mit Soße.

00:17:03: Also der Beruf war überhaupt nichts für mich.

00:17:04: Und dann technische Zeichnere.

00:17:06: Ja,

00:17:06: hab ich schön gelernt.

00:17:07: Mein Vater hat gesagt, du hast ein Quatsch, du hast zwei linke Hände, du kannst nicht mal einen Zirkel halten, was soll der Quatsch?

00:17:13: Aber ich habe es gemacht.

00:17:13: Durchgezogen.

00:17:14: Durchgezogen, wie ich alles durchziehe.

00:17:16: Und

00:17:16: dann, wie ging es dann weiter?

00:17:17: Da muss man sagen, dann standst du da mit der Ausbildung, da war ja noch die Wende noch nicht in Sicht, muss man sagen, oder?

00:17:21: Nein.

00:17:22: Da hast du nicht geahnt, dass das mal irgendwann kommt, dass du da nie

00:17:25: warst.

00:17:25: Hast

00:17:26: du Westfansing geguckt?

00:17:27: Dürfen wir nicht.

00:17:28: Ich habe gewusst, oder gewusst, dass wahrscheinlich ein paar Aussies Westfansing gucken im Berlin oder so.

00:17:32: Mein Vater war ja Offizier und wir waren in so einem extra ... Und Gentleman.

00:17:36: ...

00:17:37: extra Gebieten, wo nur Amisten waren, wo also der Staat ... wenn er schon rot war, noch roter war als er rot war.

00:17:44: Also wir hatten so einen eigenen Codex.

00:17:45: Bei uns war auch alles technisch rausgefiltert.

00:17:48: Wir konnten alle gar nichts gucken.

00:17:49: DDR-I, DDR-II.

00:17:51: Es gab gar keine Idee.

00:17:52: Die Welt außen war, gab's nicht.

00:17:54: Mein Vater hat gesagt, mit Radio hätte man das haben können.

00:17:57: Aber da mein Vater einmal gesagt hat, der Klassenfeind lockt uns übers Radio, also der Klassenfeind würde so Nachrichten verschlüsseln durchs Radio.

00:18:04: Ich hab da wirklich dran geglaubt.

00:18:06: Und dann würden wir alle nur noch Banane, Banane sagen.

00:18:10: Äh, habe ich mich nicht getrauten, Westradio anzumachen.

00:18:14: Was das macht?

00:18:15: Aber klar, wenn du das wirklich glaubst und denkst, das machst du so einen Job ja auch nicht.

00:18:18: Wie willst du das machen?

00:18:19: Wie willst du ein Land verteidigen?

00:18:21: Wenn du grundsätzlich schon denkst, das läuft gar nicht

00:18:22: gut.

00:18:23: Ja, richtig.

00:18:23: Also ich weiß noch, ich hatte, wir hatten ja auch viel Ostverwandte, sehr viele.

00:18:26: Wir kriegten immer Pakete, haben wir da hingeschickt und kriegten dann Pakete zurück.

00:18:29: Deswegen kannte ich alle Produkte.

00:18:31: Ich kannte die ganzen Schlagersüß haben wir bekommen.

00:18:33: Und das ganze Zeug, ja, weil wir so, wir haben auch Kassetten eingesprochen.

00:18:37: Wir hatten Verwandten im Osten, unseren Onkel.

00:18:39: Oh, der kam aus Berlin und so.

00:18:42: Also nach der Flucht, man ist Vater, das ist die Hälfte.

00:18:43: der Familie in Osten gegangen.

00:18:45: Da haben sie nicht gewusst, warum Krieg.

00:18:46: Und die Hälfte zum Paar im Westen.

00:18:48: Und die Ostverwandten waren natürlich alle im Osten.

00:18:50: Das heißt, wir hatten immer eine Verbindung zu denen, weil mein Vater natürlich nicht wollte, dass wir die verloren geben.

00:18:56: Also haben wir angefangen, Kassetten zu besprechen.

00:18:59: Wir haben dann noch Rekorder hingebracht und haben dann so eine Kassette eingesprochen.

00:19:01: So, hallo, ist der Papa und die Kinder und so.

00:19:03: Und dann haben wir, so habe ich auch ein bisschen Berliner als Kind natürlich, weil wir immer massiv von unseren Verwandten das kriegten.

00:19:09: Und dann schickten wir immer Sachen.

00:19:11: Also, was passt dann so?

00:19:13: Ja, Jakobsdröhnung

00:19:14: und so.

00:19:14: Die Dröhnung und so, genau.

00:19:15: Immer das Gute, wir mussten auch mal was abgeben.

00:19:17: Deswegen wusste ich immer, es gibt den Osten.

00:19:19: Ich dachte, schön ist es da bestimmt, aber die brauchen unsere Produkte.

00:19:22: Also haben wir immer zu Weihnachten noch was reingelegt, was gut ist, ein Maß, macht mobil oder so was.

00:19:26: Also, oder Milchgewehr ist mir sehr schwer abgegangen, aber ich dachte, komm, tu's fürs Vater, dann doch für die Wiedervereinigung.

00:19:32: Also, das haben wir dann gemacht und dann besprachen wir Kassetten und dann kriegten wir die zurück besprochen, dass die Stasi das hat überhaupt zugelassen hat.

00:19:38: Dann kamen die Sachen, na los, Idiote.

00:19:41: Und so haben wir dann die Sachen bekommen.

00:19:43: Und so hatte ich natürlich immer auch diesen Geruch.

00:19:44: Ich weiß genau, wie das da riecht.

00:19:47: Und ich fand das aufregend.

00:19:49: Ich dachte, was machen wir dir zu?

00:19:51: Zu bauen oder so.

00:19:52: Dann fand ich das schön, weil ich dachte, wie aufregend.

00:19:55: Ich fand das wie so ein Agenten-Thriller auf dieser Zone.

00:19:57: Das hat man ja vergessen mit der Frühjahr, weil wenn man da durchfuhr, hatte man immer das Gefühl, man kommt nicht zurück.

00:20:02: Und dann hieß es immer, bitte, schwer nicht zu sehr vom Westen.

00:20:05: Das weiß ich auch noch.

00:20:06: Das hab ich auch nie gemacht.

00:20:07: Ich hab immer gesagt, so toll ist es auch nicht.

00:20:10: Also das war so richtig.

00:20:11: Ach, das ist ja toll.

00:20:12: Ja,

00:20:12: aus Liebe

00:20:12: natürlich.

00:20:12: Ja, aus Liebe.

00:20:13: Ja, genau.

00:20:14: Danke.

00:20:15: Wir, also wir, leider, also ich hab später erfahren, dass viele DDR-Bürger natürlich auf Westfernsehen und schon den Blick nach drüben hat.

00:20:21: Vor allen Künstler durften ja auch reisen, ne?

00:20:24: Aber ich war so rot, ich hab so geliebt, ja so, und ich hab auch so gehorcht, auf keinen Fall höre ich da irgendwie.

00:20:32: Und hast du denn, wie hast du denn dann die Wände erlebt?

00:20:34: Das heißt, wie alt warst du, als es dann... Oh Gott.

00:20:36: ...

00:20:36: macht zehn Jahre jünger?

00:20:37: Ja, ich mach zehn Jahre

00:20:39: jünger,

00:20:43: ich war siebzehn.

00:20:43: Ja.

00:20:44: Ich schummel ja immer mit meinem Alter.

00:20:46: Nee, ich war schon ein bisschen erwachsen, als die Wende kam.

00:20:50: Hast

00:20:50: du gedacht, oh, das war eine große Chance?

00:20:52: Das hast du über die ganze Zeit jetzt arbeitsmäßig bis zu noch nicht im künstlerischen

00:20:56: Gefängnis.

00:20:56: Nee, ich hab immer

00:20:57: noch gezeichnet.

00:20:58: Also ich hab ja Panzer gezeichnet?

00:21:00: Ja.

00:21:00: Hab ja Panzerwerk gearbeitet.

00:21:02: Also ich hab die russischen T- Thirty-Panzer gezeichnet.

00:21:05: Also nur gezeichnet, konstruiert und gemacht haben, dass er jetzt Ingenieure.

00:21:09: Ich hab auch oft drin gesessen, natürlich auch in den neuen, dann in diesen Länglichen.

00:21:12: Aber diese, die du noch aus Kriegsfilmen kennst, mit dieser hohen Kuppel.

00:21:16: Da warst du drin.

00:21:16: Ja, da war ich drin.

00:21:17: Und hast du auch mal so mit Soldaten was gehabt und so?

00:21:20: Wir mussten als Maschinenbauzeichner, wir waren vierzehn Mädels, und wir mussten eine, wie hat man das, Patenbrigade haben?

00:21:27: Und das war natürlich alles Soldaten.

00:21:29: An an den Feind.

00:21:29: Ja, und ich sag dir, das war schon ... Also das war schon... Da

00:21:34: war klar, gut, dass die Brücke gerade kommen.

00:21:35: Bist du im Weißen Kittel dann da rein?

00:21:37: Im Weißen Kittel bin ich rein.

00:21:40: Und wir haben aber abends viel gefeiert mit diesen Soldaten.

00:21:42: Das war immer ein Sodom of Gomera, sag ich mal.

00:21:47: Ja, das war schön.

00:21:48: Sodom of Gomera.

00:21:49: Warte mal, und dann bin ich nach Berlin gegangen.

00:21:52: Aber kein ersten Freund im Bandzeig gehabt und so?

00:21:54: Nein,

00:21:54: da noch... Nein, ich hatte einen Pass auf.

00:21:56: Mein erster Freund war im Zirkel schreibende Arbeiter.

00:21:59: Was ist das denn?

00:22:00: Wir mussten ja alle nach der Arbeit, wir

00:22:02: mussten ja

00:22:03: alle pflichtgemäß noch was machen für den Start.

00:22:06: Und ich war im Singeklub.

00:22:08: Ich hab also gesungen, wie schön die DDR ist, meine Heimat.

00:22:10: Weil du das

00:22:10: schon singen kannst.

00:22:11: Ja,

00:22:11: und er, das wusste ich aber damals nicht.

00:22:13: Er war im Zirkelschreibende Arbeiter und wir sind zusammengekommen und der wollte Schauspieler werden, nach Berlin gehen.

00:22:21: Und dann dachte ich, Schauspieler kann man werden, ist ein dicker Hund.

00:22:25: Und dann bin ich mit nach Berlin gegangen als Kranführerin.

00:22:30: Weil sie in der Zeit keine Panzerzeichner brauchten und du durftest nur nach Berlin einreisen, das war auch komisch, ne?

00:22:35: Du durftest nur nach Berlin, wenn du geheiratet hast?

00:22:38: Nein.

00:22:39: Oder wenn der Staat dich brauchte?

00:22:40: Als

00:22:41: Ost?

00:22:41: Also Ostburger.

00:22:43: Das heißt Berlin war sozusagen die superen Klaber, weil da alle hinwollt?

00:22:45: Ja, da wollten alle hin und da, da durftest du nur rein.

00:22:49: Nein.

00:22:50: Also nicht irgendwie hier, ich kann hinziehen, wo ich will, innerhalb der DDR.

00:22:53: Ach

00:22:53: so, ich dachte, du kannst auch nicht gehen, ich muss nach Geraden reichen.

00:22:56: Nee,

00:22:56: nee, nee, du musst das immer einen Grund haben.

00:22:57: Nein.

00:22:58: Ach einen Grund.

00:22:59: Und in Berlin brauchtest du zwei Gründe.

00:23:01: Du heiratest, du studierst oder du arbeitest für den Sozialismus.

00:23:05: Und Panzerzeichner brauchten sie nicht, aber Kranführer.

00:23:09: Und dann hab ich einen Kranführer.

00:23:10: Kannst du

00:23:10: Kranführersführer schon machen?

00:23:11: Ja, ich kann da oben in ... Nein.

00:23:13: Was du alles kannst mit dir kann.

00:23:15: Das

00:23:15: hab ich aber nur ganz kurz im Mazzan mit aufgebaut.

00:23:17: Ich hab diese ... Ich hab diese scheiß Platten für die... Das

00:23:21: schöne Matzahn.

00:23:22: Das

00:23:22: schöne Matzahn ist auf meinen Mist gewachsen.

00:23:24: Ich darf

00:23:24: dir was sagen, das kam mir echt in der Parallele.

00:23:26: Ich hatte meinen Onkel, der war ja so Baum... Ich dachte mir, der ist Bauunternehmer, aber der war nur Vorarbeiter da.

00:23:31: Aber der hat also, glaub ich, nebenbei so viel Schwarz gearbeitet.

00:23:34: Das ist das Gefühl, der hat einen Bauvier.

00:23:35: Aber da war es so, dass ich irgendwann zwischen dem Studium und Geschichten hatte, ich hatte so eine kleine Pause und dann brauchte ich einen Job.

00:23:40: Und hat mein Onkel gesagt, nehm' ich dir mit auf den Bau.

00:23:43: Ora!

00:23:43: Auf dem Bau auch.

00:23:44: Ich da rein, muss die Sachen zusammenrödeln, wird ein Krankenhaus gebaut.

00:23:48: Und wenn ich das überlege, was ich da heute beim Eises kälte, hab ich immer das Gefühl gehabt, ich hab das gebaut.

00:23:52: Ich hab das auch zusammenrödelt mit so Eis, dass das Eisen, das ist so keine Bändchen, die muss ich ja nicht erzählen, was das ist, haben wir dann so gemacht.

00:23:58: und irgendwann je mehr das da gibt.

00:24:00: Baute und die Beton-Dinger kamen, desto mehr wurde ich Teil dieser Arbeitergesellschaft.

00:24:05: Ich war so mit denen, ich wäre fast in die Gewerkschaft eingetreten.

00:24:08: Ich habe gekämpft für die und so.

00:24:09: Ich habe aber immer unten, da war so ein Praktikant und ich wollte nie in dieses hässliche Pinkelhäuschen und habe ich ganz oft unten in der Baustelle gepinkelschnell.

00:24:16: Und das war natürlich ein Fehler, weil das ist ja beim Rohbau das Gefälligste, was du machen kannst.

00:24:19: Das riecht ja immer nach Pinkel dann.

00:24:21: Das wusste ich aber nicht.

00:24:22: Und dann hieß es, wer war es?

00:24:23: Dann dachte ich, oh Gott, oh Gott, wenn ich die Gemeinschaft jetzt irgendwie aus... Da hab ich auch das Gefühl gehabt, ich hab da mitgebaut und spät erst mal eine Großmutter gestorben, das weiß ich noch.

00:24:32: Da dachte ich so, guck mal, wie schön das Oma stirbt in meinem Bau.

00:24:35: Das Oma

00:24:35: stoppt in dem Ding, was ich gebaut habe.

00:24:36: Da

00:24:36: war natürlich nicht, weil nur dabei.

00:24:38: Ohne mein Eisen wäre es vielleicht auch nicht gegangen.

00:24:40: Okay, dann Berlin-Kranter ist das ja.

00:24:42: Berlin-Kranführer, aber nur ganz kurz.

00:24:44: Und dann brauchten sie keine Kranführer mehr.

00:24:45: Dann brauchten sie technische Zeichner für unterirdische Rohranlagen und oberirdische.

00:24:51: Was?

00:24:51: Ja, wir haben zum Beispiel in der S-Bahn diese Wasch, wenn die S-Bahn gewaschen wird, diese Bürsten, die da im Westen gab es, das sind schon vierhundert Jahre.

00:24:58: Das haben wir erfunden.

00:25:00: Dann wurde ich strafen.

00:25:01: Habt ihr erfunden, wer gab's das schon?

00:25:03: Das haben wir praktisch nochmal für die S-Bahn zum reinigen Erfunden dabei bei euch im Westen.

00:25:07: Das heißt,

00:25:08: wenn du jetzt, wenn du jetzt durch die S-Bahn fährst, dann denkst du, irgendwie musst du nichts erzählen, was du alles gemacht hast.

00:25:12: Ja.

00:25:12: Und dann war ich straffersetzt, ein Jahr im petrolchemischen Kombinat später.

00:25:16: Aber warum?

00:25:17: Soll ich dir sagen, weil ich immer zu spät gekommen bin.

00:25:20: Und irgendwann hab ich einen Eintrag in die Kaderakte, so hieß das in der DDR, du hattest so eine Akte, da stand alles drin.

00:25:25: Da stand auch drin, wenn du mit irgendeinem geschlafen hast.

00:25:28: Im

00:25:28: Panzer.

00:25:29: Rosa Enskat.

00:25:30: Rosa

00:25:30: Enskat hat im Panzer mit Genossem Vladimir Putin geschlafen.

00:25:34: Nee, diese Kaderakte war ... Ja, gibt es das heute überhaupt noch?

00:25:37: Ja, die Erwürger hatte das.

00:25:40: Unabhängig von den Stasiakten.

00:25:41: Das

00:25:42: war einfach so was Praktisches

00:25:43: für jeden Tag.

00:25:43: Genau, das hatte der Arbeitgeber.

00:25:45: Aber da stand auch alles drin, Verfehlungen.

00:25:47: War so lange auf Toilette, hat die Pause überzogen.

00:25:52: in der Pause etwas nicht sehr Schönes über den Imperialismus.

00:25:56: Also das stand alles drin.

00:25:57: Ich freu

00:25:57: mich von Kiwi.

00:25:58: Und wenn du zum Beispiel dachtest, warum geht's nicht weiter in meiner Karriere, dann wusstest du ach so scheiße.

00:26:05: Die ist wahrscheinlich, da ist, muss mal wieder einer, die clean, da steht

00:26:08: wieder.

00:26:09: Also da war bei dir für mich was falsch gelaufen?

00:26:10: Ja, bei mir war eben dreimal, dann musste ich strafersetzt.

00:26:14: Wir werden sie sauber machen, die Akte, wenn sie ein Jahr in die inspirationschemische Kombinate gehen.

00:26:19: Und

00:26:19: wo war das?

00:26:20: In Schwed.

00:26:25: Ach du.

00:26:28: Das war auch noch vor der Wende.

00:26:30: Und dann habe ich einen homosexuellen Museumspädagogen kennengelernt.

00:26:35: Und der hat es geschafft, mich ins Pergamonmuseum zu holen.

00:26:40: Wirklich aus dem Gulag.

00:26:41: Aus dem Gulag.

00:26:42: Aber du hattest gar keine

00:26:43: Verbindung zur

00:26:44: Kunst.

00:26:45: Da

00:26:45: hieß es dann tolle Mitarbeiterin.

00:26:47: Freie

00:26:48: und Kunstaffin hat nie im Kran gesessen.

00:26:50: Niemals im

00:26:51: Panzer irgendwelche Dinge angefasst.

00:26:53: Hat im Grunde ist Kunstaffin und im Pekka Museum wird eine gebraucht.

00:26:56: Da hast du Führung gemacht.

00:26:57: Ja, da habe ich vier Jahre Führung gemacht.

00:26:59: Aber

00:27:00: du hattest doch auch nicht so richtigen Plan davon, oder?

00:27:02: Ich hatte

00:27:02: keine Ahnung von Toten und Blasen.

00:27:03: Ich kriegte aber eine Ausbildung.

00:27:07: Richtig Griechenland, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh,

00:27:13: Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh,

00:27:13: Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh,

00:27:17: Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh,

00:27:18: Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Äh, Ä. Machen Sie denn da, wo nur Mumien rumliegen?

00:27:27: Dann dachte ich, ja, recht

00:27:29: hat der Mann.

00:27:30: Da lernt

00:27:31: man keinen kennen.

00:27:32: Ich leg doch so schnell.

00:27:34: Ich leg mich einfach

00:27:35: dazu.

00:27:36: Das war da.

00:27:37: Ich muss sagen, diese vier Jahre waren wie so ein Startschuss.

00:27:41: Da war ich dann aber schon sechsundzwanzig, oder so?

00:27:43: Ja.

00:27:45: Und dann begann, dann kam die Wende.

00:27:47: Gottlob hast du dann gesagt?

00:27:49: Oder hast du gedacht, ach nee, jetzt bin ich hier so fein raus im Bergamon Museum?

00:27:53: Ich

00:27:53: war da nicht so ein Freund davon.

00:27:54: Nein.

00:27:55: Du bist gar nicht übergefahren am ersten Tag?

00:27:57: Doch,

00:27:57: und zwar weißt du was?

00:27:58: Mit dem, mit dem, der mich ins Bergamon Museum geholt hat.

00:28:01: Mit dem

00:28:01: zauberheften Homosexuellen.

00:28:03: Homosexuellen.

00:28:03: An dem Abend war ich mit ihm was trinken.

00:28:06: Am neunten November war ich bei ihm zu Hause in der Schönhause Allee.

00:28:09: Nein.

00:28:10: Du kennst dich ein bisschen aus in Berlin.

00:28:12: Und der hatte Westfernsehen, weiß ich noch.

00:28:15: Da guckt der

00:28:15: Tagesspiegel oder was?

00:28:17: Tagesthemen oder

00:28:18: was?

00:28:18: Ich denke, das geht ja nicht und so.

00:28:22: Obwohl ich dann im Pergamon-Museum natürlich laufend auch wässigstich führen musste.

00:28:28: Da war ich nicht mehr ganz so rot.

00:28:30: Aber dann guckten wir auf den Fenster, weil es so laut war und wir dachten,

00:28:34: was ist los?

00:28:35: Ist die Atombombe gefallen?

00:28:37: Warum rennen so viele Menschen, die schön hauserlang?

00:28:40: Die falsche Richtung.

00:28:41: Ja,

00:28:42: und dann sind wir mit.

00:28:43: Jörg, hier ist irgendwas los.

00:28:44: Korals,

00:28:45: komm, komm.

00:28:45: Korals, Jörg, wir müssen gehen.

00:28:47: Und dann sind wir mitgelaufen.

00:28:48: Es war ein Strom.

00:28:50: Was hattest du an?

00:28:50: Weißt du es noch?

00:28:51: Was Praktisches.

00:28:53: Ja, wie immer.

00:28:53: Nicht wie in Westwood gab es da noch nichts.

00:28:55: Nee, nee, und es gab auch noch kein Chibos, es war noch DDR.

00:28:58: Irgendwas aus dem Konsum...

00:29:00: Was noch im Bild im Kopf?

00:29:03: Ich glaube, ja, irgendeine alte Jeans, aber die, da ich eine Freundin hatte, die im Verkauf gearbeitet hat, muss es eine aus Kuba gewesen sein.

00:29:12: Die kam dann mit Schiffen.

00:29:13: Im

00:29:13: Port Jeans.

00:29:14: Ja.

00:29:15: Kort.

00:29:15: Kort was?

00:29:16: Es war Kort.

00:29:17: Mit Kort bist du in den Westen gekommen.

00:29:18: Ja, mit Kort.

00:29:19: Ja.

00:29:19: Es ist auch schön.

00:29:20: Ja, mit Kort hab ich mich auch... Da müssen wir

00:29:21: mal in meiner Geschichte machen, wie... Was war das erste Wurst, was du mitgebracht

00:29:24: hast?

00:29:24: Und ich glaub, ganz peinlich so'n Blusong.

00:29:27: So'n

00:29:27: klassisch, wo man später sofort wusste, aha.

00:29:29: Ja, der kommt aus dem Osten.

00:29:30: Also, wie die Stasi auch anhatte.

00:29:31: Weißt du so,

00:29:32: wo man

00:29:32: schon wusste, ah ja, der ist von der Stasi.

00:29:34: Ja,

00:29:34: lebende Anderen.

00:29:35: Also, lebende Anderen.

00:29:36: Da gab's doch so'n Wind, ja.

00:29:37: Ja, so'n Wind, der genau so eingehatte.

00:29:38: So'ne Beche, wo man unterging.

00:29:39: So'ne Beche, wo ich unterging.

00:29:40: Genau.

00:29:41: Wo jeder wusste, ah, da ist

00:29:42: sie.

00:29:43: Herzlich

00:29:43: willkommen.

00:29:44: Und dann erzähl weiter.

00:29:45: Dann

00:29:45: sind wir dahin an die Grenze, also Bornholmer Straße.

00:29:49: Im Zentrum.

00:29:49: Und wir waren, ich sag mal, vielleicht waren vor uns noch Fünfzig, Sechzig Leute.

00:29:53: Wir waren Jörg und ich, wir waren die Ersten.

00:29:56: Nein.

00:29:57: Also die nicht wussten, was jetzt hier ist, warum alle Leute hierherlaufen.

00:30:00: Ich wusste das nicht.

00:30:01: Und man durfte auch gar nicht so nah an die Grenze ran.

00:30:03: Es gab ja auch immer bei unserer Seite so einen ... Todesstreifen.

00:30:07: Genau.

00:30:08: Sag mal, wie es

00:30:09: war.

00:30:10: Es war kein Vergnügungsstreifen.

00:30:11: Es

00:30:11: war

00:30:12: wertgefährlich schlecht ausgegangen.

00:30:14: Aber

00:30:14: auch bevor man an den Kosten kam, gab es schon so eine Zone, wo man sich nicht näherte.

00:30:18: Wir waren relativ nah.

00:30:20: Jörg sagte mal zu mir, wenn Sie jetzt schießen, also das wussten wir natürlich.

00:30:24: Ich habe auch schießen gelernt.

00:30:27: Wenn sie jetzt schießen, müssen wir uns hinwerfen.

00:30:29: Und dann haben wir uns auch immer, weil es dann manchmal knallte, haben wir uns hingeworfen und so.

00:30:33: Und es kamen immer mehr, immer mehr.

00:30:35: Und dann waren es Tausende, vielleicht fünftausend, zehntausend, ich weiß es.

00:30:38: Und dann gab es irgendwann so einen Druck nach vorne wie beim Rockkonzert, wo alle an

00:30:42: die Bühne stürmen,

00:30:44: dass die denossen von der Storr sieht, die da standen.

00:30:48: Die haben aufgemacht.

00:30:49: Na her hab ich erfahren, weil dann der da ja in der Regierung von der DDR gesagt hatte, na ich glaube, das

00:30:54: ist aber...

00:30:55: Grenz.

00:30:55: und der andere, der, ich komme gleich drauf, der sagte,

00:30:58: das ist,

00:30:59: glaube ich, ab heute.

00:31:01: Ja, genau, sagte ich, die Grenzen sind offen.

00:31:03: Sind ab heute und das stimmte gar nicht.

00:31:04: Und

00:31:04: ab wann?

00:31:05: Hat er nur gemacht, weil der ruhe

00:31:06: wollte.

00:31:07: Ja, ja, und der Grenzposten, die Grenzposten wussten eben auch nicht mehr, was sie früher.

00:31:12: Pierjahre vorher hätten sonst alle abgeknallt.

00:31:14: Ich spiele,

00:31:14: in dem Moment hat Margot zur Hause gesessen und gedacht, oh, Erich, sieht gar nicht gut aus.

00:31:17: Erich.

00:31:18: Oder?

00:31:18: Das sieht gar nicht gut aus.

00:31:20: Pack schon mal zusammen.

00:31:21: Da war klar,

00:31:21: es war irgendwie, kann ich mir auch vorstellen, das hatte

00:31:23: viele verschiedene

00:31:24: Gefühle.

00:31:24: Rübe, es war eine Spülung.

00:31:28: Wie eine Spülung.

00:31:29: Die haben aufgemacht, die Tore... Wie

00:31:31: eine

00:31:31: Dabenspülung.

00:31:33: Wir sind praktisch aus dem Arno, das muss man ja...

00:31:37: Aber auch im Grunde aus der Unschuld auch, könnte man

00:31:39: fast sagen.

00:31:39: Ein

00:31:40: bisschen, weil du weißt ja nicht gewusst, was läuft.

00:31:41: Nee, und ich war, wir waren auf der Bonn-Holmer

00:31:43: Brücke, hässlich wie

00:31:44: die Sau, die Bonn-Holmer Brücke hässlich wie die Sau und das war... Das Paradies.

00:31:48: Wir sind da rüber.

00:31:49: Und da oben stand ein Schild auf Wiedersehen in der DDR.

00:31:52: Das weißt du noch.

00:31:53: Ich weiß es noch, weil ich da ohnmächtig wurde.

00:31:55: Nein, du bist ohnmächtig geworden.

00:31:57: Ich

00:31:57: bin ohnmächtig geworden.

00:31:57: Ich bin

00:31:58: umgefallen.

00:31:59: Es war zu viel

00:32:00: Input.

00:32:00: Für mich als absolut roten.

00:32:01: Das

00:32:01: heißt, du bist so ein ohnmächtig Indie in den Westen gedrückt worden mit Kortos und Prüso.

00:32:05: Genau, ich wurde links und rechts erst mal in die Fresse gehauen.

00:32:08: Richtig zu sagen.

00:32:08: Ich

00:32:08: mache

00:32:09: auf, komme zu dir.

00:32:10: Und dann sind wir von der Bornholmer zum Kuhdamm gelatscht.

00:32:14: Es ist ja unheimlich weit.

00:32:15: Das ist ganz schön weit.

00:32:16: Und die Vessis haben uns Geld aus dem Fenster geschmissen.

00:32:19: Und geküsst und so.

00:32:20: Ja, und dann alle haben wir uns geküsst.

00:32:22: Man hat dich

00:32:22: ja sofort erkannt.

00:32:23: Man wusste ja mit dem Blouson, wie gesagt.

00:32:25: Das war ein

00:32:26: Vorteil.

00:32:27: Das war natürlich besser, sich schnell was angezogen haben.

00:32:29: Und dann sind wir auf dem Kuhdamm und da haben schon alle gefeiert.

00:32:31: Und dann hast du gedacht,

00:32:32: was war dann das Erste, wo du rein bist?

00:32:33: Da war schon

00:32:34: Partyplatte.

00:32:34: MacDonalds.

00:32:35: Hast du gedacht, jetzt aber mal hier... Und

00:32:36: stell dir vor, MacDonalds hat gesagt, noch würde alles im sonst.

00:32:39: Nein.

00:32:39: Wir durften umsonst fressen.

00:32:40: Wie toll

00:32:41: das

00:32:41: war.

00:32:41: Und dann haben natürlich Leute angerufen, die ausgerei- will, haben ja auch viele Freunde gehabt, die ausgereist sind.

00:32:46: Was

00:32:46: ist das halt?

00:32:47: Die auch dann in Berlin im Auffanglager irgendwo hingen.

00:32:50: Und dann haben wir uns alle in den Armen gelegen am Kuhdamm.

00:32:54: Ganz kurz, deine Eltern hast du vielleicht angerufen, oder die waren auch nicht so

00:32:57: begeistert.

00:32:58: Meine Eltern waren ... Nee, ich konnte sie nicht anrufen, wir hatten ja kein Telefonmeinschaft.

00:33:01: Ich hatte ja Telefon erst lange, lange im Westen.

00:33:04: Nee, ich hätte zur Telefonzelle rennen müssen, nur meine Eltern hatten auch kein Telefon.

00:33:08: Das darfst du alles.

00:33:09: Meine Eltern müssen das dann auch im Fernsehen gesehen haben.

00:33:13: Nee, meine Eltern waren gar nicht begeistert.

00:33:15: Die dachten sich, das war nicht wahr.

00:33:16: Jetzt machen wir einen großen Sprung.

00:33:19: Und dann war klar, was passiert, die Grenze ist auf.

00:33:21: Du warst im Berger-Museum.

00:33:24: Da war ja auch nicht klar, ob das immer weitergeht.

00:33:26: In dem Moment wollten alle Leute alles erleben.

00:33:28: Aber ins Berger-Museum vermutlich auch nicht so.

00:33:30: Und

00:33:31: dann war klar, du musst was machen.

00:33:32: Ja, ich wollte da auch weg, weil die tollen Leute, die da bearbeitet haben, sind Stück für Stück gegangen, warum auch immer es führt so weit.

00:33:38: Und dann habe ich gesagt, nee, ich will raus.

00:33:40: Und da hatte ich schon so ein bisschen aus dem Hobby raus, weil ich einen Freund hatte, der war Schlachtzeuger.

00:33:46: Und der hat gesagt, sing noch mal in unserer Band.

00:33:47: Und da habe ich schon aus dem Hobby raus ein bisschen gesungen.

00:33:50: wusste aber gar nicht, ob ich das kann oder nicht.

00:33:52: Und wollte mal mit denen auftreten und das ging immer nicht.

00:33:54: Und dann hab ich gesagt, okay, dann mach ich jetzt, nehm ich jetzt einen Zeitungskurs.

00:33:58: Und hab ich in Pankow einen Zeitungskurs geleitet, wo man noch in Westzeit, da war ja schon die Wende dann, die DDR-Zeitung unterm Ladentisch verkauft hat.

00:34:06: Echt?

00:34:06: Ja, noch die Frauenzeitschrift für Sie und das Magazin und so was.

00:34:11: Wie ist noch mal diese Brühmtisch, diese Bille?

00:34:14: Gab's diese Bille noch?

00:34:15: Und das Ladentisch noch.

00:34:17: Nein.

00:34:19: Diese

00:34:19: Bille noch, dann hieß es noch, Guten Morgen, haben Sie diese Bille?

00:34:23: Nee, haben wir nicht gekriegt, aber sie lag unterm Landtisch.

00:34:26: Für den Metzger, für den Schreinermacher, für den von der kommunalen Wohnungsverwaltung.

00:34:31: Das

00:34:31: war, so

00:34:32: muss das die ganze Zeit gewesen sein.

00:34:33: Krass,

00:34:33: krass, krass.

00:34:34: Aber gut, okay.

00:34:35: Jetzt müssen wir mal großen Sprung machen.

00:34:36: Du musst ja irgendwann, jetzt denk mal, du hast dir alles gemacht, dann bist du ja, hast du ja auch einen Top.

00:34:43: Studiumplatz bekommen, dann war auch mal klar, jetzt ist die Zeit der Enscout geht los.

00:34:46: Das geht los, oder?

00:34:48: Hast du Musik studiert?

00:34:48: Genau, du hast Musik studiert

00:34:49: und... Ohne Vorkenntnisse, frag mich warum.

00:34:51: Und

00:34:51: die haben dich genommen und die haben dich da gefeiert, weil du einfach auch unglaublich singen kannst.

00:34:54: Jetzt kann man es ja auch sagen, ich bin so glücklich, weil du auch unseren Jingle eingesungen hast.

00:34:58: Das war mein großer Wunsch, du weißt es.

00:35:00: Ja.

00:35:00: Und ich dachte, wenn es eine macht, dann macht es die Enscout, die macht es wie keine.

00:35:03: Und ist ja auch so.

00:35:04: Du machst das ja auch für keine.

00:35:05: Und ich freue mich sehr.

00:35:06: Also dazu später vielleicht.

00:35:07: Nein, wir wollen nicht vertreiben.

00:35:08: Aber auf jeden Fall, ich hab dich ja auch als singende

00:35:12: Künstler

00:35:12: kennengelernt.

00:35:13: und eben dann auch als großartige Schauspielerin.

00:35:15: Ich muss sagen, dass du mich da schon extrem abgeholt hast.

00:35:17: Aber soweit ist es noch nicht ganz.

00:35:19: Machen wir mal kurz, dann kam die große ... Ja, jetzt sind wir in der

00:35:21: Videografie.

00:35:22: Ich komme gerade vor hier, als wenn ich die öffentlichen Ende der Talkshow bin.

00:35:25: Aber ich finde, das ist immer so interessant zu erzählen, weil du es von einer völlig anderen Seite erzählen kannst.

00:35:29: Man denkt, ja, die Künstler, die kamen alle rüber, da haben die alle geschehen.

00:35:31: Hurra, der B-Mann ist ja schon da.

00:35:33: Die Enzga, Drain, Evoo, Evoo.

00:35:34: Auch

00:35:34: diese ganze Biermann-Zeit und so, das habe ich gar nicht erlebt.

00:35:37: Mein Ex, der war zum Beispiel in der Zeit in der DDR-Künstler-Schauspieler.

00:35:42: schrieben und so.

00:35:43: Und den haben sie dann eigentlich, der ist dann dann abgewandert ins gelbe Elend nach Bautzen ins Gefängnis.

00:35:48: Und ich war ja so rot, dass ich nirgendwo angestoßen wäre.

00:35:53: Ich war ja, ich war der Lieblingsmitbürger der Partei, würde ich mal sagen.

00:35:58: Und also mich hat das alles nicht, da sind die Künstler schon, ich wusste das auch gar nicht, dass die Schauspieler aus dem deutschen Theater auch zum Teil reisen durften.

00:36:06: Ich konnte das nicht.

00:36:08: Ich zum Beispiel hatte, wenn das war eigentlich ganz interessant, ich war damals in Ibiza.

00:36:11: gewohnt und wir hatten zufälligerweise gerade eine Prima Ballerina aus Ost-Berlin da und zwar die war zum... offiziellen Gastspiel in Barcelona gewesen.

00:36:20: Ganz tolle Frau.

00:36:21: Und die war bei uns mit so einer anderen westdeutschen Ballettfrau, die sie kannten sie vom Krieg schon.

00:36:26: Und die tanzte Prima Ballerina, glaube ich, in irgendeinem großen Haus in Berlin.

00:36:30: Und die hatte dann mit ihrer Freundin vereinbart, ich bleibe einfach drei Tage länger.

00:36:34: Und die wollte sich so gewünscht, nach Ibiza zu kommen.

00:36:37: Und weil ich diese Mutter kannte, also diese Ballettmeisterin, hat die gesagt, komm, wir besuchen Gido und Frank auf Ibiza.

00:36:42: Und dann kam dann diese wunderschöne ältere ... Prima Ballerina und wir haben dann sozusagen, die hat die Wände bei uns verpennt, weil wir ja auch keinen Strom, kein Wasser, nichts hatten, fließend.

00:36:50: Das heißt, wir lebten da hippiemäßig auf dem Land und da haben wir erst drei Tage später erfahren, dass die Wände war, weil ich keine hatte eine Idee.

00:36:55: Wir hatten keine Tageszeitung, das weiß ich noch, wie wir dann irgendwann in die Bisser Stadt waren, da sahen wir die Zeitung, da war die völlig erschüttert und wollte sofort zurück, weil die hatte die erste Sehnsucht war, ich muss zurück, dass die jetzt nicht denken.

00:37:06: Da hatte sie so eine Angst, das weiß ich noch, da war die noch drei Tage bei uns, bis wir die dann zurück nach Barcelona und dann... war es aber auch nicht klar, wie die jetzt zurückkommt.

00:37:13: Da hatte die so, diese großartige Künstlerin, so eine Angst.

00:37:17: Die hatte einfach nicht getraut, die hat gedacht, was mache ich, bleibe ich jetzt hier.

00:37:20: Und wir haben gesagt, bleibt doch hier.

00:37:21: Weil wir ja auch nicht wussten am Anfang, wird das wieder geschlossen oder nicht.

00:37:24: Und da habe ich zu die Wände so seltsam erlebt in so einem Irrensurrounding mit so einer wirklich tollen Künstlerin.

00:37:30: Da dachte ich, wie kann so eine Frau, die so begabt ist und die so frei ist, die vermutlich auf der ganzen Welt hätte arbeiten können.

00:37:35: Wie kann die so eine Angst entwickeln?

00:37:37: Es hat mir so leidgesagt, es mir immer in Erinnerung geblieben, wie die wirklich Er schüttert war auch nicht um sich allein, sondern um das ganze Ensemble, um alles, was sozusagen die Kunst auch gemacht hat.

00:37:47: Und da habe ich da schon eine eigene Welt gewesen, auch die Künstler-Szene, dann sicher, sicher.

00:37:50: Total schön.

00:37:52: Okay, dann muss man sagen, kam die große Bühne.

00:37:56: Du hast ja dann auch Schauspielparallel gemacht.

00:37:58: Ich habe

00:37:59: eigentlich Musik studiert und dann hatte ich da irgendein Kommiliton, der hatte eine Freundin, die war Regiestudentin und die brauchte noch jemand, der für ohne Geld bei ihrer Vordiplomsinszenierung über die Bühne rennt und schreit, kommen sie mal sofort in den Nichtschwimmerbereich zurück.

00:38:13: Die hat niemanden gefunden.

00:38:15: Da hat er mich gefragt, hast du Bock am Wochenende?

00:38:17: Du kannst auch gut

00:38:18: schreien.

00:38:19: Dann war die so begeistert, dass ich eben nicht wie eine Schauspielerin frage, woher komme ich, wohin gehe ich, was fühlt meine Figur?

00:38:26: Welcher Weg, wo ist mein Punkt?

00:38:28: Was ist da für eine Entwicklung?

00:38:30: Ich bin einfach rüber gerannt und habe alles geschrien, was man mir sagt.

00:38:34: Daraufhin war die so begeistert, hat mich fürs nächste Stück mitgenommen, fürs nächste Stück, fürs nächste Stück.

00:38:38: Auf einmal hing ich nur noch im Theater ab und mein Studium war nebenbei.

00:38:42: So lief es dann.

00:38:43: Und deine

00:38:43: Eltern waren die Begasse?

00:38:44: Haben die dich gesehen auf der Bühne?

00:38:46: Ja, in Dresden dann mal.

00:38:48: Ach, am Maxim Gorki auch.

00:38:50: Meine Eltern waren, das war, mein Vater fand das Brotlose-Kunst.

00:38:53: Ich hab

00:38:54: dich ja im Gorki auch gesehen, das will ich nie vergessen.

00:38:56: Da warst du mit der Nick, glaub ich, auf der Bühne und der Katja Riemann.

00:38:58: Katja Riemann?

00:38:59: Hast du dieses unglaubliche Stück gemacht?

00:39:01: Sieben Frauen oder acht Frauen?

00:39:02: Genau, acht Frauen.

00:39:03: Ja.

00:39:03: Edwoman oder so.

00:39:04: Und das war wirklich ... Ich fand das irre.

00:39:06: Da warst du auch

00:39:07: eine Naturgewalt.

00:39:09: Ich habe erst Gocchi so immer so geliebt.

00:39:11: So ein schönes Haus.

00:39:12: Und da hast du Gas gegeben.

00:39:13: Das war es.

00:39:13: Da haben wir nach einer Kantine noch gesessen.

00:39:15: Gott mir vor wie hundertfünfzig Jahre entfernt.

00:39:17: So war es.

00:39:18: Aber da hat man schon gemerkt, was du für eine Theaterkraft hattest.

00:39:21: Was für eine Kraft.

00:39:22: Und dann eben auch ein Film.

00:39:24: Und es hat aber ein bisschen gedauert.

00:39:26: Du hast ja viel gemacht.

00:39:27: Ich wollte ja gar nicht in den Schauspielerberuf.

00:39:29: Ich will

00:39:30: singen wieder.

00:39:31: Ja, ich wollte immer singen, aber natürlich war klar, mit Jess kannst du kein Geld verdienen.

00:39:35: Oder da musste richtig klarer sein und ich bin überhaupt nicht gut im Verkaufen.

00:39:39: Null.

00:39:40: Also ich null.

00:39:41: Im Dich

00:39:41: selbst verkaufen?

00:39:42: Ja,

00:39:42: gar nicht.

00:39:43: Also gelernte DDR-Bürger.

00:39:44: Also wirklich, ganz peinlich.

00:39:46: Und deswegen, also ich wusste schon, wenn das Studium vorbei ist und ich werde dann... freischaffende Jazz-Sängerin sein.

00:39:52: Dann habe ich noch, weil ich so gut war im Studium, noch die Pädagoge dran gehangen.

00:39:56: Ich dürfte also auch in Hochschulen unterrichten, also damit ich nicht ganz war Hunger.

00:40:00: Und dieses Theater war dann schon so ein bisschen ein Auffangbecken finanziell.

00:40:04: Und die Regisseuren, die mich ans Gorgie geholt hat, wo ich dann auch fest sofort genommen wurde, die hat mich dann auch mal in so eine freie Produktion mitgenommen in der Arena.

00:40:13: Das war so ein Busdepot in Berlin.

00:40:16: Und da haben wir jetzt, kommts, die Vaginamonologe gemacht.

00:40:20: Also ein vollpeinliches

00:40:21: ... Ich war mit Vinti da.

00:40:23: Du warst das genau.

00:40:24: Aber

00:40:24: du hast es gut gemacht, da hat dieses Gefühl, das ist gar nicht so richtig erschlüpft, wo ich mit dir ...

00:40:29: War

00:40:29: nicht auch da, da war das auch viel Reus, weil die nicht

00:40:31: ... Alle waren

00:40:32: da.

00:40:32: Also wir waren vier Stammschauspieler und es wurden aber jeden Abend, wir haben das, glaub ich, zweihundert mal gespielt, wenn nicht öfter, jeden Abend eine andere Fernsehstar eingekauft.

00:40:42: Da war alle Katja Riemann wieder ... Die Berben, die Elzner, alle Wander.

00:40:49: Auch die Vestermann, also auch Moderatorinnen, alle Wander.

00:40:52: Jeder, der eine Vagina durfte

00:40:54: und berufte.

00:40:55: Jeder durfte ein paar Vaginermonologen vorlesen.

00:40:58: Das war so ein

00:40:59: Yellenegg-Stück, ist das doch eigentlich?

00:41:01: Nee, nee, nee, nee.

00:41:01: Ich dachte immer, ich hätte immer so ein Yellenegg.

00:41:03: Nee,

00:41:03: es war eine Amerikanerin und das war eigentlich ziemlich ... Hätte

00:41:06: auch die Yellenegg aber auch machen können.

00:41:07: Ja, aber es war natürlich ... Es ging um die Mumu, ich sag's mal so.

00:41:11: Und ich, so als DDR-Bürgerin, unser zweiter Vorname, hieß ja Geschlechtsverkehr.

00:41:16: Ich weiß gar nicht, für mich, das ist in den Neunzigern geschrieben.

00:41:19: Es kam mir aber so, es kam mir so altbacken rüber.

00:41:23: Als wäre das ein Aufkleerungsstück aus dem Fünfzigern, weißt

00:41:26: du?

00:41:27: Wie gerne ich meine Mumo hab und welchen Namen ich ihr geb, also ein völliger Quatsch.

00:41:31: Aber da durch diese vielen Fernsehstars, die da waren, Oder Filmstars waren ja alle da, die du kennen.

00:41:37: Hattest

00:41:37: du so einen Dauerkasting?

00:41:38: Genau, es

00:41:39: war ein Dauerkasting.

00:41:40: Und plötzlich, Ruki, die Zug, war ich im ersten Krimi mit, da war ich aber auch schon, über vierzig, genau.

00:41:47: Rosa-Rot.

00:41:48: Rosa-Rot

00:41:48: hast du gemacht mit irres Berben.

00:41:50: Ja, hieß es so,

00:41:51: Rosa-Rot.

00:41:51: Da

00:41:54: war ich sofort drin, und dann seitdem

00:41:57: ging es los.

00:41:57: Ah ja, nicht viel euch dreht.

00:41:59: Du hast

00:41:59: so viel gedreht und ich glaube, viele würden jetzt sagen, ah, die Inz-Kent, weil du hast ja so lange gebraucht, du hast ja so viele Rollen gespielt.

00:42:05: Ich glaube, ich bin gar keiner.

00:42:06: Ich bin die unbekannteste Bekannte.

00:42:08: Nein.

00:42:08: Ungekehrt die bekannteste Unbekannte.

00:42:10: Oder die unbekannteste Bekannte.

00:42:11: Das glaube ich nicht.

00:42:12: Aber wenn die

00:42:13: jetzt unterwegs sind, sagen die, ah, da ist sie und

00:42:15: so.

00:42:15: Nein, kein Mensch.

00:42:15: Das geht's

00:42:16: doch nicht.

00:42:16: Nee, nee.

00:42:17: Früher,

00:42:18: als ich noch in Berlin gespielt hab, haben ab und zu Leute mal gesagt, ja.

00:42:20: Ah, sagen sie, sind

00:42:21: sie nicht die ... Nee.

00:42:22: Nein,

00:42:23: auch wenn ich jetzt über einen Casting habe, dann sagen immer alle, ach.

00:42:26: Mir hat mal eine gesagt, als ich sagte, Rosa, da hab ich ein Foto gesehen, da hab ich gesagt, das ist doch die dumme Röse, sag ich nicht.

00:42:32: Da musst du nicht so lachen.

00:42:33: Nein,

00:42:33: das

00:42:33: ist die Rosa.

00:42:34: Aber du bist ja so ein ... Oh, die Art, da sagen wir mal, wie es ist.

00:42:39: Ich mein, wenn du was du in Düsseldorf getan hast, das ist ja unglaublich, was da los ist.

00:42:43: Du hast ja in Düsseldorf, das liegt dir in Düsseldorf, das ist theoretisch gar nicht mehr über die Kühe gehen können.

00:42:48: Ich krieg

00:42:49: das gar nicht mit.

00:42:50: Das gibt's ja nicht.

00:42:51: Also, ganz ehrlich.

00:42:53: Auf mich hat noch keiner gewartet mit dem Lungstrauß.

00:42:55: Ich habe in all den Jahren, den ich jetzt am Theater bin.

00:42:58: Niemals

00:42:58: aus der Gertrubel.

00:42:59: Hat mir noch nicht ein, außer hier mein Ex-Lover, den du auch kennst.

00:43:03: Der mit der Perlenkette.

00:43:04: Der hat immer gedacht, wo ist sie?

00:43:07: Am Abend

00:43:07: hast du die gerade, ich hab sie dir am Abend gemacht.

00:43:10: Ich saß nimmst du um den Hals, hast du gesagt, bitte nicht.

00:43:12: Was war das Abschiedsgeschenk?

00:43:13: Das

00:43:14: war ein Geschenk von einer meiner Rosen.

00:43:15: War das ein Fan

00:43:16: eigentlich?

00:43:16: Das war ja ein Politiker.

00:43:18: Das war ein Politiker.

00:43:19: Da war ich noch für dich, du sagst, das geht wie es läuft.

00:43:21: Und der war Fan?

00:43:21: Der war Fan.

00:43:22: Der war Fan.

00:43:23: Der

00:43:23: saß, glaube ich, in jede meiner Vorstellungen, wo ich war, saß er in der ersten Reihe.

00:43:28: Und der hatte, glaube ich, das alte Bild, wie man ein Fan ist.

00:43:32: Mit Rosen

00:43:33: und so.

00:43:34: Ja, wie man lehnt, dass man Rosen in Galeroben abgibt.

00:43:40: Ich kenne das eigentlich nur, dass die männlichen Schauspieler, die Frauen verliebt sind, die Frauen warten immer draußen und wollen

00:43:46: auch begraben.

00:43:46: Darf ich mit?

00:43:47: Nee, raten nicht.

00:43:47: Frauen wird

00:43:48: nie gewartet.

00:43:48: Ich hab ein einziges Mal, und zwar in Düsseldorf, jetzt vielleicht vor einem Jahr, einen Blumenstrauß nach vorne geworfen gekriegt, den ich glaube, der von irgendeiner Grabstätte geklaut wurde.

00:44:00: Der war noch so mit Zellophon und die Blumen hatten es hinter sich.

00:44:04: Aber in deine Richtung geschmissen?

00:44:06: In meiner Richtung geschmissen, weil ich war auch die einzige, die da oben stand.

00:44:09: Und das war das einzige Mal, da habe ich

00:44:11: fast die Trennitzer

00:44:12: drückt auf das alte Dumpen.

00:44:13: Das konnte ich dann eigentlich gleich, so wie es war, in den Müll schmeißen.

00:44:16: Aber mal ganz gut zurück zu dem Mann mit dem Rosen.

00:44:18: Also das heißt, da hat sich wirklich mal einer mitgetraut und den hast du gesagt, den nehme ich.

00:44:21: War es nicht so?

00:44:22: Weil ich mein, als ich dich besucht habe, also auf dieser Geburtstagsfeier.

00:44:25: wo ich den kennengelernt hab in diesem schönen Vogel.

00:44:29: Das war sein Geburtstag.

00:44:30: Er hat sich so gefeiert.

00:44:31: Man muss ja sagen, das war die Partei.

00:44:32: Gut, wir lassen's mal sagen.

00:44:34: Die Partei

00:44:35: ist grad an der Macht.

00:44:36: Aber gut, er war der CDU gewesen.

00:44:38: Und dann war der da, und du warst, ich musste so lachen.

00:44:40: Ich hab damals so im Flur ja so wahnsinnig viel gelacht auf.

00:44:44: Da waren ja so viele tolle Leute.

00:44:45: Und dann hat er gesagt, jetzt singt sie was für uns.

00:44:47: Er dachte, warum featuret er sie so?

00:44:49: Also, der hat dich dann so ein bisschen wie so ein Goodie bekam's vor.

00:44:52: Er war so ein bisschen der Superheld so ein.

00:44:54: Und

00:44:54: der hat eine super Heldin.

00:44:55: Und hat

00:44:56: dann so eine Frau.

00:44:56: Und du hast es auch gemacht.

00:44:59: Ich habe dich nie so gesehen.

00:45:00: Du warst ganz heif von diesem Leben.

00:45:02: Du warst ganz apart.

00:45:03: Du hast vermutlich gedacht, es geht immer so weiter.

00:45:05: Der wirklich war Bundeskanzler.

00:45:06: Also, da warst du wirklich.

00:45:07: Aber du warst glücklich.

00:45:09: Ich dachte wirklich, es läuft, oder?

00:45:09: Ich war glücklich.

00:45:11: Ich habe gedacht, das ist jetzt der Mann für mein Leben.

00:45:13: Und guck mal.

00:45:13: Die Wohnung auch und so.

00:45:14: Ich habe auch immer, ich sage mal, etwas, wie will man das sagen?

00:45:18: Tricker gelebt.

00:45:19: Finanziell prekär, ich hab auch acht Jahre Sozialhilfe getricht.

00:45:23: Und als Theater-Showspieler ganz ehrlich,

00:45:26: da verdient man nichts mehr.

00:45:26: Da steht kein Mensch für auf.

00:45:28: Also... Wenn du, was habe ich in Dresden gekriegt, drei Tausend Brutto.

00:45:31: Überleg mal.

00:45:33: Und den Rest habe ich verfahren.

00:45:34: Also ich bin ja mehr oder näher.

00:45:35: Es ist kein... Düsseldorf zahlt ein bisschen besser, aber du wirst nicht reich als Theater-Schauspieler.

00:45:39: Nee, weil

00:45:39: du musst es so unheimlich lieben und du musst es immer machen.

00:45:41: Du kannst nicht weg und dann drehst du hast einen festen Vertrag, dann kannst du auch nicht drehen, wenn was kommt.

00:45:45: Ich habe so viel drehen absagen müssen durch.

00:45:47: Und Theater war mir eigentlich immer lieber.

00:45:49: Deswegen habe ich den Film und der auch unsicherer ist, der Film oder Fernsehen.

00:45:54: Das habe ich immer ein bisschen... Aber eigentlich habe ich immer Priker gelebt.

00:45:57: Und der... hatte natürlich Geld, weißt du?

00:46:00: Und du hast ja die Wohnung gesehen.

00:46:02: Ja, ich

00:46:02: hab gedacht, du wirst da ewig bleiben.

00:46:03: Ja, es war ein Loft.

00:46:05: Ich fand

00:46:06: das schon.

00:46:06: Ich dachte, ich hab die Rosars geschafft.

00:46:08: Alle waren froh.

00:46:09: Alle Freunde von gestern waren begeistert.

00:46:10: Die

00:46:11: waren begeistert.

00:46:12: Ich

00:46:12: stand da im Flur und dachte, aber Rosa läuft.

00:46:14: Da liest

00:46:15: bei mir noch gar nicht so gut damals, glaub ich.

00:46:17: Na

00:46:17: ja, du warst noch nicht bei Shopping.

00:46:20: Ich dachte, ich guck mal, Rosa hat alle von uns geschafft.

00:46:23: Ich dachte,

00:46:24: alle waren froh.

00:46:25: Du hast auch

00:46:27: geschlafen.

00:46:29: Ich weiß noch, dass du damals, du warst ja auch vielmehr mit der buddhistischen Gemeinschaft, du hast zu mir gesagt, Gido, du hast dir immer auch so Coaches im Grunde habt, so Menschen, die für dich auch, die du gesorgt hast, du hast immer zu mir gesagt, Gido, die fressen mir gerade den Kühlschrank leer.

00:46:39: Du hast dir immer noch viele durchgezogen.

00:46:41: Und die waren ja

00:46:43: auch alle da und hatte das Gefühl, das war dein großer Abend.

00:46:46: Nach diesem Abend hätte ich mir niemals träumen lassen, dass dann so kam, wie es dann kam.

00:46:51: Wie gut,

00:46:51: dass du die Perlenkette noch hast.

00:46:52: Ist das so

00:46:53: eine Erinnerung für dich an große Zeiten?

00:46:57: Die habe ich heute nur, weil ich dachte, was nehme ich noch Spießiges mit?

00:47:00: Die habe ich auch noch nie umgehabt, ehrlich gesagt, weil ich mir eigentlich zu spießig ist.

00:47:03: Aber

00:47:04: ich finde, das steht dir sehr gut.

00:47:05: Die hast du dir wirklich verdient.

00:47:06: Das muss man dann jede einzelne Perle.

00:47:07: Weiß nicht, was die kostet, wenn man die verkauft.

00:47:09: Nee, nee, ja, das stimmt schon.

00:47:11: Ich war so ein bisschen sein, ja, dieses über den roten Teppich laufen.

00:47:14: Ich war ja dann, hab ja dann große Filme gemacht in Kanada und so, dort über den roten Teppich.

00:47:19: Da hatte ich ein Kleid von dir an.

00:47:20: Genau.

00:47:22: Genau.

00:47:23: Ja, aber so ist es halt, ne?

00:47:24: Das ist das Schönste, was ich je in meinem Leben anhande.

00:47:26: Nein.

00:47:26: Ja.

00:47:27: Als ich

00:47:27: diesen, diesen extrem geiles, dieses extra, und ich weiß noch, ich war in deinem Showroom da in Berlin.

00:47:32: Ja, in Berlin.

00:47:33: Ein Tiergarten oder wo das war.

00:47:33: Und

00:47:34: hier oben in der KPM war das.

00:47:35: Und da hast du gesagt, ich soll mir was aussuchen.

00:47:37: Und das

00:47:37: war auch so gemeint.

00:47:38: Ich war

00:47:38: da auch nicht gerade fettleibig.

00:47:40: Du

00:47:40: warst immer schlank.

00:47:41: Aber... Aber du fühlst es dich nicht so

00:47:42: gut.

00:47:42: Nein, entschuldige mal.

00:47:43: Deine, in deine Sachen, also... Da sah ich aus wie ein Wallfisch.

00:47:48: Ich kam in gar nichts.

00:47:49: Ich kam mit keinem Schenkel in nichts

00:47:51: rein.

00:47:51: Das waren die Showroom-Sachen, die waren in der Sache, die waren in der Sache,

00:47:53: die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache,

00:48:03: die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der

00:48:05: Sache, die war in der Sache, die war in

00:48:06: der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache, die war in der Sache,

00:48:10: die war in der Sache, die war in der Sache,

00:48:11: die war in der

00:48:12: Sache, die.

00:48:12: Und dann haben sie mich

00:48:13: auch,

00:48:14: haben mich auch.

00:48:14: indische Fernsehstation und so.

00:48:16: Ich konnte ja kein Wort Englisch, das war geil.

00:48:18: Aber russisch, französisch alles.

00:48:20: Russisch kette ich, aber wollte ja keiner.

00:48:22: Und dann haben die mich auf dem roten Teppich und da war er immer mit.

00:48:24: Und das fand er natürlich toll.

00:48:26: Er hat

00:48:26: immer

00:48:26: gesagt, Staatssekretär, Staatsschauspielerin.

00:48:30: Das fand er so wahnsinnig toll.

00:48:33: Ja.

00:48:33: Aber es hat dann lang gerede keinen Sinn.

00:48:36: Ich hab gedacht,

00:48:38: das

00:48:39: wird nie mehr was anderes kommen.

00:48:41: Ist genau zehn Jahre her.

00:48:42: Das

00:48:42: ist erst zehn Jahre.

00:48:43: Bekommt das jetzt vor, dass das schon viel mehr

00:48:45: her war?

00:48:45: Zehn Jahre, als er sich getrennt hat.

00:48:47: Zwei Tausend Fünfzehn.

00:48:48: Zurückgegangen.

00:48:48: Und

00:48:48: diese zehn Jahre habe ich keinen mit dem Arsch angeguckt.

00:48:51: Respektive mich auch keiner.

00:48:54: Aber

00:48:54: man muss natürlich sagen, das war natürlich wirklich schwerer Verlust für dich.

00:48:57: Schwerer Verlust.

00:48:58: Und er ist nicht sogar zurückgegangen zu seiner Ex.

00:49:00: Das ist das Böseste, was da passieren kann, glaube ich, oder?

00:49:04: Du warst so ein Ausflugsziel für mich.

00:49:05: Ich war ein Ausflugsziel.

00:49:06: Aber natürlich ein sehr attraktives und dazu auch ein sehr begabtes.

00:49:09: Und ein paar

00:49:10: Jahre.

00:49:10: Und im Grunde muss

00:49:10: ich sagen, du hast ihm deinen Geburtstag und alles einfach schöner gemacht.

00:49:13: Aber alle haben mit dir absolut gelitten, weil man spürte auch

00:49:17: das nicht.

00:49:17: Man spürte schon, ne?

00:49:18: Ich fand auch, das hat mir das getan.

00:49:19: Singt

00:49:19: doch mal, singt.

00:49:20: Oder wenn wir jetzt Hotel und Erweier, wir sind dann ja immer ein Tolle Hotel.

00:49:22: Und so

00:49:23: doll war der jetzt auch nicht, wenn wir mal sagen.

00:49:24: Nein.

00:49:25: Der war schon gut, aber jetzt auch nicht so, der hätte dir eigentlich das Wasser gar nicht reichen können.

00:49:29: So sieht das nämlich auch.

00:49:30: Aber

00:49:30: das hat man erst später

00:49:31: gemerkt.

00:49:31: Als Mensch sowieso nicht.

00:49:32: Ja, ja.

00:49:33: Eine Arbeit nicht, weil da war nicht viel.

00:49:35: Der hat übrigens die Griechenland-Rettung, wegen dem ist Griechenland gerettet worden.

00:49:39: Gott sei Dank,

00:49:40: der Frank hat sogar Griechisch.

00:49:42: Der Frank hat in Griechenland studiert.

00:49:43: Wirklich?

00:49:44: Ja, ich weiß das auch nicht.

00:49:45: Wir sind nach Gienert gekommen.

00:49:46: Hallo Freunde, da haben wir auf den gekladen und da fängt der Frank eigentlich, sag ich so, kannst du Griechisch?

00:49:51: Ja, ich habe mal Altgriechische in der Schule, der Frank hält den auch so tief, du weißt ja, der ist ja so begabt, aber der hält ja so ganz ... und ich habe auch nicht gewusst, dass der früher aus der Klavier spielen konnte.

00:50:01: Ich wusste, nein, ich wusste nicht mehr, dass der Holländer ist, als bis wir zum ersten Mal verreist sind, weil er sich sehr zurückgelt.

00:50:06: Er fang halt ja sehr, sehr zurück.

00:50:08: Und egal, aber über Griechenland wunderbar.

00:50:10: Die kam aber auch drauf jetzt.

00:50:11: Ob

00:50:11: die Griechenland

00:50:12: rettet hat.

00:50:13: Ja, ja,

00:50:13: ja, ja.

00:50:13: Da ja, jedenfalls, ist sich sehr zäh.

00:50:14: Wo ja die

00:50:14: Kanzlerin gar nicht gut rausgekommen ist aus der Zeit, da war

00:50:16: es.

00:50:16: Ja, und weißt du, als die Kanzlerin dort nämlich als Nazi beschimpft wurde, kam sie zurück, und das weiß ich nämlich noch, hat mir nämlich dann meinen Mann gesagt, da hatte sie einen Schock fürs Leben, und danach hat sie dann gleich gesagt, Wir schaffen das, wenn du verstehst, was ich meine.

00:50:30: Also, du bist ja ... Deine Trennung hat für dich mit Weltpolitik, könnte man sagen.

00:50:34: Wie immer du mit Korthose rüber bist, da ist kollabiert.

00:50:38: Du bist in den entscheidenden Momenten, es rosa, enskater.

00:50:41: Du bist im Grunde, was noch kommt.

00:50:43: Ich würde

00:50:44: nicht wundern, wenn eines Tages der Krieg auch mal beendet wird.

00:50:46: Dann heißt es ja, rosa ist da reingestolpert.

00:50:48: Mich würde es nicht wundern.

00:50:49: Oder?

00:50:50: Kann doch sein.

00:50:50: Wäre doch

00:50:50: schön.

00:50:51: Heißt jetzt immer mein Gott.

00:50:52: Zum Ende hin.

00:50:52: Weil wir wunderbar gesprochen haben, hier könnte man den Sesseln, ist es so extrem bequem.

00:50:56: Wenn wir eines Tages da nicht mehr können, können wir gut sitzen und können schöne Geschichten erzählen und sagen, du heißt alles ein bisschen voller Story.

00:51:03: Das ist es.

00:51:03: Aber jetzt mein Schatz, muss man ja sagen, dass du im Düsseldorf, ich bin ja auch Düsseldorf Fan ein bisschen.

00:51:08: Wirklich?

00:51:09: Ja, ich muss dir sagen, als früher fand ich es gar nicht so, dachte ich immer, ach die Kühe sind nur einer Seite bespielbar, so ein bisschen i-Coffee.

00:51:16: und da dachte ich, ach die Düsseldorfer.

00:51:18: Aber jetzt über, du weißt ja, dass ich Kunstaffin bin.

00:51:21: Und ich muss sagen, ich bin Düsseldorf, hat mich auch mitkunstmäßig sozialisiert.

00:51:25: Man kann in Düsseldorf danach sagen, was man will.

00:51:26: Aber Kunst und Kultur können die, und das ist ein Publikum, was absolut scharf ist und bereit ist, sich Dinge anzuschauen.

00:51:32: Und ich habe so viel gute Kunst in Düsseldorf gesehen und so viele schöne Momente gehabt, dass ich es immer lieber habe.

00:51:37: Ich muss dir sagen, es ist schon viel los auch, aber... Du doch auch, du bist am Theater.

00:51:43: Du bist ja, glaube ich, meilen, wie sagt man so, meilen Millionären bei der Bahn, oder?

00:51:46: Ja, ich bin jetzt... Bist du

00:51:48: Endstufe?

00:51:48: Ja, du bist ja immer in Berlin geblieben.

00:51:50: Und wie lange hast du jetzt?

00:51:51: Du bist ja... Ich

00:51:52: bin zehn Jahre jetzt fahrig.

00:51:53: Nein.

00:51:53: Sechs Jahre fährst du?

00:51:54: Also, sechzehn werden zehn Jahre, aber wir haben fünfzehn schon mit Bobby Wilson angefangen.

00:51:58: Ich fahre jetzt zehn Jahre und bin bei der Tausend-Achden-Siebzigsten-Fahrt her.

00:52:02: Nein,

00:52:03: du hast richtig, du bist Meilen-Millionärin.

00:52:05: Könnte man das sagen?

00:52:06: Ja, ich bin Platin Platin Platin.

00:52:07: Was machen

00:52:07: die mit dir?

00:52:08: Sagen Sie mal vor Ansgar, dürfen Sie mal kurz hier flach...

00:52:12: Sie kriegen zwölf Getränke umsonst im Jahr?

00:52:14: Nein.

00:52:14: Wenn dann eine Metropa angemacht ist, heute war wieder keine dran an dem Zug.

00:52:18: Das

00:52:18: kenne ich ja immer.

00:52:19: Dieses ewige Hin und Her, das ist ja auch, was ich auch gut kenne, diese ewige Reißerei.

00:52:23: Kann ja mir wahnsinnig auf den Sender gehen.

00:52:25: Aber jetzt, warum hast du das immer gemacht?

00:52:27: Du hättest ja ohne Probleme in Düsseldorf landen.

00:52:28: Ja, ich hätte auch nach Dresden, auch als ich in Dresden bearbeitet habe, sieben Jahre, wenn ich ja jeden Tag gefahren bin, wie eine Gehörte.

00:52:34: Dresden auch?

00:52:34: Ja, ich habe da auch nicht gelegen.

00:52:36: Ist denn Berlin so, dass du das hängt, das so an dir?

00:52:39: Nee, eigentlich ist, ich finde auch Berlin hat sich... extrem verschlimmert.

00:52:43: Ich find's nicht mehr so geil.

00:52:44: Ich fand's mal geil, aber nee, es sind meine drei Freunde, die ich hab.

00:52:47: Du bist so treu mit Menschen.

00:52:49: Ich bin so wasallentreu und manchmal denke ich, was, wo könnte ich sein, wer könnte ich sein, wenn ich nicht so hängen würde an meinen drei oder vier Freunden?

00:52:56: Und das sind ja auch Freunde,

00:52:57: die

00:52:57: du ewig hast, du hängst ja an denen wie Patrex, aber die

00:53:00: führen dir auch

00:53:01: keine aufregenden Partnerschaften zu, muss man sagen, ne?

00:53:04: Nee.

00:53:05: Leider?

00:53:05: Nee, nee.

00:53:06: Aber das sind Stabilität in deinem Leben, die du einfach liebst und immer da sind.

00:53:09: Das ist wie

00:53:10: meine Familie, Motivati und meine, so.

00:53:12: Inzwischen sind es nur noch drei, weil meiner besten Freundin habe ich mich verstritten.

00:53:16: Das ist ja auch ein Ding, das haben wir auch durchgesprochen, dieses Sender sich mit guten Freunden im Streit liegt.

00:53:21: Das ist gar nicht schön, hatte ich ja auch gerade mit einer Freundin.

00:53:24: Du, wo

00:53:25: du doch eigentlich so... Ja,

00:53:27: ich weiß, aber die hat mich so beleidigt am Wein an und Silvester, das hat mir so weh getan.

00:53:31: Also, Out of the Blue, die war immer ein bisschen schwierig, muss man sagen, und schnell dabei.

00:53:35: Und ich hab's ja eigentlich auch nie Ritikum genommen, aber ich bin da irgendwie jetzt so raus.

00:53:38: Ich muss das irgendwann mal reaktivieren, hab ich das gefühlt.

00:53:41: Ich muss da verzeihen auch, aber ich kann's nicht richten.

00:53:43: Ich

00:53:44: weiß.

00:53:44: Kennste das?

00:53:45: Ja, total.

00:53:46: Und du bist ja noch gereicht die ganze Zeit für die Vier.

00:53:48: Ja, ich kenne, ja, ich bin nur gereist.

00:53:50: Manchmal denke ich, mein Gott, ich habe mein ganzes Leben.

00:53:52: Irgendwie, wo hätte ich, was hätte ich, wenn ich nicht, und so.

00:53:55: Aber komm, der Konjunktiv des Lebens ist ja bescheuert.

00:53:57: Das ist wie es ist.

00:53:58: Aber du musst sagen, du hast natürlich deinen Düsseldorf.

00:54:00: Was tust du deinen Düsseldorf?

00:54:01: Ich meine, wenn man den Sandmann ... Ja,

00:54:03: also ich ... Was

00:54:04: ist da los?

00:54:05: Ich hab da angefangen mit Boppelsen, weil

00:54:06: ich

00:54:07: hätte in Dresden bleiben können.

00:54:08: Und bin dann aber doch mit meinem Intendant nach Düsseldorf gegangen.

00:54:11: Und bin dann immer gereist, natürlich, bekloppterweise.

00:54:14: Und meine erste Arbeit ... Warum

00:54:15: denn nie Düsseldorf?

00:54:16: Ich weiß nicht, ich wollte

00:54:17: dort nicht hinziehen.

00:54:18: Weil ich wollte immer nicht... Ja, das ist ein ganz komisches Gefühl.

00:54:22: Wenn ich das heute noch mal überlege, würde ich das noch mal so machen, weiß ich nicht.

00:54:25: Also die Fahrerei war eine Katastrophe vor dem Herrn.

00:54:28: Die hat mich auch echt altern lassen.

00:54:29: Das ist wirklich extrem gefahren.

00:54:32: Und immer in Hotels.

00:54:33: Du hättest

00:54:33: ja einen noch einen Job mitmachen können.

00:54:35: Du hättest ja eigentlich superglädter

00:54:36: sein können.

00:54:36: Ich hätte

00:54:37: noch einen Zusatzgehalt gehabt.

00:54:38: Ja, ich hätte noch in der Mietropa den schlecht aufgeschäuerten Kaffee geben können.

00:54:42: Aber ganz ehrlich, das wäre doch nicht schlecht, wie wir etwas zu tun gehabt haben, durch.

00:54:44: Und dann auch noch im Hotel durchwischen, vor allem.

00:54:47: Ich war ja auch immer... Du hast ein Hotel gewohnt.

00:54:48: Na ja, und da hat ja auch kein Geld, dann bist du natürlich auch nicht im schönen Hotel.

00:54:52: Das ist schon kein begesames geiles Leben.

00:54:54: Aber du hättest

00:54:54: doch ein Zimmer nehmen können, oder so.

00:54:56: Ja, ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe.

00:54:58: Ich war am Ende bei zweihundert Fahrten im Jahr, bin ich jetzt im Schnitt.

00:55:04: Und jetzt wird es langsam besser, weil ich jetzt gesagt habe zu meiner Agentin, ich habe keinen Bock mehr.

00:55:08: Ich hab mein ganzes Leben verfahren.

00:55:10: Und was hast

00:55:10: du gesagt?

00:55:10: Wie bitte?

00:55:11: Ich glaub, es geht los.

00:55:11: Nee, die ist damit einverstanden, so.

00:55:13: Weil

00:55:13: die auch weiß, was du gelastet

00:55:14: hast.

00:55:15: Ja, die weiß es.

00:55:15: Ich bin ja

00:55:16: wie eine Hafennutte.

00:55:17: Ja, wir müssen heran.

00:55:18: Wir können ja nicht sagen, ne, tut mir leid, ich mach das nicht.

00:55:20: Nee, ich hab viel, weil ich kann nicht.

00:55:21: Ich mach einen Brückentag, das können wir gar nicht sagen.

00:55:24: Weil wir ja immer, dann heißt es ja, dann kommt eben jemand anders, der es macht und so.

00:55:27: Also ist man immer freundlich und geht.

00:55:28: Ich bin irgendwann Escort geworden.

00:55:29: Heute bin ich vielleicht etwas höher.

00:55:31: Heute bin ich Escort, aber auch nicht ganz oben.

00:55:33: Aber ich würd sagen, es ist schon oben, geht die Tür

00:55:35: auf.

00:55:37: Ich bin immer

00:55:37: noch Hafennutte.

00:55:38: Aber dann gibt es ja so ein bisschen Hoch, dann ist man irgendwann.

00:55:41: Na ja, aber auf der Bühne, ich muss immer noch alles geben.

00:55:44: Ah, das sollte

00:55:44: man sagen, das musste ich auch, als ich das erste Semperober war.

00:55:47: Mit Katy habe ich auch gedacht, was ist denn hier los?

00:55:49: Da haben die eben, haben wir ein Haboku, glaube ich, eingebaut und so.

00:55:52: Und dann, ich liebe diesen großen gefangenen, korrwunderschönes Kostüm gemacht, alles getan.

00:55:55: Auf einmal hat der... Chor hat gesagt, das war ihnen zu viel, das war ihnen zu bunt.

00:55:59: Da haben die Männer einfach die Hosen weggelassen.

00:56:02: Und ich hab gesagt, wie du machen die das?

00:56:03: Die kamen die erlost in den Logen raus, das kennt sich so einen wunderschönen Nabokko.

00:56:07: Chor, das ist ja was Großartiges.

00:56:08: Dann sag ich, was haben die denn da an?

00:56:09: Dann haben die gesagt, die Betriebsrat, die machen das nicht.

00:56:13: Die machen das nicht.

00:56:13: Bei der Hauptprobe machen die das nicht.

00:56:15: Und jenes nicht.

00:56:15: Ich dachte, wie bitte?

00:56:16: Das hab ich gar nicht gekannt.

00:56:17: Ich mehne dich nie in meinem Leben getraut.

00:56:19: Also, wenn ich irgendwas gemacht hab, somit auch mit Theaterleuten.

00:56:22: Ich hab bei Betleuten gearbeitet.

00:56:23: Weißt du es ja auch, da hab ich alles gemacht.

00:56:26: Wenn Nessa schrie, hallo Gio, bin ich da gewesen.

00:56:28: Wenn Detlef Buxchri oder Denny geschrien, die schreien hier alle nicht.

00:56:31: Aber Gott sei Dank war ich immer da.

00:56:32: Mit Kati bin ich bis nachts.

00:56:34: Ja, ich glaube, die

00:56:35: haben noch eine andere Arbeitszahl.

00:56:37: Ja, ich bin da einfach.

00:56:37: Ich

00:56:38: hätte nie Nein gesagt.

00:56:39: Ich habe mit Kati nächtelang, die Kati ist ja für mich meine Ausnahmeathlete.

00:56:43: Dann guck mal, ich habe mit ihr mal ein Stück gemacht in Berlin, aus Kowalt.

00:56:47: Ich weiß gar nicht mehr, was es war.

00:56:48: Ein wunderschönes Land.

00:56:49: wie es euch gefällt, egal irgendwas wirklich was großartiges.

00:56:52: Katja hat Regie geführt und die Hauptrolle gespielt.

00:56:54: Und dann haben wir.

00:56:55: die ganze Zeit hab ich dabei gesessen, genäht während der Proben immer weiter alles gemacht, bis ein Regieassistent gespielt, auch noch immer durch, Tag und Nacht.

00:57:01: Und die letzten zwei Tage, wenn alle noch am Arbeiten waren, hab ich nach Proben Schluss, hab ich mit Katji Text gemacht.

00:57:09: Dann ist Katji auf der Bühne gewesen und dann hat diese hoch begabte, geliebte Katji, ich hab ja so eine Achtung vor Katji, Katji ist mein Hero.

00:57:18: vermute ich dann auch.

00:57:19: Wirklich.

00:57:20: Dann hat die, dann hat die in zwei Tagen, hat die das ganze Stück, die hat nie selber auf der Bühne gestanden, die hat ihre Zweitbesetzung spielen lassen.

00:57:27: Und dann habe ich gedacht, Kati, wie ich dich verehre und liebe, dann haben wir nach Feierabend, haben wir dann den Text gemacht, habe ich sie abgehört und dann, Gido, was war es nochmal?

00:57:36: und so.

00:57:36: Und dann hat die das ganze Stück durchgespielt.

00:57:38: und dann hat die die Probe, dann hatten wir große Premiere.

00:57:42: und ich habe gedacht.

00:57:43: Wer bist du?

00:57:44: Wie geht das?

00:57:45: Wie macht man das?

00:57:46: Und da siehst du eben, dass du alles geben kannst und alles geben musst und dass es nicht anders geht.

00:57:51: wenn du wirklich dergut sein willst und das Publikum merkt es.

00:57:54: Und dann schießt du trotzdem raus, dann schreiben die nachher noch Konkord, die war ein bisschen unkonzentriert oder was was ich.

00:57:58: Und das ist ja auch so verletzend dann.

00:58:00: Und wie ist das für dich so eine Kritik und so?

00:58:01: Es gibt ja auch so unberechtigtes Zeug, wo dann irgend einer schon reingeht und denkt, das ist nicht so mein Stück oder so, mag das nicht.

00:58:07: Und dann schreibt der schon am Anfang, wo du gar keine Chance mehr hast.

00:58:10: Das finde ich so ungerecht, manchmal bei Kritiken auch von Leuten.

00:58:14: Ja, also ich lese generell eigentlich fast gar keine Kritiken.

00:58:17: Ich habe auch das Glück, dass ich wenn dann immer ganz gute habe.

00:58:20: habe, aber meine allererste Kritik, die ich jemals gekriegt habe, die hieß eine stimmlich total überforderte Frau.

00:58:28: Dann dachte ich, okay.

00:58:29: Böse, ne?

00:58:30: Ja.

00:58:32: Und ich hätte mal, was ich auch noch mit Karin ist, vielleicht habe ich noch mal, da waren wir in der Deutschen Oper und wir haben bei Bier von Sevilla gemacht und ich habe sehr genossen, mit ihr das zu tun und ich war, wir waren so engagiert und haben das so schön gemacht, das läuft ja immer noch da, seit zwanzig Jahren.

00:58:44: der erfolgreichsten Inszenierung sogar einen Preis dafür gekriegt und ich habe es dann nochmal im Montpellier gemacht.

00:58:49: Also wirklich in vielen, vielen Städten in Europa waren wir damit und haben es neu inszeniert und so.

00:58:52: Also wirklich ein erfolgreiches Stück.

00:58:54: Ich habe mir da so Mühe gegeben und das ging ja gar nicht gegen mich und gegen Kathi, aber wir reißen ja in Opernprämieren sind es ja auch schnell mal Klarkösen da von anderen Opern, die dann die Boon des aus nach der Premiere.

00:59:03: Das habe ich nicht gewusst und ich gehe mit Kathi raus und... Wir haben uns so gefreut und ich habe so daran gearbeitet.

00:59:07: Das war eine schwierige Zeit, auch in der Opa, weil da war Edomineo und Bombenalarm.

00:59:11: Und ich habe wirklich eine schwere Zeit, auch gehabt, ob trotzdem was toll.

00:59:14: Und dann ist es abends so, wir stehen auf der Bühne und dann auf einmal bohren die da alle, schreien die los, so ein paar von denen.

00:59:22: Und dann habe ich Kati noch an der Hand und dann hat die und ich bin fast die Träne gekommen, weil ich das nicht kannte.

00:59:26: Ich kannte nie beim Leben so was erlebt.

00:59:28: Da hat die Kati, die hat mir Sophia beigebracht.

00:59:30: Da hat die meine Hand, wenn man sagt so, mein Schatz.

00:59:32: Und jetzt lernst du was fürs Leben, hat die gesagt.

00:59:34: Wir haben das toll gemacht.

00:59:35: Das geht gar nicht darum, was die da jetzt tun.

00:59:38: Die Paar, die da Gas geben.

00:59:39: Das gehört dazu.

00:59:40: Du musst das lernen.

00:59:41: Wir gehen jetzt da raus und du verbeugst dich ganz tief.

00:59:44: Da hat die mich genommen.

00:59:45: Und ich bin mit Tränen, wirklich mit Tränen in den Augen, bin ich da raus.

00:59:48: Weil ich auch so traurig für sie war, für alle, die da gearbeitet hatten.

00:59:51: Dann hat die sich dann ganz sicher so tief verbeugen, die Kati auch.

00:59:54: Und da hab ich, das sind so Dinge, wo ich sage, da hab ich gelernt, wie es geht.

00:59:58: Wirklich.

00:59:58: Das hat mir das Rüstzeug gegeben.

01:00:00: Das hat mir das Rüstzeug gegeben, dass ich später in der Lage war, mich auf alles einzulassen und das ist auch Theater, muss man sagen.

01:00:06: Ja, ja, ja.

01:00:07: Tja.

01:00:13: Rosa, mein Schatz, du siehst, das ist schon fast groß vorbei.

01:00:15: Im Ende, das könnte mit dir in achtzig Jahre weiter, aber du weißt, du weißt ja, das habe ich dir im Anfang schon gesagt, bei uns ist ja immer Platz.

01:00:22: Du hast ja im gründlichen, alten Teil.

01:00:23: Das ist der Vorteil, egal, was wer noch abspringt, bei uns ist immer, du weißt das, ne?

01:00:27: Ja.

01:00:28: Wird doch so sein, du wirst da schön sitzen, gefüttert werden mit kleinen, tauberhaften Momenten.

01:00:32: Korthosen gibt's dann auch noch, wenn du möchtest im

01:00:34: Alter.

01:00:34: Eine Korthose, ein Hund auf dem Schoß, mehr brauche ich nicht.

01:00:36: Es gibt's auf jeden Fall um die Hunde lieblicher und küssenlicher auf wie keine.

01:00:39: Aber ich mach zum Schluss, das ist auch Teil von meinem Podcast, mein Stoff, immer.

01:00:42: Und das freu ich mich drauf.

01:00:44: Das ist so ein wirklich guter, guter Moment, finde ich.

01:00:47: Weil man, immer man sollte sich nicht vergessen, aber auch die anderen nicht.

01:00:49: Und deswegen mach ich zum Schluss immer Make-A-Wish.

01:00:51: Ein Wunsch, der aktuell für dich, wenn du sagst, wenn du jetzt einen Wunsch freut, ist, was wär das?

01:00:55: Oh,

01:00:56: für mich oder für?

01:00:57: Mach

01:00:57: mal für dich.

01:00:59: Also für mich würde ich mir wirklich, bevor ich noch, bevor ich dann bei dir auf dem alten Teil, würde ich mir noch, vielleicht noch eine Partnerschaft wünschen.

01:01:08: Ah, wie sollte der sein?

01:01:09: Hast du irgendwie nochmal die Augen zu und irgendwann wieder sein könnte?

01:01:12: Lass die Bernkette nicht einen Fluss nehmen.

01:01:15: The dream, the dream man, was könnte der sein?

01:01:17: Einfach

01:01:17: nur liebevoll, eine wie du, eigentlich wie du.

01:01:20: Also wenn ich mir eine Partnerschaft vorstellen ist, ist es immer die zwischen dir und deinem Mann.

01:01:24: Komisch, wir haben die Latte hochgelegt, aber...

01:01:26: Ja, die Latte sehr hochgelegt.

01:01:27: Aber wir sind auch eine andere...

01:01:29: Na ja, eigentlich liebevoll.

01:01:32: Ist mir egal, welcher Beruf, was da ist.

01:01:34: Kann

01:01:34: alles sein.

01:01:34: Liebevoll,

01:01:35: zugewandt, aufmerksam.

01:01:37: Vielleicht

01:01:38: ist ja einer gerade in der Pipeline.

01:01:39: Ja.

01:01:40: Vielleicht kennt einen, der kennt einen.

01:01:41: Ich vermittel ja gern.

01:01:43: Bevor

01:01:44: ich mich dann mehr oder sterben, ja, immer früher.

01:01:47: Du kannst es

01:01:47: dir auch.

01:01:48: Als wäre nicht schlecht, wenn es auch ein bisschen was da wäre, dass du auch ein bisschen da noch mal... Es stand ja eigentlich ganz gut vor, nicht in diesem schönen Penthouse damals.

01:01:55: Ich bin auch in einem Haus, wo du sagst, das Beste, was mein Mann mir hinterlassen war, war, vielleicht auch das Haus, möchte ich jetzt im Nachhinein sagen, gibt's ja, so sagen doch manche Witwen auch mal.

01:02:02: Hab ich eine Freundin, die hat ihr ihren Vater verloren.

01:02:05: Ihr Vater war wirklich schwierig, kein guter Mensch, muss man leider sagen.

01:02:09: Sehr schwer, auch mit der Mutter, sehr streng und so.

01:02:11: Hat ihn lange gepflegt und ich hab die Mutter auch sehr gemacht, einzige Tochter.

01:02:14: Weil ich halt so eng mit denen war, waren wir auf dieser Beerdigung und ich hatte die Mutter so im Arm, in der Mitte und meine Freundin, die Tochter, wie gesagt, der Vater.

01:02:21: Und die hat alles gemacht und dann hat die Mutter abgelastet.

01:02:24: Ich war erst mal so Sand nach und dann bleibt die Mutter so, mein Stehen guckt mich an und hat das aus vollem Herzen gesagt, nimmt so meine Haarenstreichel drüber und sagt, ach mein Schatz, sag sie, das habe ich mir immer gewünscht.

01:02:34: Noch ein paar schöne Jahre als Witwe.

01:02:36: Hat die gesagt und ich habe, in dem Moment habe ich gesagt und das hast du dir so verdient und das machst du jetzt auch.

01:02:42: Habe ich zu ihr gesagt am offenen Grab.

01:02:44: Die Tochter war sauer auf die Muttern, auf mich, hat uns nachher angeschrien.

01:02:48: Um die Ecke rum, hinter der Leichenhalle, hat die gesagt, wie kannst du es machen?

01:02:52: Du machst da noch mit, Guido.

01:02:53: Und meine Mutter, das ist mein Vater.

01:02:54: Und ich hab gesagt, du musst dich jetzt mal zusammenreißen.

01:02:56: Deine Mutter hat einfach alles getan.

01:02:58: Und die hat da die Wahrheit gesprochen.

01:03:00: Und das ist auch ihr Recht.

01:03:01: Weil das sie jetzt noch uns hat die dann gemacht.

01:03:03: Die ist dann gereist.

01:03:03: Wie die Geist ist gerade die Mutter.

01:03:05: Das Geld der Vater hat sie immer zusammengehalten.

01:03:06: Aber die Tochter hat es irgendwann, als die Mutter dann starb, die ist vorletztes Jahr gestorben, hat die.

01:03:11: Und das fand ich so rührend, hat die mir geschrieben, Guido.

01:03:13: Ich muss nämlich nie für irgendwas entschuldigen, aber für den entschuldige ich mich dafür, weil ich in dem Moment gar nicht verstanden habe, was das eigentlich war, weil ich dann gesehen habe, wer sie nämlich auch, es verliert ihre Mutter dann neu kennen

01:03:23: gelernt.

01:03:23: Ja, ja, ja.

01:03:24: Deswegen würde ich sagen, sollte man, das ist auch die Message, auf jeden Fall einfach, Gas geben.

01:03:29: Also wenn sich jemand meldet, der... Und du kannst ja noch viele gute Jahre da leben in einem hübschen Haus.

01:03:33: Ja, aber noch

01:03:34: gute Pile jahr.

01:03:35: Die Zitrone hat noch Saft.

01:03:39: Mein Engel, ich danke dir von Herzen.

01:03:40: Ich sage vielen, vielen Dank.

01:03:41: Und ich hoffe, euch hat es gefallen.

01:03:44: Ihr werdet Rosa lieben.

01:03:45: Ich bin mir ganz, ganz sicher.

01:03:46: Und das Schöne ist natürlich auch, dass die Rosa... Unseren Jingleer geschrieben hat und gesungen hat auch.

01:03:51: Und wir werden es ganz groß machen.

01:03:52: Es wird keine Vorstellung geben ohne dich.

01:03:54: Das sieht jetzt schon mal fest an.

01:03:55: Ich sage vielen, vielen Dank.

01:03:56: Ich freue mich auf euch in der nächsten Woche.

01:03:58: Es gibt in der jeden Woche einen neuen Podcast.

01:04:00: Vielen Dank und alles Liebe.

01:04:01: Sagt Gido und natürlich Rosa.

01:04:02: Und Rosa sagt Tschüss.

01:04:23: Meine lieben, ich weiß es sehr genau.

01:04:25: Besonders gut geht es nur in der Gruppe.

01:04:27: Deshalb habe ich das feinstofflichste Team an meiner Seite.

01:04:30: Bestehend aus Konstantin Entertainment und neben mir Executive Producer Otto Steiner.

01:04:35: Und für die Creative Production und Redaktion meinen Dreamteam Clara Binke und Max Schreuder.

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