Immer nur fast geweint - Torsten Sträter
Shownotes
Nach einem kurzen, aber wirkungsvollen Kennenlernen im Backstage seiner eigenen Fernsehshow ist Torsten Sträter nun endlich zu Gast daheim bei Guido. Freut euch auf ein Gespräch, das neben seinen heiteren und lustigen Momenten zeigt, wie es trotz flüchtiger Bekanntschaft lediglich Interesse und große Wertschätzung füreinander braucht, um die Themen zu besprechen, die uns besonders nahe gehen und bei denen es uns sonst eher die Sprache verschlägt. Bis gleich, Ihr Lieben!
Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!
Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!
Transkript anzeigen
00:00:02: Bei uns haben alle nur fast geweint.
00:00:04: Du siehst das in den Augen.
00:00:05: Und dann hat sie mich angesehen und ich stand vor ihr.
00:00:09: Und sie hat gesagt, jetzt ruft sie nicht mehr an, die Oma.
00:00:12: Und ich weiß, sie war ganz kurz davor, einen Trennen auszubrechen.
00:00:15: Und ich hab mich da so hingestellt.
00:00:17: Und dann war der Moment vorbei.
00:00:20: Meine letzten zehn Tage waren so mit, mit die heftigsten meines Lebens, weil ... Zum einen hab ich gelernt, doch, eine gewisse Empathie bring ich sehr wohl mit, sehr wohl, weil mir das ... Das war so tragisch, mein Bruder ist gestorben, am Freitag, dem Dreizehn, was für ein witteres Klischee.
00:00:38: Wenn du mir eine Aufgabe gibst, die ich für dich erledigen kann, dann mach ich das, dann kann ich hinter meinem Schmerz zurücktreten, hinter meiner Trauer.
00:00:46: Und wenn du mir nichts gibst, dann ist das schwierig für mich, dann kann ich da kaum hingehen, dann werde ich weinerlich, dann fasst mich das zu sehr an.
00:00:53: Solange du mir eine Aufgabe gibst, dass ich was machen kann, mach ich das.
00:01:04: Ein großartiger Comedian, ein Autor, ein Satiriker und ein Profi-Mensch, würde ich sagen, ist zu Gast im Podcast Feinstoff.
00:01:11: Ich freue mich, dass er da als Thorsten Sträter ein großartiger Mensch und wir haben sehr viel Zeit gebraucht, um uns gegenseitig zu sagen, wie gern wir uns haben und wie sehr wir uns schätzen.
00:01:20: Und das ist auch ein Geschenk, denn er ist freundschaftsfähig und er ist offen und er ist warm und reflektiv und hat uns mitgenommen in seine Welt und es war
00:01:28: ein großes
00:01:30: großes Vergnügung.
00:01:31: Viel Spaß mit Thorsten Streeter in Feinstoff.
00:01:36: So meine Lieben, ich sage herzlich willkommen zum neuen Podcast heute mit Thorsten Streeter.
00:01:40: Ich freue mich so sehr, dass du da bist, Thorsten.
00:01:42: Ich
00:01:42: freue mich auch.
00:01:43: Ein Riesengeschenk,
00:01:43: weil wir beide haben uns ja kennengelernt.
00:01:46: Das war wirklich interessant.
00:01:47: Ich hab immer das Gefühl, ich hab dich auf dem Campingplatz kennengelernt, weil ich hab den ganzen Tag gearbeitet, ich geh zum Sträter und meine ganz Leute, da muss ich sagen, bitte geh zum Sträter, der hat dich eingelernt, da musst du hin, auf jeden Fall.
00:01:56: Und ich weiß, ich hab so eine relativ trockene Mitarbeiterin auch, die eigentlich gar nicht so viel Emotionen hat.
00:02:02: Wie wurde dir gesagt, geh du, der Sträter?
00:02:03: Das ist der tollste Mann und du hast ja so viele Menschen, die dich lieben.
00:02:07: oder dachte ich, da geh ich auf jeden Fall hin.
00:02:08: Und dann weiß ich noch, dass ich bei ETLs war in Köln, glaube ich, wo wir uns kennengelernt haben.
00:02:12: Ich hatte vorher gearbeitet und bin dann ... auf den Hof gekommen, wie immer, schnell und heimlich rausgelaufen.
00:02:19: Und dann dachte ich, eine kleine Wagenburg,
00:02:21: und da
00:02:22: darf einmal sehe ich dich da sitzen vor deinem Wohnmobil.
00:02:26: Und dann dachte ich, da ist er.
00:02:26: Du bist Bärmeins.
00:02:29: Aber
00:02:29: wir haben da gesessen und ich muss sagen, wir waren, ich würde sagen, blitzbefreundet.
00:02:33: Ich stand da und dachte, ach guck mal, da ist er ja.
00:02:35: Und da hatte ich immer das Gefühl, wir haben uns ewige Zeiten gekannt.
00:02:38: Wir sind sofort angefangen zu plaudern.
00:02:40: Das
00:02:40: macht's
00:02:41: nie.
00:02:42: Das macht so ja das Gefühl.
00:02:44: dass man sich hei erst mal.
00:02:46: Ich weiß gar nicht, was das macht beim Podcast.
00:02:48: Ich kann mal
00:02:48: sagen, hi, ich grüße euch alle und so.
00:02:50: Hi, ich grüße euch alle.
00:02:51: Spürst
00:02:51: du die jetzt gerade?
00:02:52: Hast du das auch?
00:02:53: Spürst du Menschen?
00:02:53: Nee, ich schaff das nicht.
00:02:55: Ich hab das ja, ne?
00:02:55: Klammer
00:02:56: auf, ich schaff das nicht.
00:02:57: Bei einem Publikum im Fernsehen sehe ich auch nur, ich benötige dringend die thirty-fünf Leute im Publikum.
00:03:03: Weil, stell dir vor, ich rede da wirklich konkret zu den Leuten draußen.
00:03:09: Ich kann mir die schlecht vorstellen, weil vielleicht guckt der das gar nicht, der Jürgen.
00:03:12: Verstehst du?
00:03:13: Das liegt alles in der Zukunft und nicht in diesem Raum.
00:03:16: Kann ich mich nicht mit beschäftigen.
00:03:18: Ah, das
00:03:18: habe ich total... Ich habe das manchmal sogar so, dass wenn ich vor der... Ich habe bei jedem Tag dieses Kameraerlebnis und rede dann und hin und wieder kommen mir so Bilder, wo ich denke, ach, da ist sie, hallo Petra, denke ich, dann Ramona, ich spür die so.
00:03:29: Und deswegen habe ich auch gern live, wie du ja weißt.
00:03:32: Ich bin ja sehr affin mit Live, weil ich ja nicht so viele Eier
00:03:35: habe.
00:03:35: Es sind allen aufgefallen.
00:03:37: Wenn die da sind, denke ich, ach, da seid ihr ja schon.
00:03:39: Ich habe schon immer gedacht, wenn da viele sind, ach, wie schön.
00:03:42: Ich würde meinen Herzschlag nicht einen Schlag höher gehen.
00:03:45: Und deswegen, Klammer zu, ist das so, dass das viel an dir liegt, dass man das Gefühl hat, dass man sich gut unterhalten kann.
00:03:52: Und es ist einfach so, dass du für diese Branche im Prinzip komplett ungeeignete Verhalten hast, mit Leuten ganz normal zu reden, dich zu öffnen, auch was wegzugeben im Gespräch.
00:04:04: Und das auch schon nach fünf Minuten.
00:04:06: Und dann hat man das Gefühl, ein echter Mensch redet mit dir über echte Dinge und das ist nicht so häufig.
00:04:11: Es ist eigentlich super selten.
00:04:13: Ja,
00:04:13: aber ich muss trotzdem sagen, also das Schöneste, dass du das sagst, aber ich hab das auch wirklich empfunden, mit mir so empfunden.
00:04:19: Wir haben da ja gesessen, mich da zurückkommen auf die Situation.
00:04:22: Und es war so ... Still und ruhig und wir haben es sofort, wir haben uns gar nicht aufgehalten.
00:04:28: Und meine Oma hat immer gesagt, die war ja so eine Flüchtlings-Oma aus Schleselen.
00:04:32: Ich bin ja groß geworden beim Bollerwagen.
00:04:33: Ich hatte als Kind das Gefühl, ich habe den selbst geschoben.
00:04:36: Ich hatte das Gefühl, aus dem Osten, das
00:04:38: finde ich.
00:04:39: Aber
00:04:39: es ist so, ich hatte immer gesagt, alles verloren im Osten, der Gido holt zurück.
00:04:42: Und ich habe immer gedacht, schieb den Wagen.
00:04:44: und da hat die gesagt, Gido einzwitschte.
00:04:47: Du musst dir freuen, doch wenn es kurz ist, du musst die Mensch dann auch aussuchen, ob sie mit dir den Bollerwagen auch ziehen.
00:04:53: Und da hatte ich schon das Gefühl, als ich bei dir da saß, das war ja relativ bescheiden, das Wohnmobil.
00:04:57: Ich bin gar nicht so ein Wohnmobiltyp ein, ich war auch nicht so ein Campingtyp.
00:05:00: Da saßt du so und da dachte ich, ach guck mal, dachte ich, dieser Mann, der da sitzt, mit dem, wenn ich es jetzt sagen würde, okay, es wird eng hier, der Wagen fährt los, da wüsste ich, mit dir käme ich durch.
00:05:11: Das ist ein großes Geschenk, wenn du auf Menschen trist, wo du denkst, die nehmen dich mit, die kannst du mit unterstützen, die füttern sie zu Not auch durch.
00:05:19: Und da war so eine, ich weiß nicht, was das war, das war so, wir waren, du kennst es auch, wir haben häufig, wenn du andere triffst, die jeden, sag ich mal, da ist ja schnell auch, hallo, wie geht's?
00:05:28: Alles läuft gut und so.
00:05:29: Und dann gibt's ja die real ones, wo du aufschlägst und den verfallen bist.
00:05:34: Und das war bei mir definitiv so.
00:05:36: Und das ist schön.
00:05:37: Ich weiß immer nicht, ob ich das annehmen kann, hundertprozentig, weil ich ja selber ... weiß, dass ich mich ja auch ein bisschen anstrengen muss, damit Menschen mich als zugewandt und normal, unschamant und schlagfertig erleben.
00:05:52: Und das ist halt anstrengend, je nachdem, wie der Tag angefangen hat.
00:05:56: Und also, bis ich mich zu so einer Grundauthentizität hochgefahren habe, da brauche ich schon mal zwei Stunden.
00:06:02: Vorher redest du besser nicht mit mir.
00:06:04: Echt?
00:06:05: Ja.
00:06:05: Aber du machst es einmal unheimlich leicht.
00:06:08: Es ist nicht so schlimm, wenn man noch der Penner von vor zwanzig Minuten ist.
00:06:12: Das ist schon, es ist wie gesagt eine unglaubliche Erleichterung, wenn so, ich will gar nicht wiedergeben, worüber wir geredet haben.
00:06:20: Wir können es nicht tun, weil ich muss sagen, das fand ich schön, weil ich kam mit Geschichte.
00:06:24: Ich glaube, ich komme immer mit Geschichte und habe immer alles sehr nah auf der Zunge.
00:06:29: Ich glaube, das ist auch noch in der Flucht basiert durch den Bollerwagen.
00:06:31: Ich gebe das Setting.
00:06:33: Also die Sache ist die, ich mache drei Sendungen am Stück.
00:06:36: Sträter heißt die ARD, Pipapo.
00:06:38: gestern ist wieder eine gelaufen, gute Quote, vielen Dank, dass ich's geguckt hab mit Ernacht.
00:06:42: Und diese Sendung, die wollte ich immer machen.
00:06:44: Und immer, wenn sie näher rückt, denke ich mir, kacke.
00:06:47: Das artet so derartig in Arbeit aus.
00:06:50: Mein Freund Gary muss wieder was schreiben.
00:06:52: Mein, ich muss das meiste schreiben, die ganze Sendung, jede Anmoderation, den ganzen Kack.
00:06:58: Und dann ist man den ganzen Tag.
00:07:00: Was ist das für ein Affront, irgendwo um zehn Uhr zu sein?
00:07:02: Es hört erst abends um zehn Uhr auf.
00:07:04: Bin ich deswegen ins Show bis gegangen, um wie ein normaler Mensch zu arbeiten?
00:07:08: Und dann kommst du da hin?
00:07:10: Seit vier Stunden sind ja schon Kamera-Leute, die wirklich arbeiten.
00:07:13: Und die ganzen anderen Leute, die auch wirklich arbeiten.
00:07:16: Und trotzdem bist du irgendwie denkst, boah, ist das alles anstrengend, so weit berumpiert ein das.
00:07:21: Und dann versuchst du immer nett zu sein.
00:07:24: Weil du bist ja nicht der Chef davon.
00:07:26: Du moderierst das, du bist kein Chef von irgendwas.
00:07:28: Die sagen, das Spaß ist halber zu einem, aber ich bin Chef.
00:07:31: von nichts.
00:07:32: Und dann bist du immer in so einem permanenten Zustand der Kontrolle von Unsicherung und Kontrolle.
00:07:36: Du musst das hier machen, souverän wirken.
00:07:38: Und dann redest du die üblichen Sachen.
00:07:40: Hallo, schön, dass Sie da sind.
00:07:41: Wir freuen uns sehr.
00:07:42: Und das meine ich auch ernst.
00:07:44: Schön, dass Sie kommen konnten.
00:07:45: Hier ist Ihre Garderobe, wenn Sie eine Fanta wollen oder irgendein Mixgetränk einfach bescheiden.
00:07:49: Fanta
00:07:49: bist du schneller mit der Anta.
00:07:50: Ja, ich
00:07:51: bin jetzt so selbst.
00:07:54: Und dann ist das halt so, dass, wenn du dann kommst, hört es auf, ein Theaterstück zu sein, was ich aufführe.
00:08:02: Das ist der Punkt.
00:08:03: Ich hab da ziemlich lange drüber nachgedacht, auf die Gefahr hin, dass wir vielleicht darüber reden.
00:08:07: Ich kann dann aufhören, ein Theaterstück aufzuführen vor diesen Wohnwagen.
00:08:11: Das hattest du nicht eine Sekunde.
00:08:13: Ich muss sagen, du warst so menschofrei.
00:08:15: Ich dachte, das hättest du gesagt.
00:08:18: Geh du,
00:08:18: steig ein, wir nehmen noch fünfzehn andere Jünger mit und wir tun's dann gemeinsam.
00:08:22: Dann hätte ich gedacht,
00:08:23: da verklagt mich nicht mehr.
00:08:24: Ich
00:08:24: kann's nicht ändern, ich hätte Frank angerufen und gesagt, ich muss jetzt noch vierzehn Tage mit dem Sträter unterwegs sein.
00:08:30: Du hast was, wo man sich sich hat, das ist total, wo ich dachte, ach guck mal, da ist wieder einer.
00:08:35: Das ist ja schön, wenn man Menschen trifft, wenn man denkt, ach guck mal, der hat... was gescheit und schnell.
00:08:42: Und wir waren sehr, sehr offen.
00:08:43: Ich hab dir auch Sachen erzählt.
00:08:44: Du warst mir halt sehr, du warst sehr, sehr offen.
00:08:46: Du hast mir Sachen erzählt.
00:08:50: Was du auch gedacht hast, oh Gott, das ist jetzt auch viel.
00:08:52: Nee.
00:08:53: Das ist anders.
00:08:54: Wir hatten über ein spezielles Thema gesprochen, über Familie und über meinen Bruder und deine Familie.
00:09:03: Und dann hast du mir ein paar Ratschläge gegeben, die nicht klangen wie aus dem Apotheken-Abreißkalender.
00:09:07: Das ist ja auch wichtig.
00:09:09: Es ist immer gut, wenn der eine auf den Hand auf die Schulter legt und sagt, weißt du, nach jedem Regenfort noch wieder Sonnenschein.
00:09:14: Und er weiß ja immer schön einkriegen.
00:09:15: Da klatscht
00:09:16: es in der kleinsten Hütte für einen glücklich lieben Bar und so.
00:09:18: Genau.
00:09:19: Es gibt ja so immer, wenn
00:09:20: du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtländer.
00:09:23: Reden ist Silber schweigen.
00:09:25: Ja, genau.
00:09:26: Reden ist schweigen, Silber schweigen.
00:09:27: Ich habe alle Freunde, die jedes Sprichwort falsch sagen, eine sehr, sehr berühmte, sehr reiche deutsche Frau, die sagt immer zu mir, ich sage Ihnen das ganz ehrlich, wenn bei uns jemand durch das Fenster rausgeht, dafür auch, macht sie dann.
00:09:38: Durchs Fenster zurück, so was gibt's ja gar nicht.
00:09:40: Dann sag ich ja, oder die sagen... Gehen mir doch die Kühe durch, sagst du.
00:09:44: Also, aber du hast recht natürlich, wenn man dann, die man trifft, wo man das Gefühl hat, und das hatte ich schon auch mit dir, dass ich dir so vertraut habe, ich weiß gar nicht, warum das so war.
00:09:52: Und
00:09:52: es war der Rhythmus des Gesprächs.
00:09:54: Es ist schwierig, was dazu zu sagen, was nicht Lobhude leist, weil wir können uns jetzt nicht belobhugeln in zwei
00:10:00: Stunden.
00:10:01: Einerseits, andererseits will ich das gerne, aber... Ich versuche es auch zu analysieren, damit es ein Fundament hat.
00:10:08: Es ist ein bisschen der Rhythmus und das Thema.
00:10:11: Und dass man nicht das Gefühl hat, man gibt was weg.
00:10:14: Und dass man das Gefühl hat, man kriegt so.
00:10:16: Und dann stehst du da und denkst, ja, Guido.
00:10:20: Wir müssten außerdem noch eine Kack-Sendung machen.
00:10:24: Das war auch so, wir haben ja gequatscht, wie die kranken Pferde ganz schnell geplaudert.
00:10:27: Dann sagten die, der Gast ist schon da, ja, kein Problem.
00:10:30: Du hast das ganz schnell gemacht, dann sind wir einfach da rein, dann hast du schnell dein Intro gemacht.
00:10:33: Dann saß ich da und dann haben wir also Fortgast gegeben, das war als Publikum da.
00:10:36: Und als ich raus war, dachte ich, und das habe ich dir nicht erzählt, weil ich dich da gar nicht mehr richtig gesehen habe.
00:10:41: Und das war auch zu spüren, dieses Publikum zu spüren, weil die so für dich da waren, das habe ich sehr gemocht, weil man spürte, oh, hier ist unser, da du bist, deren Fokus gewesen.
00:10:50: Und dann komme ich so da rein.
00:10:52: Dann sage ich bei manchen, weil ich ja sehr nah bei den Leuten bin.
00:10:55: Und dann da hat mich wirklich richtig viel meint ihr, so einen Moment braucht, was ist das denn jetzt für einer und so.
00:11:00: Und dann spürte ich aber sehr viel Sympathie von ihnen.
00:11:02: Und dann habe ich ja wie immer so viel gelabert und dachte nachher, ach du Scheiße, dachte ich.
00:11:06: Das war ja auch nicht die Idee, dass ich jetzt hier die ganze Zeit quatsche wie ein krankes Pferd.
00:11:11: Und dann war es ja auch schon schnell vorbei.
00:11:12: Es war
00:11:13: zum Schreien.
00:11:13: Und ich hatte ein bisschen Angst.
00:11:15: Ich hatte ein bisschen Schiss, weil ich dachte, oh nee, das ist seine Sendung.
00:11:19: und ich hab das
00:11:19: gesehen.
00:11:20: Nein, nein, nein.
00:11:20: Ich
00:11:20: hatte hoffentlich eine gute Quote, wenn ich da rumquatsche.
00:11:24: Da hatte ich wirklich nach ein bisschen schlechtes Gewissen, weil ich dachte, ich
00:11:27: brauch so eine gute Quote.
00:11:29: Nicht, dass ich Quoten je verstehen werde, verstanden hab oder mich im eigentlichen Sinn dafür interessier.
00:11:34: Das Problem ist, dass die Menschen immer Angst haben beim Fernsehen, dass du, du hast nur einen Gast, bist du sicher.
00:11:40: Und wenn der nicht funktioniert, wenn der nicht funktioniert, es gibt die Idee, dass Gäste im Fernsehen nicht funktionieren.
00:11:47: Und das liegt übrigens dann sehr häufig an mir, weil ich sage ja, und jetzt?
00:11:51: Ich kann ja auch nicht interviewen.
00:11:53: Das ist das Geile.
00:11:54: Das merkt keiner.
00:11:55: Wenn du Schauspielern sollst, das merken alle.
00:11:57: Deswegen können sie aufhören, mit Drehbücher zu schicken.
00:12:00: So, ne?
00:12:01: Was man unbedingt aufhören sollte, mit zu schicken, sind A. Drehbücher und B. Liebesbriefe, Liebesbekundung oder Fragen nach Kontakt.
00:12:10: Das mache ich nicht.
00:12:10: Ich bin da versorgt.
00:12:11: Vielen Dank.
00:12:12: Also, ne?
00:12:14: Ich bin nicht auf dem Markt, nur dass ich mal gesagt habe.
00:12:17: Das waren nämlich nie.
00:12:19: Ich krieg mag mal so Dinge, die sagen dann schon mal, beschreib mir Ehepaare.
00:12:22: Geh du, sind sie offen für ein Dreier oder so.
00:12:24: Das hab ich schon.
00:12:25: Denke ich mal mal auch wie schön.
00:12:26: Ich
00:12:26: weiß nicht, ob ich dann nicht an Mercedes nehmen würde.
00:12:28: Ja, aber
00:12:28: ich war kurz in Weich-Eingland von einem neu aufgemachten Zwinger-Club und haben gesagt, dieses wäre schön.
00:12:33: Da dachte ich so, ich weiß gar nicht, ob ich das was für mich wäre, so mit Kartoffelsalat, mit verhinderten Bananen, dachte ich so draußen.
00:12:38: Da hab ich
00:12:39: gesagt, hallo.
00:12:40: Ich hab mal so einen Bericht gesammelt, ich war ein wirklich nie da.
00:12:43: Da dachte ich, da seh ich oft so Kartoffelsalat und so ein Würstchen auf der Spielwiese und so.
00:12:48: So dachte ich ja, irgendwie fand ich es trotzdem auch rührend, weil ich ja selten so sexuelle Dinge kriege.
00:12:53: Mit mir, wenn man eher andere Sachen macht, denkt man so, okay, der wär schön, wenn Sie kommen könnten.
00:12:57: Unsere Mutter wird sich freuen und sechzig Jahre ist auch eine lange Zeit.
00:13:00: Und so, man denkt dann irgendwie, es wär auch mal schön, wenn der kommen würde.
00:13:03: Aber
00:13:04: man muss auch mal sagen, dass wir irgendwie nicht alles machen können.
00:13:07: Wir können leider nicht
00:13:08: alles machen.
00:13:08: Wir tun das immer so leid, wenn ich den Geburtstag groß nicht filmen kann und auch an dem Geburtstag nicht da sein kann von Leuten, die vielleicht doch gar nicht kennen.
00:13:16: Ich mache ja viele Geburtstagsvideos und halle guten Tag, der Ehemann ist da und so.
00:13:19: Alle ist schon getan.
00:13:20: Also immer wieder und laufend ständig.
00:13:23: Aber es gibt Dinge, die mich so abholen, wo ich so gerührt bin, wo mit den Tränen kommen, wo ich denke, ich schaff das nicht, dann ... könnte ich fast noch anrufen und sagen, hallo, ich hoffe, dem geht es bald besser oder so.
00:13:33: Da habe ich schon eine große, große Affinität, dass ich dann, da bin ich so ein bisschen wie Florence Nightingale, habe ich gerne eine Lampe in der Hand und lauf nochmal durch und denke, ich hätte schon gerne das alles gut, das habe ich schon als Kind auch gehabt, aber das hast du doch bestimmt auch, das habe ich schnell gemerkt, dass du einer bist, du hast dir auch lange gebraucht, sagen wir mal, bis die das dann machen.
00:13:51: gemacht das, was auch in dir angelegt war.
00:13:53: Weil wir kommen ja beide aus einer Welt, würde ich sagen, die jetzt nicht unbedingt für uns vorgesehen hatte, dass die sagen so, Thorsten und Kito, ihr seid ja genau diejenigen, die jetzt vorne damit machen sollten.
00:14:03: Gerade wenn man Textil ist auch ein bisschen, was es macht, dann denkt man, er macht was, und gerade Herren Schneider ist abster geworden, wird gleich darauf rumreiten.
00:14:09: Aber das ist schon auf jeden Fall, wenn so ein Fädchen läuft, dann denkt man, ach, das ist ein bisschen adäquiert ja auch, wenn man sowas noch wird.
00:14:16: Und dann denkt man, ach, der ist doch irgendwie kontemplativ.
00:14:18: Das ist ja was kontemplatives, man.
00:14:20: Denkt danach und hat ja das unterschätzen die meisten.
00:14:23: Wenn man Zeit hat, Dinge zu tun, kann man sehr gut nachdenken.
00:14:27: Die
00:14:27: Zeit hat mein Meister mir immer gegeben.
00:14:29: Das hat mich zum langsamsten Schneider der Welt gemacht, wirklich jetzt, ne?
00:14:32: Weil da ist ja nicht der Trend.
00:14:33: Das hat mich wirklich zum arschlangsamen Schneider gemacht, aber der hat mir die Zeit gegeben für ein handgestochenes Knopfloch und all diese Dinge.
00:14:40: Dafür werde ich dem immer dankbar sein, so.
00:14:42: Aber ja, wir kommen halt aus so einer Welt, wo es hieß, zum Studieren seid ihr alle ein bisschen doof hier, wie wär's mit dem Handwerk?
00:14:50: Mach mal Einzelhandel.
00:14:52: Ich bin übrigens ein großer Fan des deutschen Einzelhandels.
00:14:54: Ich finde es alles super, was Sie machen.
00:14:55: Stellt erst mal vor, das ist den ganzen Tag.
00:14:59: Ordentlich angezogen, nicht aus dem Hals riechen, auf einer Verkaufsfläche stehen, Leute kommen rein.
00:15:04: Dass es das noch gibt, da bin ich dankbar für.
00:15:06: Also großer Respekt habe ich auch gemacht.
00:15:07: Da musst
00:15:08: du das auch schneiden, die ganzen Pakete, die ganzen Dinger und Dachsdankundach.
00:15:11: Wo ist denn nie die Briehwürfel und so.
00:15:13: Ich muss das Jahrhundert mal.
00:15:15: Ich war ja schon zweimal jetzt seitdem ich im Blankenese wohne, Kunde des Jahres in meinem Supermarkt.
00:15:20: Was ist das denn gekundetes Jahr?
00:15:22: Was ist
00:15:23: das denn gekundetes Jahr?
00:15:24: Was
00:15:25: ist das denn gekundetes Jahr?
00:15:30: Was ist das denn gekundetes Jahr?
00:15:34: Was ist das denn gekundetes Jahr?
00:15:36: Was ist das denn gekundetes
00:15:38: Jahr?
00:15:38: Was ist das denn gekundetes Jahr?
00:15:43: Ja, zweimal schon.
00:15:44: Da hatt ich ... Du
00:15:45: bist jetzt unser Patient des
00:15:47: Jahres.
00:15:47: Du bist jetzt ein Patient des Jahres.
00:15:50: Ja, da durfte ich mit denen ... Ich hab mal so eine Kaffekasse, wo die essen gehen, durfte ich Weihnachten mit auf die Feier.
00:15:56: Zweimal schon.
00:15:56: Also, es war jetzt auch irgendwie, hätte ich nicht sein müssen.
00:15:59: Aber ich muss sagen, also, zurück zum Supermarkt, da hab ich ja ... Gerade heute Morgen, auch als ich da war, hörte ich, okay, du magst gerne Schaumküsse.
00:16:07: Dann hab ich gesagt, der kommt, ich hab gesagt, der Sträter kommt.
00:16:10: Sagt die Edda zu mir, das ist meine vom Rehwerner, da sagt die zu mir, Kito, es gibt wir, ja, oder auch, aber es ist Rehwerner, es ist wie es ist.
00:16:16: Und da sagt sie,
00:16:18: Kito,
00:16:19: die ganzen normalen Dinger ist der vielleicht gar nicht mehr.
00:16:21: Es gibt jetzt ein Sommer-Edition, Cheesecake-Ding,
00:16:24: direkt draufgepackt, hat die mir sofort
00:16:26: auf dieses Ding gestellt.
00:16:27: Zu abgehoben im Schaumkussbereich, das ist eines meiner Kernprobleme.
00:16:30: Aber du hast
00:16:30: es sofort genommen, das erste, was du für genommen hast, war genau das in der Mitte, und ich weiß, dass Edda zuhört
00:16:35: und die wird sich fragen.
00:16:35: Es
00:16:35: war ein Pass-Off, es waren
00:16:36: achtundzwanzig braune Schaumküsse und in der Mitte ... Stand ein heller.
00:16:40: Und ich war kurz überlegt, ob ich hier mit einem Rassismus-Debatte aus... Nein.
00:16:45: Aber das war jetzt das Käsekuchen-Ding.
00:16:47: Mega.
00:16:47: Hab ich dir schon erzählt übrigens heute Morgen, dass ich ... Ich hab im Tortue geschlafen, das ist das schönste Hotel.
00:16:52: Ist das Tortue?
00:16:53: Ich hatte, als ich die erste Nacht im ... Ich war zum Tortue gewohnt, da hab ich gerade aufgemacht.
00:16:58: Da hatte ich noch keine Haus in Hamburg, da lebte ich noch in Berlin.
00:17:00: Und dann haben die mich da untergebracht.
00:17:01: Das war bei der Nacht, wo ich alles auf dem iPad machen musste.
00:17:04: Ich wusste nicht, wie man das Licht anmacht.
00:17:05: Ich wusste nicht, wie man nichts, gar nichts.
00:17:07: Sehr schwierig.
00:17:08: Und dann wollte ich was zu Essen bestellen.
00:17:09: Ich hab dann immer unten angerufen in der Rezeption und dachte, ach, so läuft das.
00:17:14: gemacht, sehr, sehr schönes Hotel.
00:17:15: Ich
00:17:15: liebe das Tortue, ist ganz toll.
00:17:16: Also, ich muss gucken, ob ich noch mal ins Tortue gehe, denn ich wollte es kurz erzählen.
00:17:22: Ich bin ja morgen aufgestanden und dachte, na komm, fährst zum Gino, du steh mal.
00:17:26: Dann habe ich es wirklich geschafft.
00:17:27: Heute Morgen hatten die um sieben Strom aus vollem Tortue.
00:17:30: Da ging wichtige Aggregate nicht mehr, zum Beispiel nicht der Dunstabzug im Bad.
00:17:36: Naja, und dann... Da hab ich Abitusche angemacht und gedacht, nee, du musst noch einmal um den Pott vorher, lass zwei Minuten laufen.
00:17:42: Wir haben ausgereicht, den Feueralarm auszulösen.
00:17:45: Nein.
00:17:45: Wir haben um gegen halb elf das gesamte Hotel evakuiert.
00:17:51: Unangekündigt.
00:17:52: Das ist alles elektrisch
00:17:53: da.
00:17:53: Da haben das gesamte Desk-Personal, schreint in mein Zimmer gerannt und sah mich mit blankem Pimmel auf der Toilette sitzen.
00:18:01: Und ich sagte, wenn ich irgendwie weiterhelfen, das Hotel.
00:18:04: muss evakuiert werden.
00:18:06: Ich sag, ja, das ist mir aufgefallen.
00:18:08: Heute mit wem der Banane?
00:18:11: Danach stoben die raus, weil ich nackt war.
00:18:13: Danach kam ein großes Team von der Feuerwehr rein, die mich anblaffte und sagte, das Hotel brennt, warum haben sie nichts an?
00:18:21: Ich so, ich bin sowohl Auslöser als auch der Grund, dass ich nackt bin.
00:18:26: Ist der Grund, warum das Hotel brennt, weil es nicht brennt.
00:18:29: Ironien null.
00:18:32: Ich wissen Sie, das ist der Dampf.
00:18:34: Da müsste sie dunster, ich sag, geht nicht.
00:18:36: Scheint nicht zu funktionieren.
00:18:37: Und dann kam die Hamburger Polizei, die sich schon nicht mehr im Griff hatte.
00:18:42: Ich hatte mir mittlerweile ein Handduch, mal wie ich es vom Panzer gehalten habe, anziehen, mal nicht zu denken.
00:18:46: Da flog die Tür auf.
00:18:48: Und dann kam die Polizei und sagte, ja, nun, Herr Streter, der Dampf, ich sag, Sie brauchen mir das nicht erzählen.
00:18:54: Ich weiß das.
00:18:55: Kann ich jetzt duschen so?
00:18:57: Sie sollten das Hotel räumen.
00:18:58: Sie sind ja letzt dem Hotel nicht so.
00:18:59: Ja, weil ich dusche.
00:19:01: Lass mich doch in Ruhe.
00:19:02: Ich hab mich gepackt.
00:19:03: Ich stehe mit blankem Arsch und lass mich doch duschen.
00:19:06: Und dann ist ihnen klar geworden, ja, technischer Defekt im Haus.
00:19:10: Wenn du duscht, geht das an.
00:19:12: Aber ich hab das System da nicht verstanden.
00:19:14: Ich muss sagen, ich find das ein super Hotel, aber ich hab das mit dem iPad komm' hinbekommen.
00:19:17: Also du musst dir auf alles drücken.
00:19:19: Ich hab die ganze Nacht mit Schlafbrille geschlafen, weil ich das Licht nicht ausbekam.
00:19:22: Ich find das
00:19:22: nicht aus.
00:19:23: Ich hab dieses schöne weiße Marmorzimmer, das ich sehr mach.
00:19:25: Das
00:19:25: ist super, ja, ja.
00:19:26: Mit dem Bart oder so.
00:19:27: Man denkt jeden
00:19:27: Moment kommt jemand und macht dann die Rum und sieht aber nicht.
00:19:30: Ja, genau, es ist so ein bisschen, aber...
00:19:32: Du willst dich den Leuten halt nicht nacktzeigen?
00:19:34: Das ist mir aufgefallen.
00:19:36: Es
00:19:37: hat mich jeder, der da arbeitet und jeder, der nicht arbeitet, einmal mit Blankenpimmel gesehen.
00:19:40: Und dann... Und
00:19:41: es gibt ja die, die dann Pimmel-FA, also wo das dann auch bleibt, wo man sagt, ich hatte mal eine Freundin, die war in der Sauna, wo Sascha war.
00:19:47: Da sah ich immer auch erzählt.
00:19:49: Und die hat zu mir gesagt, Gido, ganz ehrlich, mir kannst du von Pimmel was erzählen, hat die gesagt, aber mit Sascha in der Sauna ist ein Erlebnis.
00:19:54: Und das habe ich ihm auch mal gesagt, wir haben Training gelacht und so.
00:19:57: Aber er hat gesagt, der ist wirklich auch hängen geblieben.
00:19:59: Es gibt ja auch dann Leute, die dann zum Einsatz kommen, wo man sagt, oh Gott, der streht da.
00:20:03: Dann heißt es ja später, der hat ja mit dem Bimmel die Fernbedienung zerstört und dadurch irgendwas muss da passiert sein.
00:20:08: und dann war der Electric Shock cut.
00:20:10: Dann kam die Feuerwehr.
00:20:11: Ich glaube, dass mein Penis in diesem Fall keine Schuld trifft.
00:20:15: Aber du kommst dann schon runter beim Auschecken und die Lobby ist voll und alles sehen dich an.
00:20:20: und dann schießst du vor denen und sagst... So sehe ich übrigens angezogen aus.
00:20:25: So, weißt du, die Leute sagen, ja, es tut mir alles furchtbar leid.
00:20:27: Ich sag mir auch, ich hab der Polizei oben nackt meine Personalien gegeben, falls Folgekosten auf mich zukommen.
00:20:34: Und ich liebe das Tortue, wollte ich nur sagen.
00:20:37: Was für ein wunderschönes Tortue.
00:20:39: Ich hab da oft so Meetings machen wir da.
00:20:42: Auch wenn man unten ist, hat man das Gefühl, man weiß nicht mehr, was draußen los ist.
00:20:46: fangen genommen von diesem schönen Haus.
00:20:48: Das finde ich auch am Savoy, dieses Frühstückstil.
00:20:50: Da geht man morgens zum Frühstück und denkt schon wieder nacht.
00:20:52: Du denkst, da ist ja kein Fenster in diesem Frühstücksraum und überall... Das habe ich da schon für Leute kennengelernt in diesem Ding.
00:20:58: Aber gut, jetzt lange redet keinen Sinn.
00:20:59: Eine Frage hätte ich jetzt wirklich
00:21:00: noch nicht raus.
00:21:07: Klamotte nochmal.
00:21:08: Würdest du sagen, gibt es irgendeine Klamotte in deinem Leben, wo du das sagen würdest?
00:21:12: Mit der Klamotte, also gibt es die wichtigste Klamotte in deinem Leben, wo du sagst, ein Teil, wo du denkst, das Teil hat es gemacht.
00:21:20: Oder nicht getan?
00:21:21: Ja, das sind die Batman-Kostümen.
00:21:27: Ich gebe dir die Antwort von gestern.
00:21:31: Ich bin ein großer Batman-Fan, ich bin ein großer Kostümfan.
00:21:35: Ich hab das Kostüme gebaut und Masken, das finde ich wichtig.
00:21:38: Ich finde die Jeans, eine gute Jeans, auch wenn du mich nie darin siehst oder selten, eine gute Jeans körperbindiges Gewebe, doppelt genäht.
00:21:48: Blau.
00:21:48: Na gut, ist eben blau.
00:21:50: Die in Ruhe vor sich ausblutet.
00:21:51: Die gute Jeans ist wie das Leben selbst.
00:21:53: Weißt du?
00:21:54: Der Ding rockt sich runter, das Ding wird irgendwie komisch.
00:21:58: Die tolle Jeans.
00:21:58: Ich wollte an den Falschen stellen.
00:22:02: Ich hab da schon so ein, zwei Schicksals Jeans.
00:22:05: Aber auch eine mit.
00:22:06: Und ansonsten ist mein erstes Maß geschnalltes Stück, dass man das bedeutet.
00:22:10: Also wirklich, wo ich das Geld hatte, dass man jemand das macht.
00:22:14: Und ich hab's angezogen und es passt.
00:22:16: Und noch geiler, es ist mir jetzt zu weit.
00:22:19: Es gibt nichts Schöneres als ein maßgeschneidendes Stück zu haben.
00:22:20: Bist
00:22:20: du wirklich schmal geworden?
00:22:22: Hab ich sofort gesehen.
00:22:23: und schwarz, macht ja eh schmal.
00:22:24: Aber du bist reingekommen.
00:22:25: Ich dachte, was ist da so schmal?
00:22:27: Was ist da passiert?
00:22:28: Nichts ist passiert.
00:22:28: Ich versteh dir aber sehr gut.
00:22:29: Nichts ist passiert.
00:22:31: Ich bin ja auch topschmaler, muss ich sagen.
00:22:34: Ich bin ein topschmaler.
00:22:35: Ich wünschte auch, ich wär so perfekt topschmaler, so ein ganz schmales Frettchen, was essen kann, was es will und sagt.
00:22:41: Was ich gestern ein bisschen sportlich mache, das morgens abends, das mache ich einfach.
00:22:45: Und dann steckt mir was rein und dann schmeckt das gar nicht so gut am Abend.
00:22:49: Was für meinen Frank ist ja so einer, der kann ja so bewusst, er nimmt dann so zwei von den Süßigdingern, nichts, das ist auf zwei After-Aids, sag ich jetzt mal zum Beispiel aus den Tütchen.
00:22:58: Was?
00:22:59: Das kann ich von jetzt mal her.
00:23:00: Ich wäre es auf die Idee gekommen, zu sagen, Zahnpasta mit Schokoladenüberzug.
00:23:03: Das wird unser Snack.
00:23:04: Das ist vollkommen krank.
00:23:05: Aber wenn
00:23:07: man jetzt einmal unterbricht und nicht mehr macht, dann geht es ganz gut, habe ich festgestellt.
00:23:10: Also wenn man einmal aus dieser Zuckerfalle raus ist und denkt, komm, lass mal die anderen knabbern.
00:23:14: Aber es gibt so ein paar Dinge, die ich nach wie vor lecker finde.
00:23:17: Und wenn ich zum Beispiel fliege, was ich ja ungern mache,
00:23:20: dann denke ich immer,
00:23:21: ich esse im Flieger fast nur süß, weil ich denke, komm, Gido, es könnte ja auch sein, das ist vielleicht, dann esse ich eben.
00:23:27: Ja.
00:23:28: Als die landen wir ganz normal und haben einfach wieder ein bisschen was zugenommen.
00:23:31: Und das ist auch okay.
00:23:33: Oh,
00:23:33: Pirin!
00:23:34: Oh, guck mal, das ist die, die du von nicht kennengelernt hast.
00:23:35: Das ist Pirin, das ist mein neues Kind, eine Russin.
00:23:38: Das ist gut zu wissen, weil ich dachte zuerst, dass Hauswehr von Raptoren umstellt.
00:23:41: Nee, nee, wenn jetzt Pirin
00:23:42: kommt, ich könnte sie kurz einmal, dann würde ich sie einmal leben.
00:23:44: Ja, bitte.
00:23:45: Ich hol sie einmal kurz.
00:23:46: Du musst dich kurz hüten, weil sie ist Russin.
00:23:49: Und eine Zauber.
00:23:50: Auch das ist ein Klischee.
00:23:51: Aber sie ist ein Zauber.
00:23:52: Sie weiß nicht, dass Putin uns versiert, keine Idee.
00:23:55: Als Palina Roginski vor kurzem Essen da war, die spricht Russisch
00:23:57: mit denen.
00:23:58: Das ist eine Verknüpfung.
00:23:58: Hab ich gesagt, Palina, bitte,
00:24:00: bitte, sag ihr nicht, dass es diesen Krieg gibt.
00:24:03: Sie weiß es nicht.
00:24:04: Sie ist ein russischer Barsäu.
00:24:05: Gleich kommt sie.
00:24:06: Pirinchen.
00:24:08: Sie kommt und küst.
00:24:09: Wie heißt der Hund?
00:24:10: Pirin.
00:24:11: Pirin.
00:24:11: Ist eigentlich Petra, ihre Mutter, historisch.
00:24:13: Und dann hieß es waren Peewurfen, dachte ich, was mit Peew-Petra wäre, fährt nicht so schön für einen Barsäu.
00:24:18: Der klassische Peewurf.
00:24:18: Und dann dachte ich, ich nehme was Französisches, Pirinchen.
00:24:21: Pirinchen, Pirinchen.
00:24:23: Jetzt kommt sie.
00:24:24: Ah, Pirinchen!
00:24:30: Die hat gesagt,
00:24:31: wer ist der Mann, den ich dann nicht kenne?
00:24:32: Das
00:24:34: ist völlig in Ordnung, das zu tun.
00:24:36: Die liebt Ohren und kürzt.
00:24:38: Sie ist sehr,
00:24:39: sehr zähig.
00:24:40: Sie ist
00:24:48: fachkraft.
00:24:49: Die hat geschlafen, die hat dich nie mitbekommen, was du da bist.
00:24:52: Die ist ein Jahr jetzt.
00:24:53: Jetzt
00:24:53: ist sie offensichtlich wach.
00:24:54: Ja,
00:24:54: sie ist wach auf jeden Fall.
00:24:56: Ich
00:24:56: lebe nass so an.
00:24:57: Ja, sie ist extrem im Einsatz.
00:24:59: Das ist schön.
00:25:01: Sie ist so süß, die hat so ein warmes Herz, würd ich sagen.
00:25:04: Hast du Hund eigentlich?
00:25:05: Hast du Tier und so?
00:25:06: Ich hab selber nur, ich hab keinen Hund.
00:25:08: Ich hab so Besuchskatzen, die kommen von links und rechts und kommen und wissen, der hat Futter.
00:25:14: Und ich mach dann so ein Geräuschping und geb denen was.
00:25:16: Und im Gegenzug chillen sie mit mir eine Stunde.
00:25:19: Und da gehen sie rüber zum Nachbarn.
00:25:22: Katzen sind ja so wahnsinnig schön.
00:25:23: Sind ja auch so Wanderhoren.
00:25:24: Die marschieren ja auch durch die Welt.
00:25:26: Die gehen hier und dann.
00:25:27: Ich hatte einen
00:25:28: Belgiener.
00:25:28: Aber mit Eleganz.
00:25:30: Katzen machen das ganze opportunistische Ding.
00:25:33: Mit einer Eleganz und einer gewissen Ignoranz.
00:25:36: Ich persönlich fühle mich von den Katzen auch mental klein gemacht.
00:25:40: Irgendwie habe ich das Gefühl, die schauen auf mich herab.
00:25:43: Obwohl ich der Typ bin, der den ganzen Käse kauft.
00:25:46: Im Edeka, um mal einander
00:25:48: einzunehmen.
00:25:49: Und trotzdem, ja, das mag ich.
00:25:52: Ich finde Hunde aber auch toll.
00:25:53: Aber ich hätte immer Angst, ich könnte mich um keinen kümmern.
00:25:55: Aber Windhund wäre nicht ganz gut für dich.
00:25:57: Was ist eine Mischung aus Katz?
00:25:58: Hab ich das Gefühl, Hund.
00:26:00: Man ist so ein Mischwesens.
00:26:01: Ich finde,
00:26:01: ein Windhund vermittelt uns an unreelistische Bilder von, wie ein Körper auszusehen hat.
00:26:07: Ich wär ja schon wutsch, ich wär wahnsinnig gern aus so einem Windhündchen, finde ich toll.
00:26:11: Es haben ja häufig auch Menschen, die etwas mehr hat, tragen wir in so kleinen, zarte Hunde.
00:26:14: Ich würde mir nie so einen dicken Hund nehmen, so einen behebigen Hund, der so ...
00:26:17: Ich glaube auch, dass da... Ich
00:26:18: mag die Leichtigkeit.
00:26:19: Der Herr ist toll,
00:26:21: als Mensch, verstehste.
00:26:23: Der trägt Hosengröße, forty-six und obenrum, zweiundfünfzig.
00:26:26: Das ist ja auch falsch.
00:26:27: Das war
00:26:27: immer schon mein Traum.
00:26:28: So, einfach nur bekannt sein für den Körper.
00:26:29: Ich habe es ja schon gesagt, dass man sagt, der war da nochmal der Kratschmann und sagt, das war das nicht der mit diesen extrem guten, ja, das war der doch, oder?
00:26:35: Das war das nicht so bisschen doof, aber
00:26:37: da hat er der wahnsinnigen Arsch.
00:26:38: und was war das nicht so?
00:26:39: Genau, das war der.
00:26:41: Ach Gott, was macht man heute?
00:26:42: Wenn
00:26:42: man bedenkt, wofür die Leute dich lieben.
00:26:44: Ich würde das Bild nicht kaputt machen, aber die Leute lieben dich dafür, dass du solche Dinge nachdenkst.
00:26:50: Denke bei dem Rest nicht nach.
00:26:52: Aber hast du immer gedacht, fast immer fallen mit dir, hast du gedacht, es läuft
00:26:55: und so.
00:26:55: Es läuft und
00:26:57: so.
00:26:57: Das ist doch... Niemals.
00:26:59: Natürlich.
00:27:00: Aber du bist doch eh Speditionskind auch gewesen.
00:27:02: Das war mein großer Traum.
00:27:02: Vor allen
00:27:03: Dingen war ich Kind meiner Mutter.
00:27:04: Ah, okay.
00:27:06: Ja, nee, ich war nie zufrieden mit mir.
00:27:09: Es werde nie sein.
00:27:11: Das ist ja so, man hat ja... Du musst ja gucken.
00:27:14: Also Gott sei Dank bin ich jetzt, ich bin in der Lage, mit ausreichend Moneten und ausreichend Zeit im Sommer mich damit zu beschäftigen, im Prinzip, wer man eigentlich ist, so.
00:27:26: Das kannst du jetzt auch im letzten, im letzten zwanzig Prozent auch mal machen.
00:27:30: Wie hoch sind doch deine Anteile von schädigen Elementen gegenüber Menschen, die dir was bedeuten?
00:27:34: Und auch gegen Menschen, die dir nichts bedeuten?
00:27:36: Und da muss man sagen, dass
00:27:40: ich ...
00:27:41: wahnsinnig gerne genau der Mensch wäre, den die Leute alle außen wahrnehmen.
00:27:44: Die sagen immer nett, immer lieb, immer freundlich.
00:27:47: Und das bin ich auch.
00:27:48: Das ist gleich, ne?
00:27:50: Mal kostet mich mehr Mühe, mal weniger, aber meistens kostet mich gar keine Mühe.
00:27:53: Und dann hab ich trotzdem ... Das ist das Problem.
00:27:56: Ich hab immer die Neigung, mich als toll darzustellen.
00:28:00: Aber oft kann ich jetzt auch nicht zu wirklich guten Menschen aufschließen.
00:28:04: Muss man auch nicht.
00:28:05: Aber ich will schon ergründen, was sind meine toxischen Anteile.
00:28:10: Was sind meine schädlichen Anteile?
00:28:12: Was tut den Leuten nicht gut?
00:28:15: Leute um mich rum, weil ich selber spür eigentlich keinen Leidensdruck, das ist ja immer das.
00:28:20: Ich denke, mir bin aufgestanden, die Blumen blühen, Kontostand.
00:28:24: Wenn mir keiner was sagt, bin ich der coolste Typ der Welt und der liebste Typ der Welt und so.
00:28:29: Aber das ist auch Sicherheit natürlich.
00:28:31: Das haben wir auch vor dem Wohnwagen schon gehabt.
00:28:33: Ich
00:28:33: glaube,
00:28:34: du brauchst Sicherheit, du brauchst auch Morgen und so.
00:28:36: Da hast du auch so ein bisschen Flüchtling, irgendwie Träck und so.
00:28:38: Hast du das irgendwie den Genen auch ein bisschen, dass da so kalte Heimat war, alles verloren, alles zurückzuholen und so?
00:28:44: Hast du so ein Aufbau, Dinge, auch so eine Sehnsucht?
00:28:46: Das hab ich ja ein bisschen immer.
00:28:47: Nicht, dass ich jetzt, ich wollte nie... oder so, das war gar nicht mein Thema oder das Ding, ich kann mir da alles leisten.
00:28:52: Ich hätte immer das Gefühl, bitte Gido, bleib autonomen.
00:28:55: Das habe ich ja total, das hast du nicht, ne?
00:28:57: Na, es gibt so ein paar Sachen, ich neige zum Ritualisieren, wie wir alle, ich aber sichtbar, für mich selber sichtbar.
00:29:05: Wenn du sagst, ich neige zum Ritualisieren, Dinge speziell aus rituellen Gründen zu tun, aus Wiedererkennungsgründen, dann ist das gesund.
00:29:12: Wenn ich Ritual aber brauche, um mich zu beruhigen und dergleichen Dinge mehr, dann ist das nicht so gesund.
00:29:18: Und es gibt Dinge, die ich bis heute so... Gibt ja immer Sachen aus der Kindheit, die so verschüttet sind, dass du da nie dran gehen würdest.
00:29:28: Und damit man nicht besonders bedrohlich ist.
00:29:29: Aber es gibt so Dinge, die heute dir viel schöner vorkommen als sie waren.
00:29:34: Du verklärst es natürlich auch.
00:29:36: Aber das ist vorbei.
00:29:37: Aber wenn Eltern sterben, das habe ich gemerkt.
00:29:39: Ich habe gemerkt, wenn das vorbei ist, dieses Regulativ, dass man, ich bin ja auch gerne Kind gewesen und ich würde so gerne mal mit der Mama und Papa sagen, das finde ich toll.
00:29:47: Ich mache ja oft so Aufrufe, bitte adoptieren sie mich und so.
00:29:51: Wenn es gilt, potente Menschen, die auch wissen, wie es geht.
00:29:53: Aber ich würde auch anderen nehmen.
00:29:54: Aber dieses Gefühl, dass man... Mama sagen kann.
00:29:57: Und solange man das sagt, habe ich das Gefühl, muss man verklären.
00:30:00: Auch mit Geschwistern, das macht man auch.
00:30:01: Da muss man sagen, das sagt man nicht laut.
00:30:04: Und so, man muss probieren, dass die Eltern glücklich sind.
00:30:05: Und wenn das weg ist und irgendwann merkst du, oder wenn jemand dir abhanden kommt, das ist ja tot, ist ja so ein ungerechtes System.
00:30:12: Da brauchst du mir nicht zu sagen.
00:30:13: Ja,
00:30:13: und dann steht man da und denkt auf einmal und dann fängt es an.
00:30:16: Und das ist ja im Grunde, fand ich, die wirkliche Last.
00:30:19: Dass man dann irgendwann auch sieht, dass nicht alles gut war, dass man auch dann siehst du auf einmal, dass eben auch Dinge da waren, die man vergessen hatte oder nicht wahrhaben wollte.
00:30:27: Man idealisiert ja auch dann alles und das gehört auch dazu.
00:30:31: Aber dann kam eine Phase, wo ich dachte, aber... Das habe ich schon auch alleine gemacht und da war irgendwie keiner da und so.
00:30:38: Und dann fühlt man sich so schuldig, weil man dann denkt, jetzt sind sie ja weg und sie kriegen irgendwie alles mit.
00:30:43: Das hatte ich auf jeden Fall.
00:30:45: Ich habe mich nicht mehr idealisiert, was da immer war, sondern dann kommen so Sachen hoch, die ich verdrängt hatte, die ich nie mehr auf dem Schirm hatte, wenn ich ganz ehrlich bin.
00:30:55: Ja, wie gesagt, ich habe Schwierigkeiten, mich solchen Sachen immer zu stellen.
00:30:59: Das muss immer nach und nach sein und in meinem Rhythmus.
00:31:02: Und manchmal gibt es Sachen, wenn du die meinem Rhythmus machst, dann dauert das so lange, dass die meist nicht mehr erleben.
00:31:07: Und das ist halt so die Schwierigkeit.
00:31:09: Und ich versuche mich da immer Sachen zu stellen und gesund zu ritualisieren.
00:31:15: Und muss aber auch mal was... Also das sind die ganze Zeit Veränderungen und ich neige ja zur Stagnation so.
00:31:21: Also immer zu sagen, nee, kann so bleiben, kann so bleiben, kann alles so bleiben, das kann alles so bleiben.
00:31:26: Ich gab es auch mit so einer Kaffeewerbung, wo sie davor auf einem Schiff war.
00:31:30: Sie sagten doch, alles soll so bleiben wie es ist.
00:31:32: Und das ist ja eigentlich auch schön.
00:31:34: Das trage ich auch mit dieses Gefühl, bitte keine Veränderung.
00:31:38: Aber dann wird es mir schnell langweilig.
00:31:39: Ich denke, ach komm, mach mal was dazu.
00:31:41: Ich will keine Veränderung.
00:31:42: Ich will immer eine Verbesserung.
00:31:43: Eine Veränderung geht ja leider nicht immer nur in so eine Richtung.
00:31:47: Manchmal gibt es Veränderungen, für die man genauso zuständig ist und verantwortlich.
00:31:51: Und das war keine Verbesserung.
00:31:52: Ich bin nämlich immer um Verbesserung.
00:31:54: Zumindest um Verbesserung in meinem Kopf.
00:31:56: Zumindest um Verbesserungen, zwei Quadrameter um mich herum.
00:31:59: Da, ein Olivenbaum.
00:32:00: Zumindest, weißt du, aber sich selber zu verbessern, da fragt man sich immer, wer hat denn was davon?
00:32:07: Aber
00:32:07: was ist dann verbessern, das ist ja auch so.
00:32:09: Das ist immer so.
00:32:10: verbessern, ist ja, wenn es ein besser geht.
00:32:11: Ich mein, dann denkt man, heute geht es ein bisschen besser.
00:32:14: Aber ich glaube, das Grundsystem von Glück, glaub ich, hat damit zu tun, dass man immer bisschen ehrlich ist mit dem, was da gerade läuft.
00:32:22: Man kann sich ja nicht lange so lange... Betrügen sich selbst.
00:32:26: Die andere, das kriegt ja schöne Zeit.
00:32:27: Aber ich glaube, so eine Zufriedenheit, so glücklich sein, das muss man auch lernen.
00:32:31: Und ich meine, das kennst du hier auch.
00:32:32: Ich weiß genau, wie das ist.
00:32:34: Haben wir auch bei unserem ersten Treffen sofort darüber gesprochen.
00:32:36: Stimmt.
00:32:37: Wer
00:32:37: weiß, wie hell geht, der kann auch dunkel.
00:32:39: Und ich kann ja sehr, auch sehr traurig, sehr einsam sein.
00:32:44: Aber ich brauche das manchmal auch.
00:32:46: Das ist, ich habe immer gesagt, das ist für mich so manchmal, wenn man zum ersten Mal die Tür aufmacht in seinem Leben für so eine Melancholie, wenn ich es jetzt erst mal, ich will gar nicht Depressionen sagen, aber ich will erst mal die Idee, dass etwas nicht rundläuft, wenn man merkt, es könnte doch anders gehen.
00:33:00: Dass diese ersten Momente von so einem Gefühl, wenn man so eine Tür öffnet, ist ja wie so ein kalter Zug, der gar nicht so schlecht ist, wenn man denkt, man spürt sich es auf mal, so es ist so.
00:33:09: Da kann man für eine Zeit lang sehr schön in diesem System bleiben.
00:33:13: Es ist wie so ein Durchzug, der, wenn man denkt, auch macht die Fenster langsam zu, aber man genießt es, will ich nicht sagen, aber dadurch ist man ganz bei sich, gerade wenn man viel im Außen ist, Aber dann ist es sehr schwer, das Fenster zu schließen, wenn die Tür auch auf ist, glaube ich so.
00:33:27: Und diesen Durchzug, den habe ich nie gerne gehabt.
00:33:30: Und da würde ich sagen, das ist etwas, was man aus Kindheit dann doch mitgenommen hat.
00:33:34: Und das merkt man später.
00:33:35: Das kannst du nicht ändern.
00:33:36: Wenn deine Tür offen ist, ist sie offen.
00:33:38: Und wenn die Fenster nicht doppelverglas sind.
00:33:42: Und es gibt Menschen, die sind so doppelverglas.
00:33:44: Die haben so mal eine Schutzschicht und eine Schutztür.
00:33:46: Und das habe ich auch irgendwie nicht.
00:33:48: Und deswegen, glaube ich, ist es natürlich dann... Schöner, wenn man dann auf Menschen trifft, wo man denkt, bei denen ist auch der Kitt nicht immer fest gewesen oder
00:33:58: bei dem wenigsten.
00:33:58: Der Schlüssel
00:33:59: steckt vielleicht auf.
00:34:00: Das ist ja alles eine einzige große Performance.
00:34:03: Ich finde von allen Menschen, die bis jetzt getroffen haben, speziell in diesem Business, performst du für mich gar nicht so.
00:34:09: Manchmal ist das so.
00:34:10: Manchmal hast du Leute, die sind breizend und dann können die noch was.
00:34:15: Aber es reicht, Leute zu treffen, die einfach reizend sind, so.
00:34:18: Das ist schön.
00:34:19: Selbst wenn du jetzt nichts könntest, aber dann wird kein Mensch diesen Podcast finanzieren.
00:34:23: Von daher ist ja so.
00:34:25: Aber manchmal hat man so reizende Menschen, dann geht das.
00:34:28: Und dann wiederum muss ich aber gucken, dass ich mich selber auch schütze.
00:34:32: Das muss schon ein Podcast sein, wo man sagt, Sträter, die coole Socke.
00:34:36: Das ist total wichtig.
00:34:37: Alles, was ich mir für mich... Aber
00:34:38: das wird dir ja passieren, dass du willst dir... Oder machst du schon mal Sachen, wo du nachher denkst, ach Scheiße, ich mag besser nicht getan.
00:34:43: Machst du das schon mal, dass du Dinge... oder hätte ich das mal nicht gesagt, dass das passiert?
00:34:46: Können wir auch total beschissen Nein sagen?
00:34:49: Ich kann nicht auch nicht mehr.
00:34:49: Warum ist es so?
00:34:50: Warum können wir nicht Nein sagen?
00:34:52: Weil
00:34:52: wir diese... Wir sind Leute, die gemocht werden, sehr gemocht.
00:34:58: Du viel mehr als... Ach, Quatsch, du bist doch... Das ist keine... Nein, das ist so, weil ich bin ein Komiker.
00:35:03: Ich werde es immer schaffen.
00:35:05: dir mit einem Witz ein reinzufügen, der dir überhaupt nicht gefällt, aber von vornherein so ein reizender Mensch zu sein.
00:35:09: Ich weiß nicht, wie ich das sonst zum schreiben soll, ein reizender Mensch zu sein.
00:35:12: Ich gucke dich ja an und du guckst mich ja an und das fühlt sich jetzt nicht unnatürlich an.
00:35:16: Weißt du, was ich mein?
00:35:17: Die Sorte gucken.
00:35:18: Das ist nicht mein Ding.
00:35:19: Normalerweise fixiere ich mich auf deiner Stirn und du merkst das gar nicht.
00:35:23: Das ist was anderes, das bist du oder bist du nicht.
00:35:27: Und dieses ... Man muss das auch mal aufbrechen.
00:35:31: Man erwartet mit dem Podcast, dass wir ihn gleich zumachen, dann sagen, der Sträter ist schon cool.
00:35:35: Das erwartest du wirklich.
00:35:37: Du möchtest das schon.
00:35:38: Und was ich mir für mich nur mehr wünsche, und ich halte mich auch einig für eine coole Socke, aber ich wäre einfach gerne empathischer.
00:35:45: Und das ist ein ganz komisches Ding, dass man gerne empathischer wäre, weil man weiß, dass man nicht empathisch genug ist.
00:35:53: Aber, weißt du, nicht genau weiß.
00:35:56: Wie das geht, weil du immer denkst, es wäre das richtige Maß.
00:36:00: Der Vorteil davon, nicht so empathisch zu sein wie andere Menschen ist, dann bist du auch nicht neidisch.
00:36:05: Denn auch das große Glück der anderen Menschen juckt dich nicht besonders.
00:36:09: Aber Neid ist natürlich bös.
00:36:10: Das muss man leider sagen.
00:36:11: Man denkt immer, Neid ist ein gutes Vehikel, auch wenn man einsteigen kann, das hilft dir dann selber, deine Ziele zu erreichen.
00:36:17: Das glaube ich auf keinen Fall.
00:36:18: Neid ist ... Ich habe
00:36:19: ja so eine Familie sogar so einer mich dir auch erzählt.
00:36:22: Neid ist ja etwas, wenn das von ganz nahen Menschen kommt.
00:36:25: Also die, die nahe sind, da will man das nicht.
00:36:26: Da will man eben so eine Teflon-Fanne sein.
00:36:29: Und es gibt ja Menschen, die das auch sind, da legst du was rein, das rutscht einfach raus.
00:36:33: Und das gelingt mir natürlich gar, gar, gar nicht.
00:36:36: Ich bin absolut, ich hänge an einer schlechten ... Ewig an meiner Unfreundlichkeit, ewig.
00:36:42: Ich sage mir auch später unter Tränen ganz oft noch, hätte ich doch jetzt das gesagt und Billdi mir eines hätte ich auch getan.
00:36:48: Und das habe ich dann nicht.
00:36:49: Und das ist so... Das ist
00:36:50: schlagfertig sein.
00:36:51: Ja
00:36:51: genau, das kann ich schon auch.
00:36:53: Also mit Humor gelingen wir schnell, da geht das ganz gut.
00:36:57: Aber wenn ich wirklich getroffen bin, wenn mich wirklich jemand mir wehgetan hat und gibt ja tausend immer wieder Momente,
00:37:03: Wo ich
00:37:04: sprachlos bin, wo ich denke, wie kann man das sagen?
00:37:06: Das hängt mir dann so nach.
00:37:07: Ich finde die auch blicke, so abschätzende Blicke stehe ich ja gar nicht drauf.
00:37:10: Das hasse ich wie die Pest, wenn jemand die Augen verdreht, wenn man was sagt und dann so tut als so eine Motte schatzt so.
00:37:17: Naja, ich züchte.
00:37:18: Ich hasse
00:37:18: das.
00:37:18: Ich züchte Augenverdrehen bei anderen Menschen.
00:37:21: Also, was ist das?
00:37:22: Ich finde Augenverdreht, so was, da komme ich nur mit klar.
00:37:24: So, wenn jemand die Augen verdreht oder abwinkt oder so.
00:37:29: Ich versuche mir die meisten Sachen, von denen ich weiß, Da hat man das aufs Ego schlecht oder so oder auf den Verstand oder auf dieses Zentrum, das zweifelt, dann versuche ich mir alles abzugewöhnen.
00:37:39: Also mittlerweile kann jemand zu mir echt sagen, mitten im Gespräch, weiß was Thorsten, lass gut sein.
00:37:44: Das fand ich früher immer grauenhaft.
00:37:46: Das bedeutet, du hast genug gelabert, lass jetzt, ist egal.
00:37:50: So dies ist, weißt du?
00:37:51: Und dann, dann denke ich mir immer so,
00:37:54: oh.
00:37:54: Das mag ich nicht, das mag ich nicht.
00:37:55: Oder wenn mir jemand sagt, ich habe irgendwo versagt, das ist ein ganz schlimmes Wort in meiner Familie.
00:38:00: Versagen.
00:38:01: Ja, ein Versager zu sein, weil du das ableiten kannst.
00:38:04: Daraus kann man eine ganze Figur machen, den Versager.
00:38:08: Aber hat das jemand schon mal zu dir gesagt?
00:38:10: Durchaus.
00:38:10: Und das ist auch gerade in meiner Kindheit und Jugend, dann bist du ein Versager.
00:38:15: Und der Versager, das ist für mich so, das ist eine... Für mich eine große Gestalt, wie der Boomann, wie der Werwolf, wie Frankenstein, wie Graf Dracula.
00:38:25: Das ist so nihistisch,
00:38:26: da bist du im Arsch.
00:38:27: Wenn das jemand sagt,
00:38:28: das ist
00:38:29: wie wenn niemand für dich sagt, du bist hässlich.
00:38:31: Das ist aber dein dicker Arsch oder so.
00:38:34: Ich denke, wenn du, es gibt Worte, die bleiben dir ewig kleben.
00:38:37: Ich
00:38:37: kam mal aus der Kabine raus als Kind bei meiner Mutter bei C&A.
00:38:40: Waren wir in so einer Kabine, so eine Verkäuferin von der Tür und ich bin wirklich gerne einkaufen bei meiner Mutter.
00:38:45: Die war auch extrem schnell über die Verhältnisse gelebt und so, irgendwas gekauft.
00:38:49: Und dann sagte die, komm, Gido, ich wollte so eine schmale Hose.
00:38:51: Und hatte immer kräftige Beine, aber eher von Vorteil.
00:38:54: Und dann stirb ich da raus und wollte so eine ganz schmale Buchse.
00:38:56: Und dann sagt meine Mutter, nimm sie doch, ich sag, komm mal mal einen nochmal größer.
00:38:59: Dann drück ich mich da so rein und dann reißt die Verkäuferin diese Gardine da auch von der, von der, von Umzugskabine.
00:39:06: Und dann sagt die,
00:39:08: ja,
00:39:09: sagt sie da, laut.
00:39:10: Na, der hatte aber auch kräftige Oberschenkel.
00:39:13: Ja.
00:39:14: Und ich hätte dir eine scheuern können.
00:39:15: Das hat sich bei mir eingebrannt.
00:39:16: Wie alt warst du?
00:39:17: Ich war ... Alt genug, um zu denken, du.
00:39:20: Drecks gut, dachte ich, was erzählst du hier?
00:39:22: Und hab meine Mutter gesagt, Mama, Mama, Mama.
00:39:24: Nein, du warst mit deiner Mutter.
00:39:27: Und meine Mutter hat die erst mal gleich zusammengeschissen und hat gesagt, der ist das Topbeine und so, das meint sie, was der für gute Beine hat und so, was da noch alles zusammenhängt mit diesem Jungen.
00:39:35: Und ich hab das aber nicht vergessen, dachte ich, all die Jahre.
00:39:37: Und das ist ja so, wenn du einmal die falsche Message bekommst, denkst du, das kann die doch nicht gesagt haben.
00:39:41: Oder wenn Leute dich irgendwie, ich glaube, Versager ist ja noch mal die Höchststufe, dann könnt man sich vorstellen.
00:39:47: Du hast schon recht auch das mit der Kabine.
00:39:49: Das ist auch so.
00:39:52: Ich fand viel schlimmer, wenn der Verkäufer kommt, um dir hinten in den Bund dieser fremde Mensch, dieser Joachim, in den Bund fast, um Art zu gucken, wie weit ist die Hose wirklich und die an so hoch zu ziehen.
00:40:05: Deswegen bin ich froh über die politisch korrekten Zeiten, weil ich nicht möchte.
00:40:09: Dass mir irgendeiner Abteilungsleiter Ulf hinten in die Kimme fasst, wenn ich versuche, Nose anzuziehen.
00:40:14: Deswegen weiß ich sehr genau mein Maß.
00:40:16: Aber
00:40:16: ich muss gestehen, dass ich schon sehr häufig auf roten Teppichen bin, wenn ich mit Frauen bin.
00:40:20: Und die haben einen Bläser und dann denke ich, er ist ein bisschen weiter und während ich mit den Fotos mache, greif ich hinten ein.
00:40:24: Das ist gut.
00:40:26: Also ich habe schon auch den Griff, wie ich das optimieren kann.
00:40:28: Also das mache ich oft.
00:40:29: Also
00:40:29: finde ich richtig gut.
00:40:30: Es ist definitiv gut, dass das nicht mehr kommt, dass jeder dich angrabt schon oder so.
00:40:34: Jetzt bin ich aber auch... Ich muss sagen, ich habe schon... Ich werde schon viel angefasst auch, würde ich sagen.
00:40:39: Darf ich Sie mal drücken?
00:40:40: Mich kann man ja überall anfassen.
00:40:42: Du musst verstehen,
00:40:44: dass man, ja...
00:40:45: Bist du gerne, kommen die zu dir und fassen auch gleich nach der Stretter und fassen die dich an und drücken, wie
00:40:49: wir zusammen sind?
00:40:49: Nee, das frage ich nicht aus.
00:40:50: Also ich versuche auf Selfies, versuche mich ganz am Stilbild des Keanu Reeves zu orientieren, indem ich einfach meine Hände vom Körper weghalte, wenn es normal am Situation ist.
00:41:02: Ich möchte meine Hände nicht auf... die Hüften legen, weder von fremden Männern noch von fremden Frauen, so sehr sie mich auch mögen und ich auch sie, aber das mache ich nicht.
00:41:10: Manchmal lasse Leute, die legen die den Arm um die Schulter, dann lasse ich das zu, aber meine hängen runter wie die vom Pinocchio.
00:41:16: Ich möchte die nicht... Wir können jetzt nicht tun, als hätten wir uns nach fünf Jahren endlich wieder getroffen auf dem Flughafen Kuala Lumpur.
00:41:24: Ich finde es schön, wenn wir nebeneinander stehen, auch dicht und das klar ist, wir sind zusammen auf einem Bild und ich mich aussehe wie die Wachstigur von Kevin Costner.
00:41:32: Aber... Ich weiß genauso wenig, wie man sich umarmt.
00:41:36: Jeder macht sich lustig.
00:41:37: Wenn du jetzt sagen würdest, ah, da müsste ich überlegen.
00:41:40: Geh ich da seitlich rein.
00:41:42: Mache ich, brühe meine Hände deine, deine, mach ich, oder klopfe ich die auf den Rücken, als müsste es ein Bäuerchen machen, gucke ich nach links, drehe ich den Kopf weg.
00:41:50: Ich hab keine Ahnung, du kannst mir zum Schluss mal zeigen, wie man Leute adäquat umarmt, dass das nicht komplett seltsam wird.
00:41:57: Ich bin
00:41:57: sehr druckfähig, muss ich sagen.
00:41:58: Ich werd ja viel gedrückt, Kito, da hab ich sie mal, die hab ich nicht schon ran.
00:42:01: Da wirst du immer immer nacken leck'n.
00:42:05: Ich hab gesagt, nein, bitte
00:42:06: nicht.
00:42:07: Im
00:42:07: Lacken leck'n.
00:42:08: Ich hab gesagt, nein, das möchte ich nicht.
00:42:10: Und dann ist es so, ich bin ja als Wachsfigur in Madame Tussaud, stehe ich ja in Berlin.
00:42:14: Und dann haben die mir gesagt, dass die bei mir zweit ... Zusatzhände und zwei Köpfe gemacht haben, weil die
00:42:19: Leute
00:42:20: immer da rangehen und das abgekratzt wurde.
00:42:23: Und ich stand und da haben die gesagt, sag ich, wie bitte?
00:42:25: Ja, es sind wenige, wo wir die Hände neu machen mussten und auf jeden Fall auch das Gesicht.
00:42:29: Weil immer Leute noch mal so rangehen.
00:42:31: Als ich weiß, noch als ich da bei der Ertüllung war, der Figur, stand ich da und dachte ... Irgendwie
00:42:36: sieht er besser
00:42:37: aus, als ich, wenn ich ganz ehrlich bin.
00:42:39: Das
00:42:40: ist selten der Fall.
00:42:41: Selten der Fall.
00:42:41: Wo die Madame-Person-Leute auch ganz große Künstler sind.
00:42:45: Die Augen.
00:42:46: Ja,
00:42:46: die Augen.
00:42:47: Da kriegst du richtig Angst.
00:42:48: Die Augen, aber ich finde auch, ich hab die ganze Zeit gedacht, bei der Ausmessung, das dauert ja ewig, hab ich gedacht, geh, du mach ein bisschen sportlich.
00:42:55: Ich hab mich so extrem, es hat nichts gebracht.
00:42:58: Natürlich muss man sagen, die scannen ja alles ein.
00:43:00: Aber als es dann so
00:43:01: stand,
00:43:02: dachte ich, Mensch, irgendwie gefällt er mir ein bisschen besser.
00:43:06: Und dann war der Frank auch da.
00:43:07: Und dann sage ich, Frank, was meint's denn?
00:43:09: Sagt er, ich weiß auch nicht.
00:43:09: Ich finde den auch ein bisschen... Also, der war ein bisschen attraktiver.
00:43:12: Das fand ich eigentlich ganz schön in der Gedanke.
00:43:14: Aber zurück zum Anfassen, das ist ja... Ich bin ja aber als Kind schon so gedrückt worden.
00:43:19: Ich bin ja immer...
00:43:21: Er hat nur diese Tanten, diese Leicht, diese Medusa-Tanten, wo du wirklich... Wo du dir auch küssen musstest.
00:43:28: Also, wo wirklich ganz klar war... Pass mal, wenn die Tante Rita kommt und die hatte wirklich einen Bart wie Götzgeorge, dann dann ... Schöne Schmatz.
00:43:37: Und du dachtest, wüsste ich jetzt nicht.
00:43:38: Und das war tatsächlich bei uns so.
00:43:40: Es gab Ommers so seltene entfernte vierten Grades Ommers oder Interimstanten.
00:43:48: Funde ich mir bis heute nicht sicher, ob die jemals zur Familie gehörten.
00:43:51: Oder aus meinem falschen Bulli eingestiegen sind, dann in die Nähe ziehen mussten.
00:43:55: Mit denen du nichts am Hut hattest, dies nehmen wir Irmi, Gärmi oder... Du musst immer
00:43:58: Tante sein.
00:43:59: Gib mal der Tante.
00:44:00: Der Tante
00:44:01: oder
00:44:01: das ist die Ur-Omma Stlopotnik.
00:44:04: Da wurde richtig ganz Eingemachte gegangen.
00:44:06: Das war wirklich... Da hättest du Dream Summer Reality einspielen können, wenn die losgelegt haben.
00:44:10: Aber hattest du dann als Kinder Angst vor?
00:44:11: Aber hattest
00:44:12: du eine Touch-Mutter und so hattest du so Eltern, die sehr körperlich
00:44:14: waren?
00:44:14: Nee, meine Gottwerte
00:44:16: war die so... Ach, immer sagt... Ach, Mensch, der Torsten hatte ich mal über ...
00:44:19: Das war keine Touchmutter, nein.
00:44:21: Das weiß ich noch, weil meine ... Nee.
00:44:22: Ich weiß noch, als meine Oma gestorben ist, die so eine Heldenfigur war.
00:44:27: So eine Mischung aus meiner Oma.
00:44:30: Geisteskrank.
00:44:31: Wo war
00:44:31: die denn her?
00:44:32: War die auch aus ...
00:44:34: Das ist so lustig.
00:44:35: Meine Oma war auch aus Dortmund.
00:44:38: In der Wohnung, in der ich geboren wurde, als unehrliches Kind.
00:44:41: Das war die Wohnung meiner Oma.
00:44:43: Offercoach.
00:44:44: Auf der Couch, genau.
00:44:45: Ist
00:44:45: du geboren?
00:44:46: Ja.
00:44:46: Wie praktisch.
00:44:47: Also geboren worden, ne?
00:44:48: Ja.
00:44:49: Und, ähm, klug scheiße, so.
00:44:51: Da bin ich geboren worden auf der Couch, das war praktisch.
00:44:54: Und dann bin ich am nächsten Tag adoptiert worden.
00:44:58: So von dem schwierig zu erzählen komplizierte Geschichte, aber mein Vater, wenn ich mein richtiger Vater hab, die blablub.
00:45:05: Also musste man damals, um überhaupt ein Bein an die Erde zu kriegen, eine Wohnung zu kriegen.
00:45:09: Da konntest du jetzt kein unehrliches Blach anschleppen.
00:45:12: Da musst du zuerst mal verheiratet sein.
00:45:14: Dann hat meine Mutter den Busfahrer Werner Sträter geheiratet.
00:45:19: Deswegen heißt ich so, das ist nicht mal mein richtiger Name.
00:45:23: Der kommt aus einem Busfahrer-Business.
00:45:25: Das ist kein gewachsener.
00:45:27: Aber hat
00:45:27: die den Sträter geliebt dann?
00:45:29: Hat die gedacht, der Sträter, dass kein Neffi hatte?
00:45:31: Ich hatte, das steht mir nicht zu, das zu beurteilen, aber ich würde sagen, ja, nicht so richtig.
00:45:35: Der war ein bisschen älter und das war ein bisschen speck.
00:45:37: Das war alles ganz fürchterlich und eskalierte vor sich hin.
00:45:41: Zu Hause bei uns war immer boomerang.
00:45:42: Die helfen der Hand zack ins Gesicht.
00:45:45: Wer hat am ohrfragen Baum gerüttelt?
00:45:46: Und das war alles ein bisschen schwierig.
00:45:47: Und es gab diese Nähe.
00:45:49: Diese Arm nehmen nicht, was du ja nicht weißt, weil du bist ja nicht bei Leuten zu Gast zu Hause und guckst mal, wie die sich abknudeln.
00:45:58: Und das war okay, aber mir ist das schon ein, zwei Mal aufgefallen, dass man dieses, bei der Begrüßung das nicht macht und kontakt hält und dass meine Oma gestorben ist, die dauernd angerufen hat.
00:46:08: Also sie hat meine Mutter und auch mich dauernd angerufen, was popenlustig war.
00:46:12: Sie hatte nichts zu erzählen, aber es war episch.
00:46:14: Ich hab das sehr geliebt.
00:46:16: Ich würde noch mal so ein Telefon haben mit meiner Oma, das wär's.
00:46:18: Die weiß sowieso die allerbeste wegen dieser ... Komm, ey, die hatten Anrufbeantworter gehabt, weil sie dachten, sie verpasst was, wenn sie nicht da ist, die war aber immer da.
00:46:26: Also es stand z.B.
00:46:27: vom Anrufbeantworter, meep, und hat währenddessen noch abgehoben, außer sie war unterwegs, dann hatte sie so ein Gerät, mit dem ihr aus der Ferne abhören konntest.
00:46:36: Das
00:46:36: hat sie überhaupt nicht gekonnt und sich dann selber minutenlang auf den Anrufbeantworter geatmet, ist nach Hause, kommt das Rad gehört, der sind die Leute, was sind das für Leute?
00:46:46: Und das ist halt einfach so geil, Telefonzellengeräusche im Hintergrund, mega.
00:46:50: Alles
00:46:50: vorbei gibt es nicht mehr.
00:46:52: Und dass die gestorben ist.
00:46:54: Da haben wir in der Küche meiner Mutter gestanden.
00:46:55: Und dann stand sie vor mir und meine Mutter hat fast geweint.
00:47:00: Das ist immer so bei uns, haben immer nur fast geweint.
00:47:03: Du siehst das in den Augen.
00:47:04: Und dann hat sie mich angesehen und ich stand vor ihr.
00:47:08: Und sie hat gesagt, jetzt ruft sie nicht mehr an, die Oma.
00:47:11: Und ich weiß, sie war ganz kurz davor ein Trennen auszubrechen und ich hab mich da so hingestellt.
00:47:16: Und dann war der Moment vorbei.
00:47:18: Weißt du, was ich mein?
00:47:19: Der war dann vorbei, der Moment.
00:47:21: Und dann sind wir wieder ins Wohnzimmer gegangen.
00:47:24: So, und da wusste ich, Das machen wir.
00:47:28: Das haben wir nicht.
00:47:29: Das kriegen wir nicht hin.
00:47:31: Das machen wir irgendwie nicht.
00:47:32: Das ist halt uns keiner beigebracht.
00:47:34: Das wird so nicht gemacht.
00:47:35: Und dann stießt er aber da, weil er ist ja auch Kumpels und Freunde und Freundinnen.
00:47:40: Und da könnte man auch meinen Arm nehmen und dann übst du das immer.
00:47:43: Aber das war nicht vorgesehen, dass ich meine Mutter jetzt in die Position einnehme, sie in den Arm zu nehmen.
00:47:49: Oder sie die Position an mich tröstend in den Arm zu nehmen.
00:47:52: Das hat es nicht gegeben.
00:47:53: Und das Sträter konnte der, der Busfahrer?
00:47:56: Der Streeter der Busfahrer, das ist, was ich an Erinnerung hab, neigig zu verdrängen, der ist vor einigen Jahren verstorben und hat auf so einem Campingplatz gewohnt, aber schön.
00:48:09: Und der, der hat da drin gewohnt und der wusste, dass er stirbt, der hatte Leukämie gekriegt mit Achtzig.
00:48:16: Er
00:48:16: hat dann aber noch neun Jahre gelebt.
00:48:19: Also dafür, dass er...
00:48:19: Da war es kronschmüloische Leukämie vermutlich.
00:48:22: Er hat neun Jahre gelebt, irgendwann hat er gesagt, Wie ich hörte.
00:48:25: Ich hab nie wieder mit dem gesprochen.
00:48:26: Wie ich hörte, wollte er auch nicht.
00:48:29: Weil niemand, weder meine Mutter, noch er wollten, dass die Geschichte rauskommt, dass wir nur adoptiert sind.
00:48:34: Ich einfach nur adoptiert bin.
00:48:35: Das wollten die nicht.
00:48:36: Das gibt's denn.
00:48:37: Das heißt, das wurde auch nicht erzählt.
00:48:38: Das heißt, du hast ein großes
00:48:39: Tabu.
00:48:40: Ja, klar.
00:48:41: Das macht
00:48:42: man dann.
00:48:42: Großes Tabu.
00:48:44: Und deswegen war ... Du hast dich immer gefragt, warum krieg ich keine Konformation.
00:48:47: Wieso durfte ich nicht in den Kindergarten?
00:48:51: Da ist dir gesagt worden, du bist einmal hingegangen, hat sie nicht gefallen, musst du sie nicht mehr heben.
00:48:54: Ich sag, ich pass irgendwie nicht zu dem Verhalten, das wir sonst dir vorgelegt haben.
00:48:57: Weil es nicht ging.
00:48:58: Und dein Bruder?
00:48:59: War dein Bruder, dein Originalbruder?
00:49:01: Mein Originalbruder war.
00:49:03: Originalbruder?
00:49:03: Ja.
00:49:06: Ist das körperlich warm?
00:49:08: Oder war man es auch nicht gelernt?
00:49:09: vielleicht?
00:49:09: Ich hatte zwei Brüder.
00:49:12: Und der eine Bruder von dem ich sprach, der ist vor kurzem gestorben.
00:49:15: Mein großer Bruder.
00:49:17: Ein guter Typ, kann man einfach mal sagen, es ist einfach so ... Mein großer Bruder, wir hatten guten Kontakt und ich hab versucht so viel zu machen, wie ich kann.
00:49:24: In den letzten zwei Jahren, es war, war dein krasser Typ, der war wie ich nur ohne Erfolg.
00:49:32: Also der hätte, wenn man meinen Bruder gesagt hätte, meinen großen Bruder, geh raus in die Welt, mach was du willst.
00:49:37: Der unterstützt dich, der unterstützt dich, der unterstützt dich.
00:49:39: Ist ja alles nur Unterstützung.
00:49:41: Dann
00:49:41: wär mein Bruder berühmter geworden, als ich krasser geworden, als ich kompromissloser geworden, als ich ... besser geworden als ich.
00:49:50: Und
00:49:50: wusste er das?
00:49:51: Nee, ich glaube...
00:49:53: Der war also nicht neidisch
00:49:54: oder so.
00:49:55: Der war zu mehr, zu mehr in der Lage.
00:49:58: Der war ein furiosa Schachspieler, ein Furi, der hat in der Bundesliga Schach gespielt.
00:50:03: Und das ist halt, der war dann zum Schluss jetzt im Hospiz und ich wusste nicht, dass es so schnell geht.
00:50:08: Und ich weiß nicht, ob ich darüber reden kann, aber ich bin der letzte Sträter.
00:50:12: von daher werde ich das wohl können, weißt du?
00:50:14: Er darf es doch.
00:50:15: Bin ich der letzte Sträter?
00:50:16: Nee, ja, der letzte echte.
00:50:18: Der letzte echte
00:50:19: Streeter... Der Busfahrer Streeter hat aber nicht... Der Freund
00:50:21: letzte.
00:50:22: Der Freundste.
00:50:22: Der hat keine Kinder, selbst Kinder gemacht.
00:50:24: Doch
00:50:24: mein Bruder.
00:50:25: Ach, der... Okay, okay.
00:50:26: Mein anderer Bruder, der noch lebt.
00:50:27: Ah, okay.
00:50:27: Okay, okay, okay.
00:50:28: Ich hebe Klebenwirt.
00:50:29: Okay.
00:50:29: Ja, gottschüss.
00:50:29: Innen und so, ne?
00:50:30: Aber da heißt er auf E?
00:50:31: Ja, genau.
00:50:31: Das war
00:50:32: bestimmt auch auf dem Sechzig geboren, sowas.
00:50:33: Ja, genau.
00:50:34: Ja, genau.
00:50:34: Ja, genau.
00:50:34: Ja, genau.
00:50:35: Ja, genau.
00:50:35: Ja, genau.
00:50:35: Ja, genau.
00:50:35: Ja, genau.
00:50:36: Ja, genau.
00:50:36: Ja, genau.
00:50:36: Ja, genau.
00:50:36: Ja, genau.
00:50:37: Ja, genau.
00:50:37: Ja, genau.
00:50:37: Ja, genau.
00:50:37: Ja, genau.
00:50:37: Ja, genau.
00:50:38: Ja, genau.
00:50:38: Ja, genau.
00:50:38: Ja, genau.
00:50:38: Ja, genau.
00:50:39: Ja, genau.
00:50:39: Ja, genau.
00:50:39: Das war ja, meine Mutter wollte, ich glaube, die wollte den unbedingt den Gido-Bau machen und dann hieß es welcher Speinchen und dann hat die gesagt den.
00:50:45: Da hieß es mal der Rattefuchs.
00:50:46: Man war ja für man früher.
00:50:47: Gido sagte, das ist ja eigentlich Guido, aber eigentlich
00:50:52: sprechen sie das U nicht, wie man kann.
00:50:53: Aber wie soll es sein Gido?
00:50:55: Ja, ich weiß.
00:50:55: Ist der
00:50:55: Gido da?
00:50:56: Oder die Österreicher, die sagen der Guido?
00:51:00: Aber eigentlich... Ist Guido richtig?
00:51:01: Oder man spricht das EU?
00:51:03: Genau.
00:51:04: Ich glaube, ich bin der Guido geworden, weil meine Mutter eben, die muss halt der Ratte fuchs.
00:51:08: Ich hatte als Kind immer das Gefühl, ich muss immer was raten, weil die das schön fand.
00:51:11: Aber ich glaube eben, das ist mit Familie, das ist auch friedlich verrückt.
00:51:15: Ich glaube, wenn man erfolgreich wird, dann nimmt man sie ja auch mit.
00:51:19: Ich habe ja viele Geschwister.
00:51:20: Ich hätte sie gerne mitgenommen.
00:51:21: Ja, ja.
00:51:22: Und das ist verrückt.
00:51:23: Und manche kannst du retten und manche... Die erlauben dir fast nicht, dass du den Weg so gehst, wie du ihn gehst.
00:51:29: Ich kann niemanden
00:51:30: retten, das ist mir auch klar geworden.
00:51:33: Du
00:51:33: kannst nichts halten, das habe ich auch gelernt.
00:51:35: Ich glaube, das Leben hat einen eigenen Rhythmus.
00:51:37: Nein, also die letzten zehn Tage, ich weiß, wann immer das hier kommt, aber meine letzten zehn Tage waren so mit die heftigsten meines Lebens, weil zum einen habe ich gelernt, doch, eine gewisse Empathie bringe ich sehr wohl mit, sehr wohl, weil mir das ... Das war so tragisch.
00:51:54: Mein Bruder ist gestorben am Freitag, dem Dreizehn, was für ein witteres Klischee.
00:51:59: Und der wollte so gerne sein sechzigsten Geburtstag erleben.
00:52:02: Und das sein sechzigster Geburtstag war letzten Samstag, das war der Tag seiner Einlöschung.
00:52:07: Und das ist so richtig, so richtig Podcast-Material.
00:52:13: Aber so ist das halt.
00:52:13: Und ich wollte, wenn ich Podcast hab und mit dir hier sitze und nicht mit irgendwem, dann kann ich zumindest sagen, mein Bruder, mein großer Bruder war eine coole Sau.
00:52:23: Und mein großer Bruder hätte es sehr weit gebracht.
00:52:25: Und was mich betrifft, hat er das auch.
00:52:27: Hat er der gutes Leben, würde ich sagen, dass der, das ist ja, glaube ich, auch nur zum Schluss, wenn man dann geht, dann ist ja immer die Frage, was ist ein gutes Leben?
00:52:36: Aber ich glaube, ein gutes Leben ist ja nicht ob man bekannte und reich und so.
00:52:39: Das ist, glaube ich, ob man irgendwie
00:52:41: mitbekommt,
00:52:42: dass die anderen die
00:52:42: Warnwerte sind.
00:52:43: Er war ein guter Vater, immer ein toller Vater.
00:52:46: Er war ein knötter Kopf.
00:52:48: Der war so auf diese... anstrengend mögliche Art authentisch.
00:52:52: Weißt du, was ich mein?
00:52:53: Ja, ich
00:52:53: weiß genau, wie du meinst.
00:52:54: So, aber dieses authentisch im Sinne von, pass mal auf, das ist eine schwierige Situation, da schweige ich lieber, und danach sage ich, die wäre die Wahrheit.
00:53:02: Das war auch dieses, der war auch, der hatte gesagt, was er denkt, was er fundiert denkt, nicht einfach nur geplappert.
00:53:09: Und das war nicht oft angenehm.
00:53:12: Wenn der der Auffassung war, du hast Scheiße gebaut, hat er das in Ruhe erzählt.
00:53:15: Selbst bei Kleinigkeiten, wo ich denke, ich hätte darauf verzichten können.
00:53:18: Ich weiß selbst, dass das nicht der richtige Pudding ist, den du wolltest.
00:53:22: Und der war authentisch, aber auch bei den Sachen, die du nicht hören möchtest.
00:53:27: Und das war ein echter Mensch so.
00:53:30: Das war ein echter Mensch.
00:53:31: Und
00:53:31: war der stolz?
00:53:32: Hast du gespürt, dass der sich gefreut hat für dich?
00:53:35: Oder hat der das Ganze
00:53:36: gesagt?
00:53:36: Stolz.
00:53:36: Das ist so ein... Stolz ist
00:53:37: das falsches Wort.
00:53:37: Aber dass er sich gefreut hat, ich meine, das ist... Nein,
00:53:39: eigentlich nicht.
00:53:40: Eigentlich.
00:53:41: Nicht wahrgesagt.
00:53:42: Nein,
00:53:42: schon schlimm.
00:53:43: Ist nicht schlimm.
00:53:43: Jeder muss sein eigenes Leben leben.
00:53:45: Ich wollte einfach nur machen, was geht so.
00:53:47: Und das ist keine Mitleid-Nummer.
00:53:49: Ich muss auch machen, was geht.
00:53:50: Rechnungen müssen bezahlt werden.
00:53:52: Wenn du immer kränker bist und immer kränker und immer nicht mehr aufstehen kannst, dann müssen Rechnungen bezahlt werden.
00:53:56: Dies muss bezahlt werden.
00:53:57: Du musst dich darum kümmern, darum kümmern, darum kümmern, darum kümmern.
00:54:00: Und wenn das meine Aufgabe ist und nicht, dass wir das große männliche Gespräch führen, dass wir beide ganz cool sind und vieles unausgesprochen im Raum steht, dann ist das so.
00:54:09: Dann kümmere ich mich eben weiter um die Sachen.
00:54:11: Wenn du mir eine Aufgabe gibst, die ich für dich erledigen kann, dann mache ich das.
00:54:15: Dann kann ich hinter meinem Schmerz zurücktreten, hinter meiner Trauer.
00:54:20: Und wenn du mir nichts gibst, dann ist das schwierig für mich.
00:54:23: Dann kann ich da kaum hingehen.
00:54:24: Dann werde ich weinerlich, dann fasst mich das zu sehr an.
00:54:26: Solange du mir eine Aufgabe gibst, dass ich was machen kann, mache ich das.
00:54:29: Und wenn dann irgendwann so Aufgaben weg sind, so wie jetzt, dann erwischt mich das erst so.
00:54:35: Und das erwischt mich dieser Tage hart, muss ich ehrlich sagen.
00:54:38: Ja, ich glaube auch so.
00:54:39: Und das habe ich ja auch erlebt.
00:54:40: Viel härter, als ich dachte.
00:54:42: Weil
00:54:43: ich war ein Lieblingsbruder.
00:54:44: Ja,
00:54:44: aber es kommt Zeitversetz.
00:54:46: Das kann ja nicht sein.
00:54:47: Dass das weg ist, dass das vorbei ist.
00:54:49: Man hat ja auch so eine seltsame Erinnerung.
00:54:52: Wenn du die jetzt erinnerst, dann hat man immer so einen Bluck im Kopf.
00:54:56: Immer so einen Bluck.
00:54:57: Ich denke, die hatten noch viele verschiedene andere Sachen auch mal an.
00:55:00: Aber ich sehe, die, die gegangen sind, meistens in einem Style.
00:55:03: Und die kommen mir auch nachts so zurück.
00:55:05: Ich träume ja so intensiv.
00:55:06: Das ist ein großes Glück, dass die ja alle zurückkommen in meinen Träumen.
00:55:09: Ich träume und kommuniziere mit denen.
00:55:12: Was mache ich mit meinen
00:55:12: Eltern?
00:55:13: Aber
00:55:14: sie haben immer das Gleiche an.
00:55:15: Was ich mühsam finde, weil ich denke mir, meine Mutter hat so viel Klamotten an.
00:55:19: Ich sehe sie immer in einem Look, in einem Rock, der ihr nicht gestanden hat, in so einem Seventy-Ding zu kurz.
00:55:25: Das musst
00:55:25: du mit
00:55:26: so gelben schulen und das weiß ich, dass sie dich nicht geschwollt hat.
00:55:28: Aber ich sehe
00:55:29: sie... Der Rock tut nichts für dich, Mutter.
00:55:31: Absolut
00:55:31: nichts für sie, aber sie kommt in meinen Träumen und denke ich mal, warum ist das so?
00:55:36: Hast du auch so einen Bild behalten?
00:55:38: oder ist es
00:55:38: so, dass... Noch nicht von meiner Mutter, ja.
00:55:40: Aber, ähm, und das hat mit einer braunen, ziemlich guten Lamm-Lederjacke zu tun.
00:55:49: Oder
00:55:49: weiche.
00:55:50: Richtig war ich.
00:55:50: Richtig gute, weiche Jacke.
00:55:53: Äh, frisch vom Friseur.
00:55:54: Meine Mutter war erst in der Sistap.
00:55:57: Das gibt's nicht.
00:55:59: Und ganz toll.
00:56:01: Ja, aber meine Mutter war
00:56:01: auch der Duft, wenn Mütter vom Friseur zurückkamen.
00:56:04: Schon was Besonderes, die nicht anfassen.
00:56:06: Das ist leicht chemische.
00:56:07: Meine Mutter war ja noch, meine Mutter war ja noch Stilmetalluna IV, antwortet nicht, Trockenhauben-Generationen.
00:56:13: Setzen
00:56:13: sich bitte grundlos unter diesen randanlierenden Räumen.
00:56:16: Wir melden uns.
00:56:17: Weißt du das noch?
00:56:18: Ich habe bei meiner Oma auch, ich habe bei meiner Oma von einer Freundin.
00:56:21: auf unter einer Trockenhaube sterben sehen.
00:56:23: Das war auch nicht schön.
00:56:24: Das war zu heiß einfach.
00:56:25: Ich weiß nicht, was da passiert ist.
00:56:26: Und die ist so weggekippt.
00:56:28: Und ich dachte, die ist aber auch nicht jetzt richtig in den Schuss.
00:56:30: Und dann sag ich, hallo, hallo, die Oma.
00:56:33: Und dann war es vorbei.
00:56:35: Das
00:56:35: heißt, die ist verstorben?
00:56:36: Verstorben
00:56:37: unter der Haube.
00:56:37: Aber
00:56:39: es hatte die Lockenwirke da drin.
00:56:40: Und die sah wirklich, die hat gelächelt.
00:56:42: Und die hatte vor gute Sachen gesagt.
00:56:43: Und alle haben sich amüsiert, weil ich war immer früher mit meiner Mutter beim Friseur.
00:56:47: Ich hab das sehr gemocht.
00:56:49: Also ... Also meine Friseurin, meine Mutter, hieß Kücki.
00:56:51: Ich glaub, jetzt mal heimlich und schwarz gemacht.
00:56:53: Da war immer alles voll und ich hab das immer geliebt mit den Mittels, der Geruch von Haarspray und etwas Chemie.
00:57:01: Ich mag auch genremische Reinigung.
00:57:02: Ich bin großer Fan von... Ich liebe das und ich liebe auch Tankstelle.
00:57:07: Tankstelle bin ich schon.
00:57:09: Zum Schluss, wenn ich den Rüssel reinstecke, denke ich, so hin und wieder nimm ich so ein... Eine Benzin, Benzin.
00:57:15: Das ist so leicht, mag ich auch.
00:57:17: Also Schmierstoffe,
00:57:18: ja.
00:57:19: Wie die vierzig-Jahre.
00:57:20: Öl, Fett, Schmierstoffe, ja.
00:57:23: Alles, was ich im Prinzip auch ruhen, auf das Füßchen von der Nähmaschine als kleines Trottemann würde, ja.
00:57:29: Also alles, was den Löt, diesen bitteren Lötgeruch hat.
00:57:34: Auch so komplett unterschätztes Hobby.
00:57:36: Ja, ja, ja.
00:57:36: Aber noch nicht weiß, was da ist.
00:57:38: Außer man möchte irgendwie Tiffany-Sachen machen, das kann man sehr schön
00:57:40: tun.
00:57:41: Ich möchte unglaublich gerne Tiffany-Sachen machen.
00:57:43: Es
00:57:43: gibt so schöne Sachen, ist nicht mehr im Trend, aber ist das toll.
00:57:45: Naja, die Frage ist, was machst du für ein Motiv?
00:57:47: Ich mag Tiffany-Sachen, ich mag gerade
00:57:49: riechter, cubistisch.
00:57:50: Einfach jetzt nicht so, wie schön.
00:57:52: Wie schön.
00:57:53: Und dann Jugendstil und nochmal drehen und nochmal Spurbel, aber ich mag halt, ich möchte... Bleiverglasung, liebe ich über alles.
00:58:00: Weißt du, was du machen musst?
00:58:01: Sean Scali, ich bin ja Scali-Fan.
00:58:03: Ich liebe Sean Scali so.
00:58:04: Da hab ich für die große Aussicht und die Konzerte retrospectiver wie den Audioguide eingesprochen.
00:58:08: Den verheere ich.
00:58:09: Ich hab den kaum verstanden, als ich mit ihm gesprochen hab.
00:58:11: Der spricht zu ihrer Stadt, die sagt, was ist, oder Englisch.
00:58:13: Und was macht der?
00:58:14: Der
00:58:14: macht die schönsten Aufteilung von Farben, finde ich.
00:58:17: Das wäre leicht zu starten, weil du hättest Platten, die du zusammenbauen kannst.
00:58:21: Es würde sehr gut funktionieren.
00:58:23: Es sieht hübsch aus.
00:58:24: Und es wäre ein guter Start, bevor du jetzt ganz kleinteilig wirst.
00:58:27: Und dass wir machen jetzt was vom
00:58:28: Fleisch.
00:58:29: Ja, das möchte ich sehr gerne noch lernen.
00:58:31: Ach, das so lötest.
00:58:33: Ja, ich möchte so Tiffany-Lambon machen.
00:58:34: Im Alter,
00:58:35: das ist auch eine Forschung.
00:58:36: Was kann man im Alter machen?
00:58:37: Ich sehe mich ja im Alter.
00:58:38: Tiffany-Lambon,
00:58:39: ja.
00:58:39: Und ich spreche demnächst den Audio-Guide unserer Stadt.
00:58:42: Das ist geil.
00:58:42: Du sprichst so im Audio-Guide für so ein Künstler wie meine Stadt.
00:58:46: Das ist eine Sache vor den Seiten, wo ich nur Sachen sarspiehe.
00:58:48: Da vorne geht es rein.
00:58:50: Was alles in der Erbmasse ist.
00:58:51: Ich stelle mal vor, was in seiner Erbmasse heißt.
00:58:54: Die ganze Scheiße, warum ist das mit diesem Scheiß Tiffany angefangen?
00:58:56: Du kannst es ja nicht wegschmeißen, weil du denkst, das hat er ja mit Liebe getan.
00:58:59: Das ist ja Lötkolben.
00:59:00: Warum hat ihm niemand den Lötkolben aus der Hand gekommen?
00:59:03: Nein, ich möchte, der wichtig ist, auch therapeutisch, Dinge zu lernen und irgendwann zu beherrschen, obwohl es keiner sieht.
00:59:12: Das ist mir gesagt worden, es ist wichtig.
00:59:14: Man selber hat ja den Hang, dass man Dinge tut und dafür gemocht und bewundert wird.
00:59:18: Man muss aber ab und zu auch Sachen machen.
00:59:21: Sie keiner sieht so Sachen machen, die man auch nicht kann, die einem irgendwie erfüllen.
00:59:25: Und es hat überhaupt keiner gesehen.
00:59:27: Und das wäre bei mir echt, nimm es mal Bleiglas.
00:59:29: Ich interessiere mich für Bleig.
00:59:30: Nicht zwingend für Tiffene, ich mag auch Kirchenblasen.
00:59:33: Aber Bleiglas gibt es so schön.
00:59:35: Wie schneidest du das, ohne dich umzubringen?
00:59:38: Weißt du, mit Öl und dem Schneider habe ich bis jetzt noch nicht hingekriegt.
00:59:42: Und dann, wie verbindest du diese Elemente?
00:59:43: Das ist extrem faszinierend für mich eine große Kunst.
00:59:46: Und
00:59:46: das ist natürlich auch und darfst nicht vergessen, dass auch so ein etwas lerekaler Hintergrund hilft.
00:59:50: weil du natürlich auch immer, weil das lebt ja von Licht.
00:59:54: Und das lebt von Licht.
00:59:55: Und wenn Licht im Spiel ist, dann musst du auch bewundern können.
00:59:58: Das ist auf jeden Fall.
00:59:59: Und dann willst du ja auch, dass
01:00:00: du hingekriege, dass ich es anknipst und es leuchtet.
01:00:04: Ich finde, wenn Licht durch buntes Glas fällt, das ich
01:00:08: liebe, das
01:00:08: spricht mich an.
01:00:10: Aber die Idee, was zu machen, was bleibt, das ist natürlich schön.
01:00:13: Klamotte hat ja auch was von, das verbindet uns ja auch.
01:00:16: Wenn du so eine Klamotte machst, du hast ja viel Zeit, du warst nachzunehmen.
01:00:19: Das ist was schönes, sehr Kontemplatives auch und so.
01:00:23: Pröst ja Menschen, obwohl du gar nicht dran bist eigentlich, nimmst du ihnen die Chance.
01:00:27: Ich hab ja hin und wieder, wenn ich Leute besonders mochte oder so, hab ich manchmal auch einen Haar von mir abgeschnitten und mit eingenäht.
01:00:36: Wissen die Leute das?
01:00:37: Nee,
01:00:37: die wissen das nicht, aber es gab es.
01:00:38: Ich hab bei Breuten oft gemacht auch, weil ich dachte, dann kommt ein bisschen was von Zuneigung und Liebe.
01:00:42: Viele
01:00:43: Menschen wissen das jetzt nicht, aber sie haben ausreichend genetisches Material.
01:00:47: und einen eigenen Park.
01:00:48: Also wer es auf jeden Fall hat, Martina Gedeck hat es im Saum von einem Teil, was ich für einen Film für sie gemacht habe, weil ich Martina so mochte und so begeistert war und wir hatten so eine schöne Zeit.
01:00:58: Und
01:00:58: auch immer bist
01:00:59: du.
01:00:59: Immer bin, genau.
01:01:00: Und da dachte ich, ah Martina, bei der Rolle, das hat mir so gefallen und da habe ich für Clara Schumann parallel gemacht, während wir einen anderen Film machten.
01:01:06: Und dann habe ich sie so geliebt, dafür dass sie ihnen pausen, also mit uns den Film machte, aber schon in der Vorbereitung für den nächsten war.
01:01:12: Und da habe ich gedacht, ach die Martina, die kriege ich, da habe ich schnell was abgeschnitten.
01:01:16: hat was drin.
01:01:18: Auf jeden Fall auch Simone Tomalla hat was drin.
01:01:21: Habe ich mal für so eine Preisverleihung?
01:01:23: Habe ich gesagt, Simone, weil die gerade getrennt hat, dachte ich, ich möchte, dass die eine gute Zeit hat, die hat da auch einen Haar.
01:01:27: Also es gibt schon ein paar, die auf jeden Fall Härchen haben.
01:01:29: Also, wo ich dachte, komm, mach's mal rein und so.
01:01:32: Hast du nie was reingenäht oder so?
01:01:33: Ich hab auch mal in so einer Möbel... Dr.
01:01:34: Böbel-Fariobart,
01:01:35: ein Fundschamarens, Bolo-Ant, aber ansonsten gar nichts.
01:01:39: Ich hab auch mal meine Mutter, die in so einer Möbelfabrik nachher gearbeitet und da hab ich dann mal so ein Ausilfsjob gehabt und hab Betten... Betten verpackt mit so einem Typen, der hat nie mit mir gesprochen, aber so ein ganz so fast nötig mit dem Bett.
01:01:50: Und ich hab immer gedacht, ach Mensch, ich leg dir eine extra Schraube rein.
01:01:53: Ich hab nicht geahnt, dass ich dachte, falls die, weil meistens fehlt hier eine.
01:01:57: Und dann dachte ich aber, eine zu viel ist auch scheiße, hab ich erst später gemerkt.
01:02:00: Und manchmal hab ich dann so Sachen reingeschrieben, einfach schnell, hab ich so oft die Folie geschrieben, viel Spaß oder ein gutes Leben.
01:02:08: Und hab ich immer so reingeschrieben.
01:02:10: Und dann hat er immer zu mir der Typ gesagt, Das geht nicht.
01:02:13: Ich habe gesagt, doch, vielleicht machen die Kinder in diesem Bett.
01:02:15: Vielleicht wird genau in diesem Bett der Messias geboren, dachte ich mir.
01:02:19: Oder irgendjemand, der wirklich was Gutes in den Hand hat und meine Mutter fand das immer toll und sagt, leg doch ein Zettel rein.
01:02:23: Und einmal habe ich gedacht, weißt du was, ich schreibe meine Adressen rein.
01:02:28: Habe ich auch gemacht, dachte ich, ich mache es einfach mal.
01:02:30: Aber habe ich meine Adresse da reingelegt und gesagt, viel Vergnügen und... Vielleicht, wenn Sie sich mal melden wollen, ob Sie das Bett gut gefällt und ist es wirklich ein Brief gekommen von einer Familie, die das Rühren fand.
01:02:41: Da hatte ich leider zwei Schrauben zu viel reingelegt, da habe ich mich ein bisschen vertan.
01:02:45: Aber ich fand, aber jetzt, wie komme ich drauf?
01:02:48: Naja, ich bin froh, dass du gar nicht zurück geworden bist, weil ansonsten hast du Zettel in den lebenden Menschen eingenäht, wo man dann später warten sieht durchs.
01:02:54: Halt auf, zieh die geöffnet hätte, wenn ein Zettel von denen guckuck, links ist die Niere, irgendwie sowas.
01:02:58: Das wäre auch schön gewesen für die Ewigkeit.
01:03:00: Ja, ja, genau.
01:03:01: Aber hast du so was, dass du denkst, für die Ewigkeit muss was bleiben, was denkst du, was bleibt, wenn es mal... Oder hast du es geil so?
01:03:05: und dann... Weiß ich nicht, ich denk gerade, ich gestarte mir nicht da viel drüber nachzudenken.
01:03:09: Es ist immer gut, wenn man seinen Nachkommen ein bisschen Kohle hinterlässt.
01:03:13: Glaube ich, Geld ist praktisch.
01:03:15: weil die gefälligste selber ihr Leben gestalten sollen.
01:03:17: Und wenn man ihnen da finanziell natürlich einmal greifen kann, muss man das tun.
01:03:20: Sollte man tun, ist schön, wenn man es kann.
01:03:23: Geschnittenes Glas.
01:03:24: Geschnittenes, scharfkantiges, geschnittenes, unsachgemäß, zusammengelötetes Glas.
01:03:29: Und dann sonst eine Klamotte
01:03:30: vielleicht noch.
01:03:31: Ich weiß nicht, was bleibt.
01:03:32: Und das ist eben die Frage auch.
01:03:33: Das ist ja alles, wir haben alle Angst vorm Tod.
01:03:36: Oder wir sagen, wir haben keine Angst vorm Tod, ist uns zu skurril, ist uns zu seltsam.
01:03:41: Oder aber wir sagen, wisst ihr noch gar nicht, vielleicht ist das das größte Abenteuer von allen.
01:03:46: Das ist keine Aufforderung zu irgendwas.
01:03:48: Nehmen Sie ihr Leben komplett durch.
01:03:50: Es hat nach dem Anfang Mittelteil und Ende.
01:03:52: Wir kürzen nichts ab.
01:03:54: Aber wenn Sie sich dann irgendwann verdient haben, zu sterben,
01:03:57: vielleicht ist der größte Kracher überhaupt?
01:04:00: Vielleicht auch nicht.
01:04:01: Vielleicht kommt der Geist einfach zur Ruhe, aber vielleicht ... Ich
01:04:05: habe hier das große Glück gehabt, dass ich eine ... eine wunderbare Freundin, die gestorben ist.
01:04:09: In Amsterdam hat da meine Freundin Anne, meine geliebte Freundin Anne, auch so eine Fernseheule, hatte Big Brother mit auf den Weg gebracht, Blitzgescheit, Busen und so eine richtig tolle Holländerin, hat auch schon ein bisschen Holland, die große Zähne, alles was Holländer haben will.
01:04:21: Richtig, wie man sich es folgt, ein Hunderthundertprozess,
01:04:24: immer
01:04:24: rein, bisschen Fluppe, alles was geht.
01:04:26: Und die, als die starpen, es hat mir das Herz zerrissen, weil ich wusste, wie kann ich ohne... oder wie kann man ohne Freunde leben?
01:04:34: Das ist auch so was.
01:04:35: Freunde sind ja so Familie, wenn Menschen nicht über sind, die einfach gebraucht werden.
01:04:39: Es vergeht keinen Tag, an dem ich nicht denke.
01:04:41: Und die war mega ateistin, die hat nie irgendwas geglaubt.
01:04:45: Und die wusste immer, dass ich immer so dabei bin, denke, ich wünsche mir oft, dass es das gibt, dass ich denke, es ist irgendwie ein Gott, der mich behütet, irgendwie so eine Energie, die mich hält und so.
01:04:53: Und dann sagt die zu mir am allerletzten Tag in Amsterdam, da war die wirklich auch, die war nur noch ihr Bett, die war ... Und auf einmal, als ich dann am letzten Tag dachte, wo ist die denn hin?
01:05:04: Da war dieses Bett ganz, es war Sommer und es war ganz flach, da war also keine Höhe mehr.
01:05:08: Das ist ja dieser Moment, wo das Leben dich so flach macht dann.
01:05:11: Und dann stehen wir da so.
01:05:12: und dann sagt die zu mir, ach meins Rat, sagt die da, jetzt kommt das letzte Geschenk.
01:05:19: Und dann guck ich sie so an und dann sagt sie, weißt du, ich hab immer dich darum beneidet, dass du immer denkst, da ist was, dass da was kommt.
01:05:27: Und ich habe immer gedacht, das ist vielleicht gar nicht der Fall.
01:05:30: Sagt sie ihm, Gido, jetzt denke ich schon seit einigen Tagen, vielleicht ist es doch schön, wenn da was wäre.
01:05:36: Und es würde mich irgendwie was begrüßen.
01:05:39: Und dann hat die zu mir diesen Satz gesagt, er nimmt die in meine Hand und dann sagt die, weißt du, Gido, ich weiß, dass du voller Angst bist und das weiß ja keiner.
01:05:49: Und dass du so viele Dinge hast, die du,
01:05:51: wo du
01:05:52: am Leben hängst, hat die gesagt, aber eins sage ich dir, wenn es das gibt, dass da was ist.
01:05:57: Ich hole dich ab.
01:05:58: Das musst du wissen.
01:05:59: Ich hole dich ab.
01:06:00: Ich bin da.
01:06:01: Ich werde nicht gehen.
01:06:02: Ich warte da auf dich.
01:06:03: Und seit diesem Tag, ganz ehrlich, weiß ich, dass ich keine Angst habe vor dem Moment, dass ich gehe.
01:06:10: Weil ich denke, Anne ist da.
01:06:12: Und dann dachte ich, was für ein tröstlicher Gedanke, also, dass da jemand ist.
01:06:16: Und das glaube ich auch.
01:06:17: Und seit dem Tag denke ich immer, es ist wichtiger, dass man... Dass man sich nicht verrückt macht vor dem Ende, sondern dass man eher schaut, dass der Weg dahin nicht alleine ist.
01:06:27: Das glaube ich auf jeden Fall.
01:06:28: Man sollte nicht alleine sein.
01:06:31: Und deswegen würde ich sagen, Hände weg von selber machen und so.
01:06:34: Man sollte, wenn es geht, im Kollektiv.
01:06:37: Und keiner sollte alleine stecken.
01:06:38: Man nicht im Kollektiv, es geht hier nicht hin.
01:06:40: Nein, nein, nein, nein.
01:06:41: Man sollte... Aber
01:06:43: ich glaube auch, das Leben, das wär ja sonst verrückt, das würde ja nicht fair sein.
01:06:47: Ich mein, ich glaube auch, dass gehen wie kommen ist.
01:06:49: Also, das muss ja irgendwie was Organisches sein.
01:06:51: Sonst würde das, hätte das Leben das nicht gemacht.
01:06:53: So differenziert wie das angelegt, das bin ich mir ganz, ganz sicher.
01:06:56: Und ich glaube auch Himmel und Hölle habe ich mir auch gut überlegt, was das sein könnte.
01:06:59: Ich denke, Hölle ist einfach so, wenn du wirklich ein Arsch warst oder hast viele Dinge schlecht gemacht.
01:07:03: Dann kommt vielleicht diese letzte Runde, dann trifft sie die ganzen Irren wieder und denkst, ach du Scheiße.
01:07:07: Und die wirklich guten, vielleicht ist es das, denken dann im letzter Moment so an die schönen, tollen... aufregende Dinge.
01:07:13: und dann ist das vielleicht der Himmel, ich weiß das nicht, whatever.
01:07:17: Mir ist es von
01:07:17: der Kirche ein bisschen zu clown verteilt, das Tiefparter und oben, das kenn ich alles von Karstadt.
01:07:22: Ich glaube aber, dass wenn du Scheiße gebaut hast, wirst du nicht noch mehr bestraft.
01:07:27: Du wirst das hier ausbügeln müssen.
01:07:29: Und wenn du ein guter Mensch warst, und das waren viele, viele, viele, viele Menschen, Dann bekommst du was immer du dir verdient hast.
01:07:37: Entweder ultimative Ruhe oder ein Wiedersehen mit deinen Freunden feststehen nur, während wir in den Himmel schauen und denken, ah, der da, vielleicht gibt es das, dies das.
01:07:45: Wir werden alleine dadurch am Leben erhalten, dass du diese unfassbare Energie aufbringst, die in Erinnerung zu behalten.
01:07:52: Das ist ja immer das.
01:07:53: Wir machen ja jedes mal wieder lebendig.
01:07:55: Wir haben zwar die Hose von denen nicht und stofflich stehen die da auch nicht in der Ecke.
01:07:59: Wir können die halt auch nicht mehr anlabern, auch wenn die uns Geld schulden.
01:08:02: Aber wir hatten die ganze Zeit so viel am Leben, wie wir können.
01:08:06: Wir können nur mit dem Fleisch nichts mehr machen.
01:08:09: Der Rest bleibt.
01:08:10: Das ist so.
01:08:12: Ich hätte noch eines zum Schluss, da hab ich immer ein Ding, das hab ich mir fest vorgenommen.
01:08:15: Es gibt zum Schluss so Make-A-Wish, nenn ich das.
01:08:17: Okay.
01:08:23: Ich find, es ist schön, wenn man überlegt, zum Schluss einen Wunsch, den du hättest.
01:08:26: Für dich, für andere, für irgendwas.
01:08:27: Was dir spontan, was würdest du wünschen?
01:08:29: Dir oder auch vielleicht der Rest der Republik?
01:08:33: Wenn ich einen Wish-Maken könnte, dann wär's der ... dass wir uns alle ein bisschen mehr Wertschätzung entgegenbringen und zwar im ganz kleinen, dafür aber sichtbar.
01:08:44: Man sollte still loben den Menschen vor sich im Stau und den Baum links und rechts von sich und sich einfach daran freuen, dass man zwar ein Teil des Problems ist, aber soweit verhalten es unauffällig.
01:08:55: Mehr Genügsamkeit und mehr Zuwendung zu Menschen, die einfach ihr Ding durchziehen.
01:09:01: Das würde ich mir wünschen.
01:09:02: Amen, Amen, lieber Torsten.
01:09:03: Du bist ein guter Fahrer, so ist es.
01:09:05: Du hast absolut recht.
01:09:06: Ich glaube, das ist ein wunderschöner Wunsch, den man auch beherzigen sollte.
01:09:09: Denn wir sind immer Teil des Problems, hast du absolut recht.
01:09:12: Und wenn man mit diesem Bewusstsein ins Leben schaut, glaube ich, dann wird vieles einfacher und besser.
01:09:17: Ich danke dir von Herzen, dass du da warst.
01:09:19: Das war ein großes, großes Vergnügen, dich hier bei Feinstoff gehabt zu haben.
01:09:23: Ich habe es sehr genossen.
01:09:24: Ich bin mir sicher, ihr draußen habt es wertes Leben.
01:09:27: Und ich freue mich auf euch, auf die nächste Woche.
01:09:30: Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Zeit, alles Liebe und Gute, wünscht euch, geh dort, tschüss.
Neuer Kommentar